Bozen (lpa) - Wolfram Sparber als Präsident, Giovanni Polonioli als Stellvertreter, dazu Sibylle Überbacher
und Verena Brunner: Vier der fünf Mitglieder des neuen Verwaltungsrats der Landesenergiegesellschaft SEL hat
die Landesregierung am 28.11. auf Vorschlag von Landesrat Michl Laimer designiert. Mit der Ladinerin Romana Taibon
soll zudem erstmals eine Frau dem SEL-Aufsichtsrat vorstehen.
Laimer hat den in Abstimmung mit den Gemeinden erarbeiteten Vorschlag zur Neubesetzung der dem Land zustehenden
Sessel im Verwaltungs- und Aufsichtsrat der SEL heute Vormittag der Landesregierung vorgelegt. Als Mehrheitseigentümer
steht dem Land die Besetzung von vier der fünf Verwaltungsratsposten (den fünften besetzen die Gemeinden
über die SELfin) sowie der Präsidentschaft im Aufsichtsrat zu, formell ist es aber die Gesellschafterversammlung,
die am Mittwoch die Ernennung vornehmen wird. Laimer wird dieser die von der Landesregierung designierten Kandidaten
zur Ernennung vorlegen.
Es sind dies Wolfram Sparber als Präsident, Giovanni Polonioli als dessen Vize sowie Sibylle Überbacher
und Verena Brunner. Mit Romana Taibon soll zudem erstmals in der Geschichte der SEL AG eine Frau den Vorsitz im
Aufsichtsrat übernehmen. "Alle Vorgeschlagenen verfügen über jene Eigenschaften, an denen für
mich bei der Auswahl der neuen SEL-Spitze kein Weg vorbei geführt hat: Sie sind kompetent, unbefangen und
jung", so Laimer, der betont: "Mit ihnen wird der Neustart gelingen, sie werden die SEL in eine erfolgreiche
Zukunft führen."
Wie dieser Neustart umgesetzt werden soll, erläutert der designierte Verwaltungsratspräsident: "Es
ist mir wichtig, nun Ruhe in das Unternehmen zu bringen, die Mitarbeiter kennen zu lernen und gemeinsam konstruktiv
mit der Arbeit zu beginnen", so Sparber. "Danach wird es aber, in Abstimmung mit den Eigentümern,
weitere moralische, kommunikative und inhaltliche Neuerungen geben." So kündigt Sparber die Einführung
eines neuen, verschärften Ehrenkodex an, der alle Führungspersonen in der SEL schriftlich zur Einhaltung
moralischer und ethischer Grundregeln verpflichte. "Zudem werden wir eine offene und transparente Kommunikation
mit allen beteiligten Gruppen pflegen", so Sparber. Inhaltlich wolle man sich künftig auf die Leistungen
der SEL konzentrieren und die Weichen für eine langfristig nachhaltige und leistbare Energieversorgung stellen.
"Als Landesenergieversorger wird die SEL AG der Südtiroler Bevölkerung günstige, ökologisch
saubere und sichere Energie ermöglichen und mit neuen Angebotsfeldern den Nutzen für die Menschen weiter
ausbauen", so Sparber, der überzeugt ist, seine über zehnjährige Erfahrung im Energiesektor
in die SEL AG einbringen zu können.
Der 35-jährige gebürtige Bozner Wolfram Sparber hat angewandte Physik in Graz und Barcelona studiert
und wird über die Grenzen hinaus als Spezialist im Energiesektor geschätzt, besonders für alternative
Energiesysteme. Dies unterstreichen auch leitende Positionen in europäischen Vereinigungen für Energie
und wissenschaftlichen Fachgremien, in den letzten Jahren hat er das Institut für erneuerbare Energie der
EURAC geleitet. Internationale Erfahrung sammelte Sparber, der deutsch, italienisch, englisch, spanisch und griechisch
spricht, als Gastprofessor an Universitäten in Italien und Japan und während seiner Zeit am renommierten
Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg. Vor seiner Tätigkeit bei der EURAC leitete
Sparber RENERTEC, das regionalen Zentrum für erneuerbare Energien im TIS Innovation Park.
Neben Sparber wurden Giovanni Polonioli als Vize-Präsident des Verwaltungsrats designiert. Der 44-jährige
Bozner Giovanni Polonioli ist seit 1997 Rechtsanwalt mit Schwerpunkten öffentliche Arbeiten und Vertragswesen.
Der Jurist war Bürgermeister von Leifers, Mitglied der Aktionärsversammlung der Sad AG und der Seab AG
sowie Verwaltungsratsmitglied des Gemeindeverbands.
Sibylle Überbacher ist 38 Jahre alt, stammt aus Lana und arbeitet als selbständige Beraterin mit Schwerpunkt
Marketing, Organisationsentwicklung, interne und externe Kommunikation und Strategie. Die studierte Betriebswirtin
ist Dozentin für Marketing bei verschiedenen Organisationen, wie der Uni Bozen oder dem TIS und arbeitete
in leitender Position in Rechnungswesen und Controlling.
Die Olangerin Verena Brunner ist 31 Jahre alt und studierte Italienisches Recht und Psychologie an den Universitäten
Innsbruck und Mailand. Sie sammelte mehrere Jahre Erfahrung in einer Kanzlei, bevor sie sich 2008 mit einer eigenen
Rechtsanwaltskanzlei selbständig gemacht hat. Ihre Schwerpunkte sind Vertrags-, Familien- und Erbrecht.
Romana Taibon ist 41 Jahre alt und kommt aus St. Vigil in Enneberg. Sie ist Beraterin im nationalen und internationalen
Steuerrecht bei der Kanzlei "Hager&Partners" in Mailand, und zwar in den Bereichen Energie (besonders
Photovoltaik), Einzelhandel und Industrie. Die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin ist seit über 14 Jahren
als Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin tätig. |