Warschau (bmeia) - Ludwig und Paul Wittgenstein entstammten einer wohlhabenden Wiener Industriellenfamilie
und entdeckten schon früh ihre Liebe zu Kunst und Kultur. Während sich Ludwig der Philosophie, der Logik
und der Sprache widmete, wurde Paul ein anerkannter Pianist, der trotz des Verlustes seines rechten Arms als Folge
einer Verletzung im 1. Weltkrieg seine Karriere fortsetzte. Sein Repertoire umfasste neben Arrangements von Stücken
bekannter Komponisten wie Beethoven, Brahms, Chopin, Mozart, und Schubert auch zahlreiche Auftragswerke zeitgenössischer
Komponisten für die linke Hand. 1929 komponierte Maurice Ravel eigens für ihn ein Klavierkonzert.
Anlässlich des 60. Todestags von Ludwig Wittgenstein und des 50. Todestages von Paul Wittgenstein fand in
Zusammenarbeit mit der Philosophische Fakultät der Universität Warschau, der Musikakademie Warschau und
dem Kulturforum in Warschau ein Colloquium zu den Themen „Das Ringen mit der Metaphysik. Ludwig Wittgenstein über
die Grenzen der Sprache -Wieso Wittgenstein?“ und „Paul Wittgenstein – ein tragisches Talent“ statt. Im Anschluss
daran gab Antoni Gryzik ein Klavierkonzert mit für Paul Wittgenstein geschriebenen Werken für die linke
Hand. Den Abschluss bildete die Vorführung des Filmes „Wittgenstein“ von Derek Jarman ( USA 1993). |