20 Jahre Rosalila PantherInnen   

erstellt am
22. 11. 11

Graz (stadt) - Vor genau 20 Jahren, im November 2011, hatten sich eine Frau und 21 Männer zum Verein "Rosalila PantherInnen" als Anlaufstelle und Sprachrohr für Schwule und Lesben konstituiert. Die Abschaffung der Sonderparagrafen gegen Homosexuelle, ein rechtlicher Schutz vor Diskriminierung und die Gleichstellung von lesbischen und schwulen Partnerschaften waren einige der wichtigsten Forderungen der Gruppe. Beratung, Information, Hilfe und Unterstützung für ein selbstbewusstes und stolzes Leben zählen ebenso zu ihren laufenden Aktivitäten, wie die jährliche Organisation des „Tuntenballs" in Graz, der am 25. Februar 2012 wieder stattfinden wird.

Zum diesjährigen Jubiläum luden Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl und Bürgermeister- Stellvertreterin Lisa Rücker am 21.11. zum Empfang in den Gemeinderatssaal der Stadt Graz. Der Bürgermeister betonte, es sei eine gemeinsame Aufgabe, Vorurteile in einer Menschenrechtsstadt wie Graz abzubauen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. „Heute ist Vieles normal, was zur Gründungszeit der Rosalila PantherInnen noch undenkbar war, wie z. B. die Verpartnerung. Derzeit können die Verpartnerungen zwar nicht im Trauungssaal der Stadt Graz stattfinden, aber das kann sich auch einmal ändern", so Nagl.

Bürgermeister-Stellvertreterin Lisa Rücker erklärte, dass die Abschaffung des Paragrafen im Strafgesetzbuch und das Partnerschaftsgesetz zwar große Errungenschaften sind, es aber gibt im Gesetz noch immer Diskriminierungen gibt. Sie wies auf das Führen des Bindestrichs bei Doppelnamen hin, „was hier wie eine Kleinigkeit klingt, ist für die Betroffenen aber sehr wichtig", so Rücker. „In anderen Ländern ist vieles schon selbstverständlich, Österreich braucht etwas länger. Und: beim Thema Verpartnerung im Trauungssaal ist die Debatte noch nicht am Ende."

Kurt Zernig, einer der Gründungsmitglieder der Rosalila PantherInnen, bezeichnete die Initiative als klassische Bürgerrechtsbewegung, die mit demokratischen Mitteln für die Umsetzung kämpft. Er ermunterte Bürgermeister Nagl zur Überzeugungsarbeit, dass das Rathaus für alle GrazerInnen zur Verfügung stehen solle. Weiters vermisst er eine Antidiskriminierungsstelle bei der Stadt.
Bürgermeister Nagl berichtete, dass er bereits mit dem Land Steiermark in diesbezüglichen Verhandlungen steht und er kann versprechen, dass es diese bald geben wird.
     
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