Entwicklungszusammenarbeit  

erstellt am
05. 12. 11

 Spindelegger: Menschen mit Behinderung immer einbeziehen
Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit setzt sich für bessere Chancen und gleiche Rechte von Menschen mit besonderen Bedürfnissen ein.
Wien (bmeia) - Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben rund 15 Prozent der Weltbevölkerung mit einer Behinderung, ein Großteil davon in Entwicklungsländern. "Behinderte Menschen sollen gleichberechtigt am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilhaben und selbstbestimmt Entscheidungen treffen können", betonte Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger. "Der heutige Internationale Tag der Menschen mit Behinderung ruft in Erinnerung, dass wir noch mehr Bewusstsein für Menschen mit besonderen Bedürfnissen schaffen und gegen deren Diskriminierung ankämpfen müssen."

"Die Internationale Konvention über die Rechte für Menschen mit Behinderung hat internationale Menschenrechtsstandards gesetzt, die alle Personen mit Behinderung vor Diskriminierung und gesellschaftlicher Marginalisierung schützen sollen", so Spindelegger. "Die volle Umsetzung dieses Übereinkommens ist mir ein großes Anliegen, daher müssen wir unsere Anstrengungen verstärken, um die volle Teilnahme und Gleichstellung der Menschen mit Behinderung zu erreichen und den Zugang zu allen Menschenrechten zu gewährleisten. Auch international setzen wir uns für den barrierefreien Zugang zu den Menschenrechten für Personen mit Behinderung ein und unterstützen die Bemühungen, das Komitee der UNO zur Überwachung der Umsetzung der Behindertenkonvention zu stärken."

Menschen mit Behinderung gehören häufig besonders armen Bevölkerungsgruppen an. Der Zugang zu Gesundheits- und Bildungseinrichtungen bleibt ihnen oft verwehrt. Sie sind sozial und wirtschaftlich benachteiligt und werden vom gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt. "Gerade deswegen ist es notwendig, ihre besonderen Bedürfnisse und Anliegen stets im Hinterkopf zu behalten. Menschen mit Behinderung sind aktive Mitglieder der Gesellschaft und müssen befähigt werden, ihre Rechte einzufordern und selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen", betonte Spindelegger.

Das österreichische Entwicklungszusammenarbeitsgesetz nimmt gezielt auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung Bezug. Diese sind bei allen Maßnahmen entsprechend zu berücksichtigen. Darüber hinaus unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit Menschen mit Behinderung durch spezifische Projekte, zum Beispiel Rehabilitationsprogramme in afrikanischen Partnerländern, die eine selbstbestimmte Teilnahme an Entwicklungsprozessen ermöglichen sollen und Angehörigen zeigen, wie sie beim Erlernen wichtiger Fertigkeiten helfen können.

"Behinderung kann jeden von uns treffen - durch einen Unfall, Umwelteinflüsse oder eine Katastrophe. Mangel- und Unterernährung können zu dauerhaften Beeinträchtigungen und Behinderungen führen. Rasche Hilfe in Krisen- und Katastrophenfällen kann für eine Reihe von Menschen den Unterschied zwischen einem Leben mit oder ohne Behinderung bedeuten", so Spindelegger abschließend.

 

Bayr: Nachhaltig gegen Landraub vorgehen und für mehr Entwicklung sorgen
Gerade in den vergangenen Jahren hat das Thema Landraub bei der Entwicklungszusammenarbeit mehr und mehr an Brisanz gewonnen…
Wien (sk) - "Österreich entsendet Jahr für Jahr tausende Fachkräfte und Ehrenamtliche in die ganze Welt, die als Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer einen wichtigen Beitrag für eine gerechtere, friedliche und gesunde Welt leisten", Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Globale Entwicklung, anlässlich des Welttages für EntwicklungshelferInnen und des Weltbodentages am 05.12. "Gerade in den vergangenen Jahren hat das Thema Landraub bei der Entwicklungszusammenarbeit mehr und mehr an Brisanz gewonnen, deswegen steht es auch heuer auf meiner politischen Agenda ganz weit oben", so Bayr. Immer mehr arme Länder verpachten, vermieten oder verkaufen ihren fruchtbaren Boden an andere Länder, oder internationale Konzerne, damit jene dann entweder Nahrung oder Energiepflanzen für Agrotreibstoffe zum Decken ihres eigenen Bedarfs anbauen, oder den Boden einfach als Investition brach liegen lassen.

Dies führt zu katastrophalen Auswirkungen für jene Menschen, die bisher von diesem Land gelebt haben und nun nicht nur unter zum Teil sklavenähnlichen Bedingungen ihren einstigen Boden bearbeiten müssen und Hunger leiden. "Korrupte Eliten machen mit dem Verscherbeln des Bodens ihrer eigenen Bevölkerung massive Geschäfte und vernachlässigen dabei die Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung", kritisiert Bayr diese Praxis und arbeitet seit langer Zeit gemeinsam mit anderen Parlamentarierinnen und Parlamentariern an der globalen Verhinderung dieses Missbrauchs von Boden.

"Entwicklungshelfer stehen für den Grundsatz, dass Entwicklung, Frieden und Chancengleichheit indirekt nur durch selbstbestimmte Entscheidungen, Wissenstransfer und globale Kooperation gewährleistet werden können. Sie tragen daher mit ihrer Arbeit im Ausland tatkräftig dazu bei, dass auch Menschen im Süden individuelle Lebensglück und Entwicklungschancen finden. Dafür benötigen sie ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und viel Fingerspitzengefühl beim Umgang mit anderen", ist die Nationalratsabgeordnete überzeugt. Dieses Engagement wird am 5. Dezember mit dem Internationalen Tag des Entwicklungshelfers gewürdigt.
     

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