LT-Präs. Kopietz stellt Arbeitsprogramm in Brüssel vor
Wien (rk) - Im kommenden Jahr übernimmt Wien den Vorsitz des Netzwerks "Regionen mit Gesetzgebungskompetenzen",
REGLEG. REGLEG setzt sich für die verstärkte Einbindung dieser Regionen im Beschlussfassungsprozess der
Europäischen Union ein. Landtagspräsident Prof. Harry Kopietz hat heute in Vertretung des Wiener Bürgermeisters
Dr. Michael Häupl offiziell die Präsidentschaft von Brüssel übernommen.
Kopietz strich die Verdienste der Brüsseler Präsidentschaft 2011 sowie jene der spanischen Region Aragon
2010 hervor. Die im vergangenen Jahr beschlossene "Deklaration von Saragossa" legt die Forderungen der
Regionen zu ihrer besseren Einbindung bei Fragen der Subsidiarität, der Daseinsvorsorge, der besseren wirtschaftlichen
Koordination innerhalb der EU sowie der Wachstumsstrategie "Europa 2020" fest. "Diese Wege wird
auch Wien während seiner Präsidentschaft 2012 fortführen", sagte Kopietz bei der REGLEG-Konferenz.
Außerdem werde REGLEG unter der Wiener Präsidentschaft weiterhin daran arbeiten, die Ziele der zukünftigen
territorialen Kohäsion, wie erst kürzlich in der St. Pöltener Deklaration gefordert, durch eine
verbesserte Einbeziehung der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften in allen Phasen des Entscheidungsfindungsprozesses
zu optimieren. "Die Regionen müssen durch ihre nationalen und europäischen Netzwerksorganisationen,
aber auch direkt durch ihre politische Führung einbezogen werden. Nur durch Regieren in Partnerschaft können
wir Fairness, Planungssicherheit, Flexibilität und Sichtbarkeit für EU-Bürgerinnen und EU- Bürger
sicherstellen", bestätigt Kopietz.
Aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise ist erneut eine Diskussion über die Grundlagen der EU in Gang gekommen.
Die Forderung nach umfangreicheren Vertragsänderungen steht wieder im Raum. Ein entsprechender Bericht von
EU Ratspräsident Van Rompuy wird für den Dezemberrat 2012 erwartet. "Diese Entwicklungen müssen
aus Sicht der Regionen genau verfolgt werden, damit wir weiterhin unsere Interessen gemeinsam in Brüssel vertreten
können", sagte der Wiener Landtagspräsident.
Ein weiterer Schwerpunkt der Wiener Präsidentschaft wird die wichtige Rolle der öffentlichen Hand und
die Leistungen der Daseinsvorsorge sein. Infrastruktur - von Verkehr bis zu Breitbandnetzen -, Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen
und Bildung sind das Fundament, auf dem Strategien wie "Europa 2020" aufbauen. |