Kampf gegen Fachkräftemangel   

erstellt am
30. 11. 11

Haslauer: Gefahr für die Standortqualität muss gebannt werden
Salzburg (lk) -In einem gemeinsamen Pressegespräch präsentierten Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer und der Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer (WKS) Kommerzialrat Julius Schmalz am 30.11. die kommenden Vorhaben und Projekte der WKS gegen den Fachkräftemangel. Haslauer verwies dabei auf das neue Wirtschaftsleitbild des Landes "Salzburg. Standort Zukunft“. "Darin ist der Kampf gegen den Fachkräftemangel als eines der wesentlichsten Vorhaben und strategischen Herausforderungen für die Zukunft des Landes formuliert. Wenn die Wirtschaft über einen Mangel an qualifizierten Kräften klagt, so hat dies enorme Auswirkungen auf die Qualität des Wirtschaftsstandortes Salzburg. Mit der 'Fachkräfte-Plus'-Strategie der WKS, die eng mit dem Wirtschaftsressort abgestimmt ist, kann das neue Leitbild wenige Wochen nach der Vorstellung bereits in die Umsetzung gehen", betonte der Wirtschaftsreferent.

Man könne sehr wohl auch regional an den verfügbaren Hebeln ziehen, damit aus der demografischen Talfahrt keine wirtschaftliche Abwärtsbewegung wird, so Haslauer. "'Das Fachkräfte'-Plus-Paket ist eine starke Basis für eine neue bildungspolitische Standortpolitik des Landes – und diese muss sachlich und umsetzungsorientiert erfolgen!" WKS-Präsident Julius Schmalz betonte: "Der Fachkräftemangel ist Faktum und wir müssen konzentriert, aktiv und in Kooperation aller Kräfte dagegen etwas unternehmen."

Die Wirtschaftskammer Salzburg hat dazu ein umfassendes Strategiepaket entwickelt, das gesellschaftliche und demografische Entwicklungen der Zukunft mitberücksichtigt, die bisherigen eigenen Initiativen weiter ausbaut und neue in Angriff nimmt. Ebenso wendet sich das Paket in einigen Punkten an die Politik, in dem vor allem Angebote zur Zusammenarbeit gemacht werden.

"Unsere Strategie steht unter dem Motto 'handeln statt nur fordern'. Die WKS ist eine Organisation mit hoher Ausbildungs- und bildungspolitischer Kompetenz. Wir werden bei unserem Leitthema 2012 'Bildung schafft Zukunft' alles in die Waagschale legen, was wir können, um dieses Problem zu entschärfen", erklärte Präsident Schmalz die Vorgangsweise. "Aber ohne Umsetzungshilfe der Politik wird es nicht gehen. Ich freue mich, dass wir in einem ersten Schritt auf die Unterstützung von Dr. Wilfried Haslauer zählen können, der das Thema Fachkräftemangel so wie die Wirtschaftsklammer als eine zentrale Frage für die Leistungsfähigkeit der heimischen Wirtschaft betrachtet“, betonte Schmalz.

Der Fachkräftemangel ist auch in Salzburg angekommen
Einige Fakten zeigen den Fachkräftemangel deutlich auf, etwa ein Blick auf den Salzburger Lehrstellenmarkt vom Oktober 2011:

  • 814 offenen Lehrstellen (das ist ein Plus von 21,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr) stehen nur 268 Jugendliche auf Lehrstellensuche gegenüber, um 0,8 Prozent weniger. Das ist die mit Abstand größte Lehrlingslücke in Österreich.
  • 2016 werden erstmals mehr Menschen aus dem Berufsleben aussteigen, als junge Leute nachkommen – dieser Effekt addiert sich noch zum jetzigen Mangel an jungen Fachleuten hinzu.
  • Zwei Drittel der österreichischen Unternehmen – in Salzburg ist die Situation nicht anders – berichten von einem generellen Fachkräfte- und Nachwuchsmangel. Viele Betriebe, insbesondere im Metall- und Elektrobereich, im Tourismus, in der Holzverarbeitung oder in den Gesundheitsbranchen, klagen über wachsende Probleme, Fachkräfte zu bekommen. Besonders gefragt sind Technikerinnen und Techniker.
  • Jeder fünfte Kleinbetrieb (1 bis 4 Mitarbeiter) ist auf der Suche. Bei größeren Betrieben (ab 20 Mitarbeiter) sucht bereits jeder zweite, nicht immer mit Erfolg.


"Die Wirtschaftskammer Salzburg will sich dieser fundamentalen Herausforderung stellen – wohl wissend, dass es keine einfachen Lösungen gibt, die schnell wirken. Die 'Fachkräfte-Plus'-Strategie bietet daher einen breit angelegten Mix an Maßnahmen und Strategien", resümiert Schmalz, der auf eine Fortsetzung des guten pragmatischen Verständnisses in Bildungsfragen zwischen Landespolitik, Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer baut. "Das ist einer der wichtigsten Standortvorteile unseres Bundeslandes – ein pragmatischer Bildungskonsens, über Institutionen und Parteiengrenzen hinweg. Und der ist in der Frage des Fachkräftemangels besonders gefragt."

     
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