Schieder: Handelsbeziehungen zu China weiter verstärken   

erstellt am
02. 12. 11

Chinas Wirtschaftswachstum massiv gestiegen - Gerechte Verteilung noch verbesserungswürdig
Wien (sk) - "Der bilaterale Handel zwischen Österreich und China ist überdurchschnittlich gewachsen. Die Exporte nach China sind 2010 um 39,7 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro gestiegen. China konnte damit den wichtigsten Handelspartner in Übersee, die USA, ablösen." Das betonte Finanzstaatssekretär Andreas Schieder am 02.12. in seinem Vortrag über "Die österreichisch-chinesischen Beziehungen im Spiegel der Wirtschaftskrise" beim Symposium des Österreichischen Instituts für China- und Südostasienforschung und der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen zum Thema "China als internationaler Player in der Weltpolitik". Aus österreichischer Sicht sei China ein Hoffnungsmarkt. "Österreich hat einen im Verhältnis zur Größe überproportional guten Namen und gute Chancen in China. Ziel ist, die Handelsbeziehungen weiter zu verstärken", bekräftigte Schieder.

Dass die Financial Times, wie vor kurzem geschehen, titelt, Europa ächze unter der Krise, während die Volksrepublik China hingegen Hort der Stabilität sei, hätte man noch vor drei Jahren höchstens umgekehrt erwartet, sagte Schieder. "Die Welt staunt über die guten Wirtschaftsdaten Chinas. Das ist der Reform- und Öffnungspolitik seit 1979 zuzuschreiben." Das Wirtschaftswachstum Chinas hat im Jahr 2010 über 10 Prozent betragen, das der EU zum Vergleich nur 1,8 Prozent. Ein "unglaublicher Aufstieg" für Staatssekretär Schieder.

"Nachdem China die Weltkonjunktur in den letzten Jahren angeschoben hat, geht Chinas Rolle als Garant für den Aufschwung langsam zurück", erklärte der Staatssekretär. In China werde die Konjunktur durch den Kampf gegen die hohe Inflation gedämpft, auch China spüre die gleiche Krise wie Europa. Der IWF bescheinigte China etwa die Notwendigkeit stärkerer Finanzmarktregulierung und besseren Risikomanagements. "Da geht es um die gleichen Themen wie in Europa", so Schieder. Das BIP pro Kopf beträgt in China 3.800 US-Dollar, das ist eine 100-fache Steigerung gegenüber 1978. "Eine massive Leistung - und für die Bevölkerung von großer Bedeutung", betonte Schieder. Allerdings sei die Verteilung, etwa zwischen Stadt und Land, Ost und West und auch innerhalb der Städte, noch problematisch, sie müsse noch gerechter werden. "Letztlich geht es um die faire Teilhabe am Wirtschaftswachstum", fasste der Staatssekretär zusammen. Die politische Führung in China sei sich dieser Probleme bewusst und habe begonnen, verstärkt für Verteilungsgerechtigkeit einzutreten, sagte der Staatssekretär.
     
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