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Erschaute Bauten |
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Architektur im Spiegel zeitgenössischer Kunstfotografie – MAK-Ausstellungshalle von 7. Dezember
2011 – 22. April 2012 Wien (mak) - Architektur aus der Perspektive der zeitgenössischen Kunstfotografie steht im Visier der Ausstellung Erschaute Bauten, die mit einem einzigartigen spartenübergreifenden kuratorischen Ansatz den Dialog zwischen Disziplinen der Kunst und der angewandten Kunst - einem Kernanliegen des MAK - forciert. Die Ausstellung bietet nicht nur eine Plattform zur wechselseitigen Horizonterweiterung zwischen Kunst und Architektur, sondern leistet gleichzeitig eine kritische Würdigung von Architektur mit künstlerischen Mitteln. "Architektur als Spezialbereich angewandter Kunst liefert durch die Linse zeitgenössischer künstlerischer Fotografie andere Eindrücke und Erkenntnisse als durch jene beauftragter Architekturfotografie. Künstlerische Fotografie ist ein ideales Medium zur Sichtung von Architektur und schärft durch verschiedenste künstlerische Perspektiven den Blick auf Bauten, aber auch damit verbundene zentrale architektonische Fragestellungen. Diese Erkenntnisse fordern Reaktionen aus Architekturkreisen, mit denen wiederum die zeitgenössische Kunst zu konfrontieren ist", bringt MAK-Direktor Christoph Thun-Hohenstein, der Simon Rees eingeladen hat, die Ausstellung zu kuratieren, den künstlerischen und dialektischen Anspruch von Erschaute Bauten auf den Punkt. Mit einem Fokus auf prominenten Bauwerken, sogenannten Architektur- Ikonen, hinterfragt Erschaute Bauten, inwieweit der Stellenwert von Architektur durch ihre Darstellung in der Hoch- aber auch in der Populärkunst etabliert wird. Simon Rees: "Die ausgewählten Künstler halten sich nicht mit Förmlichkeiten auf. Sie ziehen es vor, die Kräfte, die dem jeweiligen Gebäude seinen Status verliehen haben, kritisch zu bewerten, und sie wagen es auch, bauliche Unzulänglichkeiten aufzuzeigen. Das soll natürlich nicht heißen, dass es in der Ausstellung nicht auch romantische und eindrucksvolle Fotografien gibt, die den Bauwerken Glanz verleihen. Gegliedert in acht Themenbereiche integriert Erschaute Bauten ein breites Spektrum an künstlerischen Zugängen und Themenstellungen. Als Teil der Bereiche "Restaurierung" und "Reanimation" ist ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung Fotos von Gebäuden nach Plänen und Entwürfen von R. M. Schindler gewidmet, zu dessen Erbe das MAK nicht zuletzt seit der Gründung des MAK Center for Art and Architecture in Los Angeles in einer besonderen Beziehung steht. Weiters setzt sich die Ausstellung diskursiv mit den Themenschwerpunkten "Wohnen", "Utopische Visionen", "Dekonstruktion", "Fragmentierung", "Kritik" und "Systemanalyse" auseinander Erschaute Bauten versammelt Künstler und Werke weltweit, darunter etliche Fotografen der "Düsseldorfer Fotoschule" und der "Vancouver School", und bietet damit einen internationalen Überblick über Architektur in der Kunstfotografie. Zu den teilnehmenden Künstlern zählen: Sabine Bitter & Helmut Weber (AT), Mladen Bizumic (AT/NZ), José Davila (MX/ES), Werner Feiersinger (AT), Andreas Fogarasi (AT/HU), Cyprien Gaillard (FR), Andreas Gursky (DE), Gavin Hipkins (NZ), Candida Höfer (DE), Geoff Kleem (AU), Joachim Koester (DK), Luisa Lambri (IT/US), Marko Lulic (AT), Dorit Margreiter (AT), John Massey (CA), Maix Mayer (DE), Sarah Morris (UK/US), Warren Neidich (US/DE), Sandra Peters (DE), Pia Rönicke (DK), Thomas Ruff (DE), Allan Sekula (US), Hiroshi Sugimoto (JP), Jane & Louise Wilson (UK), Tobias Zielony (DE). Die ausgestellten künstlerischen Arbeiten zeigen unter anderem Werke von Architekten wie Frank Lloyd Wright, Le Corbusier, Ludwig Mies van der Rohe, Philip Johnson, I. M. Pei, the Tecton Group und Herzog & de Meuron. Flankierend zur Ausstellung erarbeiten Christoph Thun-Hohenstein und Simon Rees ein umfangreiches Rahmenprogramm. Ein besonderes Highlight bildet ein Vortrag des amerikanischen Kunsthistorikers Hal Foster, der im Januar 2012 infolge der Veröffentlichung seines Buches The Art-Architecture Complex (Verso, 2011) einen Vortrag im MAK halten wird. Fosters These, wonach Architekten zur Belebung ihrer Entwürfe Anleihen aus der Kunst nehmen und Architektur den Anstoß zu grundlegenden Veränderungen in Malerei, Skulptur und Film gegeben hat, spiegelt den konzeptuellen Ansatz der Ausstellung thematisch wieder. Anlässlich der Ausstellung lanciert das MAK in Zusammenarbeit mit dem Volltext Verlag, Wien, ein mehrmals jährlich erscheinendes, zweisprachiges Magazin, das ab Dezember im MAK und bei ausgewählten Buch- und Zeitschriftenhändlern erhältlich sein wird. |
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Informationen: http://www.mak.at | ||
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