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Joseph von Hammer-Purgstall |
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Uni Graz veröffentlicht Online-Edition seiner Erinnerungen und Briefe Graz (universität) - In der Reihe „Publikationen aus dem Archiv der Universität Graz“ sind kürzlich Teile der Korrespondenz sowie ein umfassender Auszug aus den „Erinnerungen aus meinem Leben“ von Joseph von Hammer-Purgstall (1774–1856) online erschienen. Der in Graz geborene Joseph von Hammer – ab 1835/36 von Hammer-Purgstall – wurde durch seinen Beitrag zur Erschließung arabischer, persischer und türkischer Kultur und Geschichte bekannt und gilt als Pionier der Orientalistik. Von 1810 an verfolgte er auch die Gründung einer Akademie der Wissenschaften, die 1847 realisiert wurde und deren erster Präsident er war. „Joseph von Hammer-Purgstall ist eine der zentralen Figuren im Übergang von der alten, theologisch fundierten Orientalistik zu einer neuen, systematisch-wissenschaftlichen Orientalistik“, erklärt Univ.-Prof. i.R. Dr. Walter Höflechner, gemeinsam mit Alexandra Wagner vom Zentrum für Wissenschaftsgeschichte der Karl-Franzens-Universität Graz Herausgeber der Publikation. Gleichzeitig verkehrte Joseph von Hammer-Purgstall – als Gesandtschaftssekretär in Konstantinopel und später als Hofdolmetscher in der Staatskanzlei in Wien – in den höchsten gesellschaftlichen Kreisen und hatte damit Einblick hinter die Kulissen der Politik. Die 2250 Seiten starke, dreibändige Edition beinhaltet in Band 1 ein umfangreiches Exzerpt aus den „Erinnerungen aus meinem Leben“, in denen Hammer-Purgstall auf Grundlage von Notizen und Briefen in hohem Alter Rückschau hält. Band 2 umfasst Korrespondenz von 1790 bis Ende 1819 und Band 3 umfangreiche Begleitmaterialien, darunter demnächst einen Scan der Urschrift der Erinnerungen – über 5500 Seiten – sowie eine maschinschriftliche Abschrift derselben – rund 2800 Seiten. Die Korrespondenz mit hunderten Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland gibt Aufschluss über die Entfaltung des Orientalisten Joseph von Hammer-Purgstall. „Sie ist eine hervorragende Quelle für die Entwicklung geisteswissenschaftlicher Arbeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie für die Einbindung dieses Österreichers in die internationale Gelehrtengesellschaft“, unterstreicht Höflechner. Darüber hinaus spiegelt sie, wie die Erinnerungen auch, seine gesellschaftliche und politische Haltung wider. Beides zählt „zu den bedeutendsten Quellen des österreichischen Vormärz“, so der Herausgeber. Die Veröffentlichung im Internet – mit Hilfe des Zentrums für Informationsmodellierung in den Geisteswissenschaften an der Universität Graz – versteht sich als kostengünstige und rasche „Zugänglichmachung“ dieser historisch so bedeutsamen Quellen und als „work in progress“. In den kommenden Jahren soll die kommentierte Edition der Briefe sukzessive erweitert werden – zeitlich bis zu Hammer-Purgstalls Tod sowie in Bezug auf die Zahl der KorrespondenzpartnerInnen. Das Werk ist unter http://gams.uni-graz.at/hp kostenlos abrufbar, jedoch – da in ständiger Veränderung begriffen – nicht im Buchhandel erhältlich. Für ausgewählte Bibliotheken wurden einige Exemplare ausgedruckt. Joseph von Hammer-Purgstall. Erinnerungen und Briefe Version 1 201107: Briefe von 1790 bis Ende 1819 Herausgegeben von Walter Höflechner und Alexandra Wagner Publikationen aus dem Archiv der Universität Graz 41, hg von Alois Kernbauer Quellen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark XXIII, hg von der Historischen Landeskommission für Steiermark, ADEVA Graz 2011 |
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