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Einigung auf Medientransparenzgesetz |
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erstellt am
01. 12. 11
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Kopf: Medientransparenzgesetz wird Unabhängigkeit der Redaktionen stärken
ÖVP-Mediensprecher kritisiert "Blockadepolitik" der FPÖ als Boulevard-Kotau
Wien (övp-pk) - Das Medientransparenzgesetz, auf das sich die Koalitionspartner nunmehr geeinigt haben,
wird aus Sicht von ÖVP-Mediensprecher Klubobmann Karlheinz Kopf vor allem die Unabhängigkeit der Redaktionen
stärken und für Transparenz sorgen, was die wechselseitige journalistische und wirtschaftliche Abhängigkeit
zwischen Politikern und einzelnen Medien und die genauen Eigentümerverhältnisse von Medien anbelangt.
Es soll lückenlose Transparenz im Hinblick auf jegliche Art und rechtliche Ausgestaltung der direkten oder
indirekten "Beteiligung" an einem Medienunternehmen geschaffen werden.
So muss künftig der Medieninhaber die Namen sämtlicher an einem Medienunternehmen direkt oder indirekt
beteiligter Personen und die jeweiligen Eigentums-, Beteiligungs-, Anteils-, Treuhand- und Stimmrechtsverhältnisse
angeben. Im Fall der direkten oder indirekten Beteiligung von Stiftungen sind auch der Stifter und die jeweiligen
Begünstigten der Stiftung offenzulegen.
Wesentlichster Bestandteil des Gesetzes ist die Bekanntgabe der Inseratentätigkeit von Regierungsstellen und
staatsnahen Firmen - und zwar nunmehr vierteljährlich, statt wie ursprünglich gedacht halbjährlich.
Und: künftig dürfen Unternehmen wie ÖBB, ASFINAG und ähnliche nicht mehr mit den Konterfeis
von Politikern Werbung betreiben.
Kritik übt Kopf insbesondere an den heutigen wortreichen Erklärungen des Freiheitlichen Parteichefs zur
Blockade der FPÖ gegen das Medientransparenzgesetz. Das werfe die Frage auf, ob diese aus eigenem Antrieb
oder auf Geheiß erfolgten. "Strache selbst muss sich die Frage stellen lassen, ob ihm unabhängiger
Journalismus und Pressefreiheit tatsächlich ein Anliegen sind, oder ob bei ihm die Angst vor dem Entzug so
mancher Gunstbezeugungen gewisser Medienhäuser obsiegt", so Kopf. |
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Strache: Nicht alles was durchsichtig ist, ist transparent
Wo bleibt das Parteispenden-Transparenz-Paket?
Wien (fpd) - "Nicht alles was durchsichtig ist, ist transparent", kommentierte der freiheitliche
Bundesparteiobmann HC Strache den erfolglosen Versuch der Bundesregierung das Medientransparenz-Gesetz noch vor
Weihnachten durch das Parlament zu peitschen. "Der durchsichtige Versuch hier die zugesagte Parteispenden-Transparenz
auszulassen, ist gescheitert", so Strache, der den noch ausstehenden diesbezüglichen Entwurf einmahnte.
Offenbar strebten SPÖ und ÖVP "Transparenz" nur für den unabhängigen Journalismus
an, während sie auf der eignen Seite keinerlei Einblicke gewähren wollen, so Strache. Abgesehen davon,
so Strache, sei das Medientransparenz-Gesetz alles andere als transparent. Sowohl bei Parteien als auch bei Medien
habe die Regierung Gespräche mit der Opposition angekündigt, die bis dato nicht erfolgt seien. Das Gesetz
nun in einer "Panik-Vorlage" kurz vor Weihnachten durchpeitschen zu wollen, sei weder demokratisch, noch
entspreche es dem guten Ton der parlamentarischen Gepflogenheiten, so Strache, der ob dieser Vorgangsweise sein
Befremden äußerte.
"Da die Regierung die Zustimmung der Opposition braucht, da es sich hier um ein Verfassungsgesetz handelt,
so wäre es durchaus angebracht den Oppositionsparteien auch Einblick in das zu beschließende Gesetz
zu gewähren", forderte Strache SPÖ und ÖVP auf die Karten auf den Tisch zu legen.
Von einem umfassenden Transparenzpaket könne jedoch nicht im Entferntesten die Rede sein, kritisierte Strache,
der folgende wesentliche Punkte im Medientransparenz-Gesetz verankert haben will:
Keine Abbildungen von Ministern bei Regierungswerbung Offenlegung von Medienbeteiligungen Keine Werbung von und
für Minister durch ausgegliederte Unternehmen Regierungsinserate nur dann, wenn sie im öffentlichen Interesse
sind
So lange die Bundesregierung nicht bereit sei über diese Punkte zu verhandeln, werde es keine Zustimmung der
FPÖ geben, betonte Strache, der ein Gesamt-Transparenz-Paket forderte, in dem auch die Parteienfinanzierung
offengelegt werden müsse. "Eine durchsichtige Husch-Pfusch-Gesetzgebung als Beruhigungspille für
die ohnehin schon aufgebrachte Bevölkerung ist jedenfalls weit weg vom eigentlichen Ziel der Transparenz",
schloss Strache. |
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Petzner: Regierung bricht Versprechen
Medientransparenzgesetz liegt noch immer nicht vor
Wien (bzö) - Unter der Bedingung, dass das von den Regierungsparteien verhandelte Medientransparenzgesetz
umgehend und sofort an die Opposition übermittelt wird, hat sich das BZÖ am späten Nachmittag des
30.11. bereit erklärt, an einer für 01.12. geplanten Verhandlungsrunde teilzunehmen. "Die Koalitionsparteien
haben versprochen, diese Bedingung zu erfüllen und das Medientransparenzgesetz umgehend zu übermitteln.
Gehalten wurde das Versprechen nicht. Denn bis jetzt liegt nichts vor. Man kann aber gerade in so einer wichtigen
Materie wie der Schaffung von Transparenz nicht verhandeln oder gar eine Zustimmung geben, wenn man das entsprechende
Gesetz gar nicht vorliegen hat. Das wäre ja grob fahrlässig und unseriös", erklärt für
das BZÖ dessen Mediensprecher NRAbg. Stefan Petzner, der sich über diese Vorgehensweise nur wundern kann.
"Wenn ein Wort der Regierungsparteien rein gar nichts mehr gilt, wird es sehr schwierig bis unmöglich",
so Petzner.
Inhaltlich habe das BZÖ in einer Gesprächsrunde mit Vertretern des Kanzleramtes bereits vor Monaten seine
Änderungswünsche und Vorschläge deponiert, von einem "Kopfverbot" beginnend, über
eine quartalsweise Veröffentlichung der Daten und Zahlen bis hin zur Forderung, dass das Medientransparenzgesetz
auch für Parteien und deren Vorfeldorganisationen geben müsse. "Bis heute haben wir nichts mehr
von der Regierung gehört. Bis heute liegt nichts vor. Und so lange gar nichts vorliegt, gibt es auch nichts
zu verhandeln und schon gar zuzustimmen", erklärt Petzner, der SPÖ und ÖVP auffordert, das
Gesetz in den nächsten Minuten zu übermitteln, dann könnten auch die Gespräche beginnen. Ob
sich eine Einigung nach dieser dilletantischen Vorgehensweise und kindischen Geheimniskrämerei und Verzögerungstaktik
der Regierung noch in diesem Jahr ausgehe, sei mehr als fraglich. "Die Regierung trägt für die unnötige
Verzögerung ganz klar die Verantwortung. An uns liegt es sicher nicht", schließt der BZÖ-Mediensprecher. |
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