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"Pilotprojekt Bad Deutsch-Altenburg" |
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erstellt am
01. 12. 11
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LR
Pernkopf:: Mit verschärften Auflagen genehmigt
Austrocknung der Au soll verhindert werden
St. Pölten (nlk) - Das "Pilotprojekt Bad Deutsch-Altenburg" wurde im Frühjahr
2011 seitens des Landes Niederösterreich gestoppt, da eine Umsetzung in der ursprünglich eingereichten
Form nicht möglich war. Der Projektbetreiber via donau Wasserstraßen GmbH, eine 100-Prozent- Tochter
des Infrastrukturministeriums, ging auf die Verbesserungsvorschläge von namhaften Wissenschaftern, Non-governmental-organsations
(NGO's), des Nationalparks Donau-Auen und der Fischerei ein. Bei diesen Vorschlägen handelte es sich erstens
um eine Festlegung auf 25 Dezimeter Regulierungsniederwasser statt 27 Dezimeter und damit um eine Reduktion des
Projekts auf die unbedingt notwendige Tiefe. Zweitens um die Installierung eines Science Boards, wodurch eine unabhängige
Projektbegleitung unter Einbindung der Wissenschaft und NGO's sichergestellt werden soll. Drittens um zusätzliche
Uferrückbauten und Gewässervernetzung, etwa um die Anbindung des Johler Arms, einen Rückbau der
harten Uferverbauung und die Fortsetzung des Best-LIFE-Projekts "Uferrückbau Hainburg". Ein Verbesserungsvorschlag
betraf auch die größtmögliche Einbindung des Nationalparks; die zur Renaturierung der harten Uferverbauung
notwendigen Baumentnahmen sollen nur nach Freigabe des Nationalparks getätigt werden. Ebenso genannt wurde
der Stopp des Flussbaulichen Gesamtprojekts - in der Folge wurde das umstrittene Gesamtprojekt nun von der via
donau auf Eis gelegt, bis sämtliche Ergebnisse des "Pilotprojekts Bad Deutsch-Altenburg" eingearbeitet
sind.
Univ.Prof. DI Dr. Friedrich Zibuschka, Leiter der Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr des Landes Niederösterreich
hält dazu fest: "Die Rechtslage des Pilotprojekts ist eindeutig: Sachverständige und externe Rechtsgutachter
haben nach den notwendigen Umwelt-, Nationalpark- und Naturschutzgesetzen streng geprüft und die rechtliche
Genehmigungsfähigkeit festgestellt. Zusätzlich wurde durch die bescheidmäßige Auflage einer
umfassenden Rückbauverpflichtung sichergestellt, dass der Umweltzustand verbessert aber jedenfalls erhalten
bleibt."
"Die Umweltbehörden und der niederösterreichische Umweltanwalt haben aufgrund der von den Experten
geforderten und von der via donau nun auch zugesagten ökologischen Verbesserungen, die durch strenge Auflagen
in den Bescheiden festgeschrieben wurden, ihre Zustimmung zu dem Projekt gegeben. Der Projektwerber hat zudem nun
auch schriftlich mitgeteilt, dass sowohl das Gesamtprojekt auf Eis gelegt wird als auch volle Transparenz für
Wissenschaft und NGO's garantiert wird. Das stellt sicher, dass alle ökologischen und naturschutzrechtlichen
Interessen umgesetzt werden können. Es liegt jetzt an der via donau und damit in der Verantwortung von Bundesministerin
Doris Bures, für die Umsetzung des Pilotprojekts unter Einhaltung der strengen naturschutzrechtlichen Vorgaben
zu sorgen", hält dazu Landesrat Dr. Stephan Pernkopf fest.
Durch den Uferrückbau und die ökologische Renaturierung wird auch eine langjährige Forderung der
Fischerei im Zuge des Pilotprojekts umgesetzt. Der Schwerpunkt des Projekts liegt in der Ökologisierung der
Donau-Auen, durch diese Renaturierungsmaßnahmen soll eine Austrocknung der Au verhindert werden.
Hinter dem Pilotprojekt stehen rund 150 namhafte Wissenschafterinnen und Wissenschafter, darunter unter anderem
BOKU-Rektor Univ.Prof. Martin Gerzabek, der renommierte Hydrobiologe Univ.Prof. Mathias Jungwirth, Au-Schützer
em. Univ.Prof. Hermann Schacht, Amphibien-Spezialist Univ.Prof. Walter Hödl und Univ.Prof. Helmut Habersack,
Leiter des Christian Doppler Labors und BOKU-Experte für ökologischen Flussbau. Ebenso ist einer großen
Anzahl an Umwelt-NGO's und Befürwortern des Pilotprojekts die Rettung und Bewahrung der einzigartigen Donau-Auen
ein wichtiges Anliegen, wie etwa dem WWF, dem Naturschutzbund, Birdlife, dem Arbeiterfischereiverband sowie dem
Landesfischereiverband, dem Nationalpark Donau-Auen, den HochschülerInnenschaften der Universität für
Bodenkultur, der technischen Universität und der Universität Wien, der internationalen Donauschutzkommission
ICPDR und dem Österreichischen Kuratorium für Fischerei & Gewässerschutz. |
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Kräuter: Grünes Licht für Naturversuch Bad Deutsch-Altenburg
Profitieren wird dadurch neben der Schifffahrt vor allem der aufgrund der Flusseintiefung bedrohte
Nationalpark Donau-Auen.
Wien (sk) - Das von vielen NGO's und Experten unterstützte "Pilotprojekt Bad Deutsch- Altenburg"
als Basis für das so genannte "Flussbauliche Gesamtprojekt" der via donau steht endlich vor der
Umsetzung: Die Niederösterreichische Landesregierung durch Umweltlandesrat Pernkopf legte heute, Donnerstag,
mit positivem Bescheid im letzten Moment den Grundstein für die Wiederaufnahme des zuvor gestoppten Projektes.
Günther Kräuter, Präsident des Arbeiter-Fischereiverbands (VÖAFV), appelliert an die Kritiker,
endlich den Widerstand aufzugeben und gemeinsam konstruktiv und sachlich dieses für den Fortbestand des Nationalparks
so wichtige Projekt zu begleiten.
Das Naturversuchsprojekt erprobt wissenschaftlich die Vermeidung der sonst unaufhaltbaren Eintiefung der Donau.
Profitieren wird dadurch neben der Schifffahrt vor allem der aufgrund der Flusseintiefung bedrohte Nationalpark
Donau-Auen. Das für seine Aulandschaft bekannte riesige Schutzgebiet wird somit in weiterer Folge vor der
Austrocknung und dem Verlust vieler Tier- und Pflanzenarten bewahrt, informiert Kräuter.
Die umfangreichen Forschungsprogramme können nun an der rund drei Kilometer langen Versuchsstrecke bei Deutsch-Altenburg
umgesetzt werden, und sind Voraussetzung für das "Flussbauliche Gesamtprojekt", das für den
gesamten Verlauf der Donau östlich von Wien, die in diesem Bereich auch zum Nationalpark gehört, geplant
ist. Damit sollen nicht nur die Grundwasserstände gestützt, sondern auch verlandete Donau-Altarme wieder
an das bestehende Flussnetz angebunden werden.
Die streng geprüfte Genehmigung des Landes Niederösterreich wurde mit einer sogenannten "umfassenden
Rückbauverpflichtung" untermauert, damit der Umweltzustand in dem betreffenden Bereich verbessert, und
jedenfalls erhalten bleibt, erklärt der VÖAFV-Präsident.
Unterstützung erhält die via donau auf jeden Fall nicht nur vom Arbeiter-Fischereiverband (VÖAFV),
den namhaften Fischereiverbänden Wiens und Niederösterreichs und der Nationalparkverwaltung, sondern
nun auch vom WWF. Ein transparentes Beteiligungsmodell wird von Projektbetreiberin via donau eingerichtet, um NGO's
und Experten die Möglichkeit zu geben, sich über den neuesten Projektstand zu informieren und einzubringen. |
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Krismer: Rechtliche Fragen für Grüne noch lange nicht geklärt
LR Pernkopf wirft Naturschutz über Bord
St. Pölten (grüne) - Ein trauriger Tag für die Grünen Niederösterreich, NGOs und
engagierte BürgerInnen: LR Pernkopf wirft den Naturschutz über Bord und gibt grünes Licht für
den Naturversuch Bad Deutschaltenburg. Die Grüne Umweltsprecherin Dr. Helga Krismer ist schockiert, denn die
letzte parlamentarische Anfrage von ihr hätte LR Pernkopf zum Umdenken bewegen müssen. "Keine Ahnung
welche schlechten Einflüsterer LR Pernkopf in der Angelegenheit rund ums Projekt der via donau östlich
von Wien hat! Es waren jedenfalls keine, die den Naturschutz hoch halten. Damit reiht sich Pernkopf gut in die
Liste seiner VorgängerInnen ein. Umwelt- und Naturschutz gibt es halt nur in Sonntagsreden", weiß
Krismer und setzt noch nach: "Die NaturschützerInnen fühlen sich durch das O.k. des Landesrats zum
via donau-Projekt erneut in ihren Befürchtungen bestätigt und geben den Kampf noch lange nicht auf!"
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Manzano: Die rechtlichen Fragen wurden geklärt, Projekt der via
donau kann starten
Das Land Niederösterreich stellt die nationalparkrechtlichen Bescheide aus - dieses
für die weitere Entwicklung des Nationalparks wichtige Projekt kann nun umgesetzt werden.
Orth an der Donau (nationalpark donau-auen) - NÖ Landesrat Dr. Stephan Pernkopf hat der via donau grünes
Licht für die Umsetzung des so genannten "Naturversuchs Bad Deutsch- Altenburg" gegeben. Dieses
flußbauliche Pilotprojekt im Bereich der Donaubrücke Bad Deutsch-Altenburg war schon 2006 nationalparkrechtlich
und wasserrechtlich genehmigt worden, konnte aber bisher nicht umgesetzt werden. Da die Bewilligung bis zum 31.12.
2011 befristet war, mußte diese nun erneuert werden. Der Bescheid enthält zahlreiche Auflagen an den
Projektwerber via donau, so wird der Ausbau der Fahrwassertiefe ausdrücklich auf 25 dm beschränkt.
Nationalparkdirektor Mag. Carl Manzano ist sehr froh über diese Entscheidung des Landesrats und zeigt sich
zuversichtlich, dass in diesem Winter mit der Umsetzung der Maßnahmen begonnen werden kann. Das Projekt bringt
zum Einen sehr konkrete Verbesserungen für den Nationalpark, wie den weiteren Rückbau mit Steinblöcken
hart verbauter Uferabschnitte sowie die Gewässervernetzung am Johler Arm bei Hainburg. "Wir haben jetzt
25 Jahre geplant und diskutiert, wie man das Problem der Sohleeintiefung der Donau nachhaltig lösen kann.
Nun können diese Konzepte endlich praktisch erprobt werden", freut sich Manzano weiters. "Der Erkenntnisgewinn
aus diesem Versuch wird äußerst wichtige Grundlagen für schrittweise, weitere Maßnahmen schaffen!"
Die Nationalpark-Verwaltung wird darauf achten, daß die im Nationalpark Donau-Auen notwendigen Eingriffe
so behutsam und gering wie möglich erfolgen und eine maximale Transparenz der gesammelten Erfahrungen und
Erkenntnisse sicher gestellt wird. Der Nationalpark wird daher auch im neuen Beteiligungsmodell der via donau mitarbeiten.
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Wurzer: Wichtiger Schritt für die Rettung der Donauauen
WWF begrüßt Umsetzung des Naturversuches Bad Deutsch-Altenburg mit verschärften
Auflagen
Wien (wwf) - Wien, am 1. Dezember 2011 - Der WWF begrüßt grundsätzlich die von Niederösterreichs
Naturschutzlandesrat Pernkopf angekündigte Genehmigung des so genannten "Naturversuches Bad Deutsch Altenburg".
Mit diesem Flussbauprojekt der via donau sollen Maßnahmen gegen die Eintiefung der Donau und der damit verbundenen
Austrockung der Auen östlich von Wien getestet werden. "Wir sind sehr froh, dass der Versuch nun starten
kann, denn wir haben keine Zeit mehr zu verlieren", erklärt Andreas Wurzer, Stv. Geschäftsführer
des WWF und kündigt gleichzeitig an, das Projekt weiterhin kritisch zu begleiten. "Wir wollen die von
Pernkopf angekündigten Verbesserungen noch genau unter die Lupe nehmen, um sicherzustellen, dass sie unsere
Forderungen widerspiegeln", so Wurzer.
Die Umweltorganisation hatte Verbesserungen im Flussbauprojekt vorgeschlagen, die großteils berücksichtigt
wurden. "Das wichtigste Signal für uns ist die Zusicherung, dass der Naturversuch tatsächlich ein
Versuch bleibt, und nicht der erste Bauabschnitt des Flussbaulichen Gesamtprojekts ist", so Wurzer.
Um sicherzustellen, dass das Projekt auch langfristig in die richtige Richtung geht, schlägt der WWF ein Memorandum
of Understanding zwischen dem BMVIT, Umweltverbänden und der Wissenschaft vor. Eine breite Beteiligung und
größtmögliche Transparenz muss garantiert sein, so der WWF und hofft, dass das geplante Akteursforum
mit seinem unabhängigen International Science Board dies bewerkstelligen wird.
Wichtig ist dem WWF weiters, dass die Eingriffe in die Flussnatur so minimal wie möglich ausfallen und jederzeit
reversibel sind, wenn sich herausstellt, dass sie negative Auswirkungen hätten. Der WWF kündigt an, weiterhin
im Beteiligungsmodell der via donau sein Know-How einzubringen. |
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Heilingbrunner: Enttäuschung über Genehmigung des Naturversuches
groß - jetzt ist Brüssel am Zug
Kommt jetzt ein EU-Vertragsverletzungsverfahren? - Eingriff in die Kernzone des Nationalparks
ohne Naturverträglichkeitsprüfung
Wien (uwd) - Mit heutigem Datum genehmigt der niederösterreichische Naturschutz-Landesrat Stephan Pernkopf
den höchst umstrittenen Naturversuch Bad Deutsch-Altenburg. "Im Rahmen des Versuches soll mit massiven
Eingriffen in das Flussökosystem, mit Baggerungen und Rodungen in der Kernzone des Nationalparks Donau-Auen
der Weg frei für einen donauweiten Ausbau der Wasserstraße gelegt werden," erklärt Gerhard
Heilingbrunner, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes. "Seit Jahren versuchen wir auf die
Sensibilität dieser Rechtsmaterie hinzuweisen und müssen diese umwelt- und naturschutzpolitisch höchst
problematische Entscheidung jetzt enttäuscht zur Kenntnis nehmen. Aufklärungswürdig ist in diesem
Zusammenhang sicher, dass genau dieses Projekt noch vor einigen Monaten für Pernkopf nicht genehmigungsfähig
war, wenn es nicht maßgeblich geändert werde. Wir sind daher gespannt, welche neuen Vorschreibungen
und zusätzlichen Ökoauflagen der Bescheid von LR Pernkopf enthält, um Baumaßnahmen in der
Nationalparkkernzone zu rechtfertigen", so Heilingbrunner.
Kommt Berufung vom "weisungsungebundenen" NÖ Umweltanwalt? "Klar ist, dass hier ein naturschutzrechtlicher
Präzedenzfall geschaffen wird, der seinesgleichen sucht: Neben der Zurückweisung eines Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahrens
für das Bauvorhaben soll es nun auch kein Naturverträglichkeitsprüfungsverfahren nach dem EU Natura
2000-Recht bei der BH Bruck an der Leitha mehr geben. Zudem genehmigt LR Pernkopf nun eine Ausnahme vom absoluten
Eingriffsverbot nach dem NÖ Nationalparkgesetz. Ziemlich viele Ausnahmen, um in den strengst geschützten
Kernzonen eines Nationalparks gewaltige Bauvorhaben wie Baggerungen, Rodungen etc. durchboxen zu wollen",
stellt Heilingbrunner fest. "Wir werden uns jetzt auch sehr genau anschauen, was die vermeintlich weisungsungebundene
Umweltanwaltschaft in NÖ in dieser Angelegenheit machen wird. Nur der NÖ Umweltanwalt kann die kritisierten
Entscheidungen des Landesrats Pernkopf beim unabhängigen Umweltsenat überprüfen lassen, Umweltorganisationen
sind ja in diesem Verfahren mangels Parteistellung vom Rechtsweg ausgeschlossen", so Heilingbrunner.
EU-Beschwerde gegen Naturversuch läuft Klar ist aus Sicht des Umweltdachverbands aber auch eines: "Das
letzte Wort ist in dieser Sache ohnehin nicht gesprochen. Aus unserer Sicht wird hier europäisches Umweltrecht
missachtet, denn ohne UVP-Verfahren und ordnungsgemäße Naturverträglichkeitsprüfung kann man
den Naturversuch nicht durchpeitschen. Die entsprechende Beschwerde des Umweltdachverbandes liegt der EU bereits
zur Überprüfung vor. Wir gehen davon aus, dass die EU-Kommission in diesem Fall klar ein Vertragsverletzungsverfahren
gegen Österreich anstrengt. Somit ist in der Causa Naturversuch noch lange nicht das letzte Wort gesprochen",
so Heilingbrunner abschließend. |
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