Österreich stockt Gelder für Entminungsprojekte und Minenopfer um eine halbe Million
Euro auf
Wien (bmeia) - „Der Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten ist einer der thematischen
Schwerpunkte der österreichischen Außenpolitik. Die Unterstützung der Opfer von Minen und Streumunition
ist dabei ein besonders wichtiger humanitärer Beitrag, gerade weil diese Waffen auch noch Jahrzehnte nach
Ende der Kampfhandlungen eine akute Gefahr für die Zivilbevölkerung darstellen“, verwies Vizekanzler
und Außenminister Michael Spindelegger auf die Bereitstellung einer zusätzlichen halben Million Euro
für Minenräumungs- und Opferhilfeprojekte in Kambodscha und Laos. Mit der österreichischen Unterstützung
wird die Arbeit eines Teams von 30 Entminungsexperten und eines Rehabilitationszentrums für Minenopfer im
besonders betroffenen Nordwesten Kambodschas für die kommenden zwei Jahre finanziert.
In der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh endete heute die Jahreskonferenz der Ottawa-Konvention, dem internationalen
Verbot von Antipersonenminen. Die südostasiatischen Länder Kambodscha und Laos zählen seit dem Vietnamkrieg
und den darauf folgenden Konflikten zu den am meisten von Minen und Streumunition betroffenen Staaten. Gerade die
in Kambodscha von Minen verursachten Verletzungen und Verstümmelungen, insbesondere von Kindern, haben Anfang
der neunziger Jahre maßgeblich dazu beigetragen, das Bewusstsein der internationalen Gemeinschaft zu schaffen,
um ein Verbot dieser besonders grausamen Waffen zu fordern. 1997 konnte dies mit der Ottawa-Konvention und erzielt
werden. 2008 wurde auch der Einsatz von Streumunition durch die Oslo-Konvention verboten.
„Als einer der Gründungsväter der Verbotskonventionen für Antipersonenminen und Streumunition hat
Österreich einen wichtigen Beitrag zur weltweiten rechtlichen Ächtung dieser Waffen geleistet. Dies ist
entscheidend, um zukünftiges Leid zu verhindern“, so Spindelegger. „Den am schwersten betroffenen Ländern
und vor allem den Menschen muss aber auch bei der Lösung der großen Probleme durch den Einsatz von Minen
und Streumunition in der Vergangenheit geholfen werden. Österreich ist auch in budgetär schwierigeren
Zeiten entschlossen, seinen solidarischen Beitrag dafür zu leisten“, betonte der Vizekanzler.
Neben den Projekten in Kambodscha und Laos unterstützt Österreich Rehabilitationsprojekte für Minenopfer
in Äthiopien und Erziehungsprojekte über die von Minen und Streumunition ausgehenden Gefahren in Somalia
in Kooperation mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF). In Libyen beteiligt sich Österreich
an dringenden Räumungsprojekten der Vereinten Nationen nach dem massiven Einsatz von Streumunition während
des Bürgerkrieges durch das mittlerweile gestürzte Gaddafi-Regime. Darüber hinaus finanziert Österreich
seit mehreren Jahren Entminungsprojekte der Vereinten Nationen in Afghanistan. Insgesamt stellt Österreich
einen Betrag von 1,9 Millionen Euro für Minenprojekte für den Zeitraum 2012/13 zur Verfügung. |