Durch Musiktheater werden Kinder zu BotschafterInnen der Kinderrechte
Innsbruck (lk)
- Anna geht es nicht besonders gut. Sie hat Angst vor der morgigen Mathematikschularbeit – auch weil ihr der
Vater bei einer schlechten Note die geliebten Tanzstunden streichen wird. Und sie fürchtet sich vor ihrer
Mitschülerin Elke: So stellt sich die Ausgangslage des von der Tiroler Kinder- und Jugendanwaltschaft (KIJA)
organisierten Musiktheaters „Anna und der Wolf“ dar. Das Stück der Theatergruppe „Traumfänger“ wurde
zuletzt für zweihundert SchülerInnen aus Innsbruck, dem Wipp- und Zillertal sowie Sterzing im Landhaussaal
in Innsbruck aufgeführt. „Auf der Bühne wird spielerisch und ohne jeden erhobenen Zeigefinger dargestellt,
wie sich Mobbing und andere Formen der Gewalt für Kinder anfühlen – und was dagegen gemacht werden kann“,
sagt LR Gerhard Reheis. Die Kinder werden gezielt darauf aufmerksam gemacht, dass Mobbing in der Schule oder häusliche
Gewalt nicht verschwiegen werden darf. „In diesem Fall muss man sich selbst oder für andere betroffene Kinder
Hilfe suchen – bei den Eltern, Lehrpersonen oder der Kinder- und Jugendanwaltschaft“, erklärt Kinder- und
Jugendanwältin Elisabeth Harasser.
Musiktheater als Präventionsarbeit für Kinderschutz
Seit einigen Jahren wird bereits das Musical „Kinder haben Rechte, oder?“ auf Initiative der Tiroler Kinder- und
Jugendanwaltschaft aufgeführt. Im Vorfeld finden für die teilnehmenden Schulen Workshops der KIJA zum
Thema Kinderrechte statt. „Durch dieses Musiktheater werden die Kinder zu richtigen BotschafterInnen der Kinderrechte.
Den Lehrpersonen wird gleichzeitig vermittelt, dass sie einschreiten müssen, wenn sich Kinder an sie wenden
oder wenn sie bemerken, dass etwas nicht stimmt“, so Harasser. „Die Reaktionen der Kinder, Eltern und der PädagogInnen
auf das Stück sind äußerst positiv“, sieht LR Reheis diese nach Tiroler Vorbild neuerdings auch
in Südtirol betriebene Präventionsarbeit in Sachen Kinderschutz bestätigt. Die erfolgreichen Musiktheateraufführungen
der Kinder- und Jugendanwaltschaft werden im kommenden Jahr fortgesetzt. |