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Schuldenbremse |
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erstellt am
29. 11. 11
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Faymann:
Schuldenbremse wichtig für die Unabhängigkeit Österreichs von den Finanzmärkten
Europäische Bürgerinitiative wird von Österreich zeitgerecht bis April 2012
umgesetzt
Wien (sk) - Bundeskanzler Werner Faymann bekräftigte am 29.11. beim Pressefoyer nach dem Ministerrat
die Bedeutung der Schuldenbremse für die Unabhängigkeit Österreichs. "Es geht darum, dass wir
für Österreich Rahmenbedingungen schaffen, um weiter zu den Besten in Europa zu gehören. Denn nur
dann sind wir unabhängig von Spekulanten und vermeiden enorm hohe Zinsen", betonte Faymann. Die Opposition
sei daher aufgerufen, der Verankerung der Defizitregel in der Verfassung zuzustimmen, um klare und nachvollziehbare
Regeln zu schaffen. Zudem werde die Europäische Bürgerinitiative, die mit 1. April 2012 in Kraft tritt,
zeitgerecht umgesetzt.
Die Regierung werde auch auf europäischer Ebene weiter für die Schuldenbremse eintreten. "Diesen
richtigen Weg, den wir für Österreich einschlagen, vertreten wir natürlich auch auf europäischer
Ebene", unterstrich Faymann. Darüber hinaus liegen eine Vielzahl an Krisenbewältigungsmodellen auf
dem Tisch. "Wir müssen versuchen, Lösungen zu finden, dass Staatsanleihen, die notwendigerweise
jedes Jahr platziert werden müssen, auch gekauft werden", sagte Faymann. Dabei müssten aber auch
Wachstumsförderung, Beschäftigungsmaßnahmen und einnahmenseitige Mittel wie die Finanztransaktionssteuer
unterstützt werden. "Diese sind genauso wichtig, wie auf der anderen Seite eine Schuldenbremse",
so Faymann.
Zur Europäischen Bürgerinitiative berichtete Faymann, dass der Ministerrat heute eine entsprechende Punktuation
dazu beschlossen hat. Diese Möglichkeit der direkten Einflussnahme der Bürger sei ein wichtiger Schritt.
"Es geht darum, dass die Bevölkerung in Europa, die Bürgerinnen und Bürger, mehr Möglichkeiten
direkter Demokratie und Mitwirkung bekommen", betonte Faymann. Die Umsetzung sei bis April 2012 vorgegeben,
die österreichische Bundesregierung werde dies auch einhalten. "Wir werden den Zeitplan mit Sicherheit
einhalten, daher haben wir heute in der Regierung schon diese Punktuation beschlossen", sagte Faymann. Die
Regierung habe ein aktives Interesse, dass diese Möglichkeit umgesetzt werde. Der Kampf gegen Atomenergie
sowie für Finanzmarktregulierung und eine Finanztransaktionssteuer seien als Themen solcher Initiativen geeignet. |
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Spindelegger: An der Schuldenbremse führt kein Weg vorbei
Opposition gefordert, ihre Blockadehaltung aufzugeben – Europa
muss mit einer Stimme sprechen – Stabilisierung des Euro im Fokus
Wien (övp-pd) - "An der Schuldenbremse für Österreich führt kein Weg vorbei",
hält Vizekanzler ÖVP- Bundesparteiobmann Michael Spindelegger im Rahmen des Ministerrates unmissverständlich
fest. "Wir müssen den internationalen Finanzmärkten ein eindeutiges Signal senden: Österreich
befindet sich auf einem klugen Spar- und Investitionskurs und ist ein erstklassiger Schuldner", stellt der
Vizekanzler mit aller Vehemenz klar und fordert die Opposition zu einer konstruktiven Zusammenarbeit auf: "Es
ist keine Zeit für parteipolitisch motivierte Bedingungen." Die Opposition müsse daher dringend
ihre "Blockadehaltung" aufgeben und "Verantwortung für Österreich übernehmen".
Die Gespräche mit den oppositionellen Parlamentsparteien werden nochmals intensiviert, um alle offenen Fragen
zu klären.
In diesem Zusammenhang hat der Ministerrat einen wichtigen Beschluss gefasst: Die staatliche Kommunalkredit wurde
der Bankenholding "FIMBAG", einer Tochterfirma der ÖIAG, übergeben. Bis 2013 soll der Privatisierungsprozess
abgeschlossen sein. "Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wir müssen alle Sparpotentiale
nützen, um den Konsolidierungskurs weiter voranzutreiben", hält Vizekanzler Michael Spindelegger
fest.
Europa muss mit einer Stimme sprechen – Stabilisierung des Euro im Fokus
"Wir müssen in Europa mit einer Stimme sprechen", so der Außenminister. Spindelegger
wird am Donnerstag nach Brüssel reisen, um mit seinen europäischen Amtskollegen den Europäischen
Rat, welcher kommende Woche stattfindet, inhaltlich vorzubereiten. "Im Fokus der Gespräche wird weiter
die Stabilisierung des Euro stehen", so der Außenminister, der erneut verdeutlicht: "Auch die österreichische
Regierung arbeitet mit großer Vehemenz an der Konsolidierung des Staatshaushalts." Eine Vertragsänderung
im "Schnellverfahren" hält Außenminister Spindelegger für "nicht zielführend".
Die österreichische Regierung sei natürlich für alle Gespräche offen, Ziel müsse aber
eine "langfristige Lösung" im Sinne aller 27 EU- Staaten sein.
Weiteres Thema im Ministerrat waren die schweren Auseinandersetzungen zwischen Serben und Soldaten der Internationalen
Schutztruppe (KFOR) im Kosovo, wo zehn österreichische Soldaten zum Teil schwer verletzt wurden. "Die
medizinische Betreuung unserer Soldaten ist hervorragend. Dennoch müssen wir intensive Gespräche mit
allen Beteiligten führen, um die dramatisch gefährliche Situation im Kosovo zu entschärfen",
so der Außenminister, der heute Gespräche mit den Außenministern des Kosovo und von Serbien führen
wird. "Alle Beteiligten müssen zur Deeskalation der Situation beitragen, um für ein friedliches
Miteinander zu sorgen", so Außenminister Spindelegger abschließend. |
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Kogler: Wenn irgendwer blockiert, dann die ÖVP bei Steuergerechtigkei
Grüne fordern vernünftigen Sparkurs mit Vermögenssteuer
statt leerer Überschrift in der Verfassung
Wien (grüne) - "Wann legt diese Koalition endlich die Karten auf den Tisch? Die so genannte Schuldenbremse
ist nichts als eine Überschrift. Das verringert Österreichs Schuldenstand oder Defizit um keinen Cent.
Es braucht eine vernünftige Sparpolitik, die nicht neuerlich auf dem Rücken der breiten Bevölkerung
stattfindet. Über diesen Sparkurs streiten sich SPÖ und ÖVP; über diesen Sparkurs streitet
auch die ÖVP innerhalb der eigenen Partei. Und die Grünen sollen die Blockierer sein?", reagiert
Werner Kogler, Vizeklubchef und Budgetexperte der Grünen, heftig auf die Aussagen der Regierungsspitze. "Unser
Kurs ist klar: Wir wollen Schulden abbauen. Dazu braucht es einen Verschwendungsstopp und vernünftiges Sparen
sowie jedenfalls auch vermögensbezogene Steuern, im Verhältnis 50:50. Es geht nicht an, dass die Reichen,
die Millionenerben, die Stiftungsgünstlinge in diesem Land keinen Beitrag zur Konsolidierung übernehmen.
Daher vermögensbezogene Steuern auf der einen Seite und ein Stopp von sinnlosen, teuren Investitionen etwa
in neue Autobahnen oder in die Hacklerregelung für Beamte." Kogler betont einmal mehr, dass die Grünen
nicht "Zweidrittel-Mehrheitsbeschaffer für eine richtungslose Null sein werden". |
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