Österreichische Studie präsentiert neue, innovative Lernumgebungen
Innsbruck (universität) - Besonders innovative österreichische Schulen und neue Modelle
des Lehrens und Lernens haben Bildungsforscherinnen und -forscher in einer Studie im Auftrag der OECD und des Unterrichtsministeriums
identifiziert. Am 24. und 25.11. werden im Rahmen einer Tagung an der Universität Innsbruck diese Vorzeigebeispiele
präsentiert.
In der aktuellen Diskussion über das österreichische Bildungssystem geht manchmal unter, dass es an Österreichs
Schulen zahlreiche Initiativen gibt, den neuen Herausforderungen im Schulalltag mit innovativen Konzepten zu begegnen.
Schulen sind heute zum Beispiel vermehrt mit sozialer, kultureller und sprachlicher Heterogenität der Schülerinnen
und Schüler konfrontiert. Auch müssen Schulen mit neuen Methoden und Ansätzen auf den verstärkten
Bedarf an Individualisierung der Lernprozesse, Stärkung der Leistungsfähigkeit der Schülerinnen
und Schüler und Verbesserung der Chancengerechtigkeit antworten.
Universitäten und PHs forschen gemeinsam
Zusammen mit den pädagogischen Hochschulen Linz, Steiermark und Kärnten haben Schulforscherinnen
und -forscher der Universitäten Wien, Innsbruck und Klagenfurt in den vergangenen drei Jahren sieben aufwändige
Fallstudien an österreichischen Schulen durchgeführt. Die Europaschule Linz ist ein Beispiel einer besonders
innovativen Schule. Die Neue Mittelschule fördert erfolgreich das eigenverantwortliche Lernen und Arbeiten,
unterstützt den wertschätzenden, chancenorientierten Umgang mit der Verschiedenartigkeit der Schülerinnen
und Schüler und fördert die Entwicklung eines alternativen Leistungsrückmeldesystems. „Alle von
uns untersuchten Schulen gehen mit den gegebenen Herausforderungen lösungsorientiert um“, betont Prof. Ilse
Schrittesser vom Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung der Universität Innsbruck. „Sie werfen
herkömmliche Routinen über Bord und antworten mit neuen Konzepten auf die Anforderungen des gesellschaftlichen
und kulturellen Wandels, mit denen das Schulsystem gegenwärtig konfrontiert ist.“
Vorzeigebeispiel in Tirol
In dem Projekt wurden vier Schulen in Wien und je eine Schule in Oberösterreich, der Steiermark und
Kärnten untersucht. „Zwar haben wir keine Tiroler Schulen in die Untersuchung einbezogen, aber auch hier gibt
es Schulen mit sehr innovativen Lernumgebungen“, sagt Schrittesser. „So bietet etwa das neue Innsbrucker Bundesrealgymnasium
in der Au ein besonders innovatives Raumkonzept mit Fachräumen statt Klassenzimmern, den Einsatz offener Lernphasen
und die Individualisierung der Lehr- und Lernprozesse durch die Analyse des Lernstils einzelner Schülerinnen
und Schüler.“ |