Mailath überreichte Sonderpreis an "künstlerisches Multitalent" Louise Martini
Wien (rk) - In einer stimmungsvollen Gala wurde am Abend des 28.11. im Porgy&Bess der "Österreichische
Kabarettpreis" 2011 verliehen. Ernst Stankovski gab nicht nur den "Gschupftn Ferdl" zum Besten,
sondern hielt auch die Laudatio für die krankheitshalber abwesende Louise Martini, die mit dem neu eingeführten
Sonderpreis geehrt wurde. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny würdigte die Schauspielerin als "herausragendes
künstlerisches Multitalent, dem es gelungen ist, mit Kabarettgrößen wie Gerhard Bronner, Georg
Kreisler und Helmut Qualtinger auf Augenhöhe zu spielen". Der Hauptpreis, dotiert mit 5001 Euro und gesponsert
von der BAWAG P.S.K., ging heuer an den Bayern Sigi Zimmerschied. Den Programmpreis, dotiert mit 4999 Euro und
gesponsert von HDI-Versicherung, erhielt Christof Spörk für sein erstes Solo-Programm "Lieder der
Berge". Christoph Wagner Trenkwitz führte gewohnt gekonnt durch den Abend, der von der Musikkabarettgruppe
"Die Dornrosen" musikalisch begleitet wurde. Insgesamt wurden bereits zum zwölften Mal KabarettistInnen
mit diesem einzigartigen Preis ausgezeichnet.
"Das Kabarett ist wichtiger Bestandteil einer lebendigen Gesellschaft, es lebt vom Angriff, von der Ironie,
vom Spott und es gedeiht nur in einem Klima der Furchtlosigkeit und Unabhängigkeit. In Wien fällt kritischer
Humor und politische Satire auf besonders fruchtbaren Boden. Deshalb unterstützt die Stadt Wien aus voller
Überzeugung den österreichischen Kabarettpreis und stellt damit sicher, dass anspruchsvolles und ambitioniertes
Kabarett in dieser Stadt auch künftig eine entsprechende Würdigung erfährt", betonte Mailath-Pokorny.
Für den kabarettistischen Teil seiner Rede verdiente sich der Kulturstadtrat seine ersten zwei Euro auf einer
Bühne, die ihm Christof Spörk spontan von seinem Preisgeld abtrat.
Als "intellektuelles, bösartig komödiantisches Bühnengewächs" bezeichnete Werner
Schneyder in seiner von Wolfram Berger vorgetragenen Laudatio den Ausnahmekünstler Sigi Zimmerschied. Der
gebürtige Passauer gilt als einer der artikuliertesten und kompromisslosesten Kabarettisten des deutschen
Sprachraums. Bei der Kabarettpreisverleihung erhielt das begeisterte Publikum einen Eindruck von seiner enormen
Sprachkraft und Wortgewalt, seiner bemerkenswerten Mimik, seinem abgründigen Humor und parteiübergreifenden
Witz.
Einen nicht weniger eindrucksvollen Ausschnitt aus seinem Musik-Kabarett-Programm "Lieder der Berge"
bot der Steirer Christof Spörk. Abwechselnd sich selbst am Klavier und an der steirischen Harmonika begleitend,
sang und palaverte er in bester österreichischer Spott- und Satire-Tradition über den Wiener Neid, über
den Anstand in der Politik, über die Logorrhö der Schickeria oder seiner geplanten Lärmschutzwand-Erstbesteigung.
Unter den Gästen fanden sich u.a. Ottfried Fischer, Andrea Händler, Nina Hartmann, Lilian Klebow, Gerald
Fleischhacker und Gregor Seberg. |