Gemeinsam erarbeitet, gemeinsam in der Umsetzung
Linz (lk) - Mit dem "Kursbuch Tourismus Oberösterreich 2011 bis 2016" wurden zu Beginn
des Jahres die Rahmenbedingungen für die strategische Positionierung des Tourismuslandes Oberösterreich
neu geregelt. Seither haben Land OÖ, Oberösterreich Tourismus und Wirtschaftskammer OÖ in zahlreichen
Arbeitsgruppen, oftmals unter Einbindung externer Expert/innen, die Maßnahmen zur Umsetzung entwickelt und
erste Schritte dieser neuen organisations- und branchenübergreifenden Zusammenarbeit konkretisiert.
Etwa im Bereich der Förderrichtlinien, die nun zur Gänze mit der Bundesstrategie abgestimmt sind. Oder
im touristischen Marketing, wo die Weichen gestellt wurden für eine professionelle Markenführung ebenso
wie für die Weiterentwicklung und Vermarktung des touristischen Angebotes im Sinne von "Leuchtturm"Produkten.
Auch dem klaren Auftrag zur Verstärkung der Online-Kommunikation wurde Rechnung getragen und Systeme geschaffen,
die die Tourismusbranche kostengünstig und effizient unterstützen und dem Gast zusätzlichen Service
bieten. Darüber hinaus wird der Aus- und Weiterbildung - von der betrieblichen Ebene bis zum Tourismusstudium
- vermehrt Aufmerksamkeit gewidmet.
Langfristig sollen damit Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Lebensqualität für die Bevölkerung
im Land abgesichert, die Tourismuswirtschaft nachhaltig gestärkt und vor allem noch mehr Gäste für
das Tourismusland Oberösterreich begeistert werden.
Wirtschafts-Landesrat Viktor SIGL
Gemeinsam erarbeitet, gemeinsam umgesetzt – Tourismusstrategie sichert Wertschöpfung
Mit dem "Kursbuch Tourismus Oberösterreich 2011 bis 2016" wurden zu Beginn des Jahres die
Rahmenbedingungen für die strategische Positionierung des Tourismuslandes Oberösterreich neu geregelt.
Seither haben Land OÖ, Oberösterreich Tourismus und Wirtschaftskammer OÖ in zahlreichen Arbeitsgruppen,
oftmals unter Einbindung externer Expertinnen und Experten, die Maßnahmen zur Umsetzung entwickelt und erste
Schritte dieser neuen organisations- und branchenübergreifenden Zusammenarbeit konkretisiert.
So viele Gäste wie noch nie in Oberösterreich
2,4 Millionen Ankünfte (+ 2,7 % im Vergleich zum Vorjahr) und 6,9 Millionen Nächtigungen (+ 3,1 %)
wurden im Tourismusjahr 2011 in Oberösterreich registriert. "Die Ankünfte stehen auf dem höchsten
Wert seit Erfassung der Tourismusstatistik. Die Nächtigungen liegen wieder auf dem hohen Niveau der 1990er
Jahre." freut sich Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Viktor Sigl. Und die Umsätze der Tourismuswirtschaft
stiegen allein in der Sommersaison um 4,6 Prozent. "Die ausgezeichnete Qualität und Vielfalt des touristischen
Angebotes entspricht den Bedürfnissen der Gäste und wird, wie die jüngsten Statistikzahlen zeigen,
sehr gut angenommen. Gleichzeitig werden damit Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Lebensqualität für
die Bevölkerung im Land abgesichert," sagt Sigl.
Diese gute Position gilt es langfristig abzusichern und zeitgemäß weiter zu entwickeln. Dazu gestalten
die Tourismusverbände und -betriebe im ganzen Land im "Tourismus-Unternehmen Oberösterreich"
gemeinsam mit den Kursbuch-Partnern OÖ. Tourismus, Wirtschaftskammer OÖ und Land OÖ die touristische
Zukunft. "Das gemeinsam erarbeitete "Kursbuch Tourismus Oberösterreich 2011 bis 2016" wird
nun auch gemeinsam umgesetzt - vom abgestimmten Marketingkonzept bis hin zur Berücksichtigung regionaler Interessen
im Landes-Tourismusrat", skizziert Sigl.
Effiziente Förderabwicklung in Abstimmung mit dem Bund
Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Viktor Sigl begrüßt diesen gemeinsamen Weg. "Innovationen
und Kooperationen im Tourismus sollen auf der Grundlage des neuen Kursbuches verstärkt gefördert werden."
verspricht Sigl. Daher wurden die Tourismusförderungsrichtlinien des Landes weiterentwickelt und gehen nun
gänzlich mit der Bundesstrategie konform. "Wie das Kursbuch insgesamt ist speziell der Bereich Förderungen
mit der Bundesstrategie von Minister Reinhold Mitterlehner abgestimmt, um Synergien und Ressourcen optimal nutzen
zu können", so Sigl.
Die Abstimmung der Förderrichtlinien mit dem Bund zeigt auch schon erste Erfolge: So konnte des oberösterreichische
Projekt "Culinary Art Tourism Project" der Linzer Hotspots-Wirte die Jury im Rahmen der Bund-Länder-Innovationsmillion
überzeugen - als eines von sechs Projekte österreichweit.
Bei betrieblichen Innovationen wurde eine klare Abgrenzung gezogen, für welche Projekte der Bund (ÖHT)
und für welche Projekte das Land zuständig ist. Bei Innovationskosten über 100.000 EUR können
Betriebe ihre innovativen Projekte beim Bund (ÖHT) und beim Land einreichen. Im Falle einer positiven Beurteilung
beträgt der Zuschuss ca. 10 % der förderbaren Kosten, die Bund und Land gemeinsam aufbringen. Bei innovativen
Projekten mit Investitionskosten unter 100.000 EUR ist ausschließlich das Land zuständig. Im Fall einer
positiven Beurteilung beträgt der Zuschuss max. 10 % der Kosten. Weiters wurde die Förderung von ERP-Krediten
verlängert. Bei Investitionen zwischen einer und vier Millionen Euro gewährt das Land einen Zinsenzuschuss
bis max. drei Prozent zum ERP-Kredit. Diese Förderaktion wird bis Ende 2013 verlängert. Laut den neuen
Richtlinien werden Landesförderungen für Tourismusverbände nur dann gewährt, wenn Verbände
mit Betrieben nachhaltig kooperieren und buchungsrelevante Angebote entwickeln.
Mag. Karl Pramendorfer
Qualitätstourismus im Fokus
Kernstück des neuen Kursbuches sind Innovationsfelder zur Steigerung der Angebotsqualität
und noch stärkeren Professionalisierung der heimischen Tourismuswirtschaft. "Diese Innovationsfelder
sollen für den Gast im touristischen Angebot einfach spürbar und erlebbar werden, ohne ihn hier mit Begrifflichkeiten
aus der Marketingwelt zu verwirren. Begriffe wie "Leuchttürme" oder "Markendestinationen"
und die dahintersteckenden Prozesse dienen uns und unseren Partnern im oberösterreichischen Tourismusnetzwerk
vor allem in der täglichen Zusammenarbeit," erklärt OÖ. Tourismus-Vorstand Karl Pramendorfer.
Markenevaluierung zeigt Potenzial für Salzkammergut, Linz, Donau und das Mühlviertel
24 Begriffe aus 21 heimischen Tourismusdestinationen wurden im Markenevaluierungsprozess von März bis
Oktober dieses Jahres unter die Lupe genommen. Das Evaluierungsmodell, das von der Agentur Trasser Markenberatung
im Auftrag des OÖ. Tourismus dazu entwickelt wurde, wurde in mehreren Phasen umgesetzt. In einer ersten Phase
wurden die statistischen Daten einer Destination erhoben und bewertet, zudem die Online-Performance der Region
ausgewertet und durch Befragungen die Sichtweise von Experten eingeholt. In der zweiten Phase wurde eine umfangreiche
Kundenbefragung durchgeführt. Die Ergebnisse wurden für jede Destination zusammengeführt, gewichtet
und zeigen nun das jeweilige Markenpotenzial und entsprechende Handlungsfelder auf. Zu jenen Destinationen, die
derzeit das größte Markenpotenzial aufweisen, zählen das Salzkammergut, die Donau, Linz und das
Mühlviertel. Das Salzkammergut, Linz und die Donau werden nun gemeinsam mit dem OÖ. Tourismus in einen
Markenvertiefungsprozess treten. Ziel ist es, ein Markenhandbuch zu erarbeiten, das künftig von allen gemeinsam
verbindlich umgesetzt wird.
Innovationen werden sichtbar
Für oberösterreichische Qualitätsprodukte, die künftig als "Leuchttürme"
im Schaufenster stehen, wurden von den Kursbuch-Partnern klar nachvollziehbare Kriterien entwickelt: Im Vordergrund
steht dabei die eindeutige Positionierung aus Kundensicht, die überregionale Ausstrahlung und somit die Wettbewerbsfähigkeit,
der Bezug zu regionalen Besonderheiten sowie eine Vernetzung im Sinne einer vollständigen Dienstleistungskette.
Zudem sollen "Leuchttürme" die im Kursbuch definierte Oberösterreich-DNA (z.B. Kulinarik, Natur,
Brauchtum) transportieren, durch ihre Ausstrahlung beim Gast eine besondere Begehrlichkeit wecken und maßgeblich
für die touristische Wertschöpfung im Land sein. Nach der Evaluierung durch einen Beirat werden die ersten
"Leuchttürme" ab 2012 in die Marketing- und Serviceleistungen des OÖ. Tourismus und der jeweiligen
Markendestinationen integriert und für den Gast als besonders beeindruckende touristische Angebote wahrnehmbar.
Zentrales Thema "Online" stärkt die Vernetzung der Tourismusbranche und die Kommunikation mit
dem Gast
Gleichzeitig fordert das Kursbuch eine noch stärkere Vernetzung der Tourismusbranche und einen klaren
Fokus auf Online-Marketing und Vertrieb. Mit neuen Technologien und innovativen Serviceleistungen unterstützt
der OÖ. Tourismus hier die heimische Tourismusbranche. In zahlreichen Arbeitskreisen und Workshops mit externen
Expert/innen und touristischen Partner/innen in ganz Oberösterreich wurden die Anforderungen erarbeitet und
Umsetzungsmaßnahmen entwickelt. Etwa für ein zentrales Tourismus-Informationssystem (Tourdata), das
die Basis aller Online-Aktivitäten ist. 444 Gemeinden, 8.900 Gastronomie/Beherbergungsbetriebe, 800 Veranstaltungen,
550 Touren, 450 Pauschalangebote und 11.800 Points of Interest, also in Summe mehr als 22.000 Datensätze sind
bereits in dieser gemeinsamen Tourdata enthalten und können nun auf unterschiedlichsten Plattformen (wie z.B.
Ortsseiten, oberoesterreich.at, austria.info) und Anwendungen ausgegeben werden. Tourismusverbände und -betriebe
halten ihre Daten hier selbst laufend aktuell und können diese für den eigenen Internetauftritt nutzen,
oder zum Beispiel auch für die Produktion von Katalogen, Veranstaltungskalendern oder mobilen Webanwendungen.
Parallel dazu wird an einem neuen Webkonzept gearbeitet, mit dem die Internet-Auftritte von OÖ. Tourismus
und der Tourismusdestinationen vereinheitlicht werden sollen. "Damit kann für den virtuellen Gast eine
größere Wiedererkennung geschaffen werden und die Branche gleichzeitig Kosten sparen," gibt Pramendorfer
die Zielrichtung vor.
SO KommR Robert SEEBER:
Punktgenauere und zielgerichtetere Ausbildung sichert Arbeitsplätze
Die Attraktivität des Urlaubs- und Freizeitlandes Oberösterreich hängt in sehr wesentlichem Maße
auch davon ab, in welcher Art und Weise die Angebote und landschaftlichen Schönheiten den Gästen präsentiert
werden, sprich wie kompetent und gastfreundlich die Tourismusakteure (Unternehmer/innen und ihre Mitarbeiter/innen)
auftreten. Diese Qualität muss vor Ort geboten werden, denn im Gegensatz zu anderen Branchen und Wirtschaftsbereichen
ist es in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft undenkbar, die Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern, unterstreicht
KommR Robert Seeber, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKO Oberösterreich. Tourismus
konzentriert sich aber nicht ausschließlich auf die Urlaubsgäste. Mit jedem touristischen Angebot steigt
auch gleichzeitig die Lebensqualität für die einheimische Bevölkerung.
Tourismus geschieht also vor Ort und damit sind auch über das ganze Land verteilt, Arbeitsplätze verbunden.
Um diese Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern, bedarf es der entsprechenden Qualifizierung der im Tourismus
Tätigen. "Im Rahmen der Evaluierung des Kursbuches nehmen wir uns dieses Themas ganz besonders an",
signalisiert Seeber, dass bereits intensiv daran gearbeitet wird, ein Ausbildungskonzept neu zu erarbeiten, Bildungsinhalte
neu zu finden und so die Betriebsinhaber/innen sowie deren Mitarbeiter/innen optimal und zukunftsorientiert auf
die Gäste und deren Wünsche in den kommenden Jahren vorzubereiten.
Bereits im Sommer dieses Jahres hat die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft dafür alle Beteiligten - die
Betriebsebene, die Schulen, die Universität, Tourismusorganisationen - zusammengerufen, um einen sogenannten
"Bildungs-Status-Quo" zu erheben. In einem nächsten Schritt ist bereits im Jänner kommenden
Jahres eine Bildungskonferenz vorgesehen, bei der mit allen Beteiligten der Bildungsbedarf erhoben werden soll.
Daraus ableitend erwartet Spartenobmann Seeber eine noch punktgenauere und zielgerichtetere Ausbildung in den Tourismusschulen,
im Kursangebot des WIFI etc. "Denn im internationalen Tourismus können wir nur bestehen, wenn unser Tourismusland
mit sehr viel Authentizität, also einmalige Dienstleistung mit Freundlichkeit, die aus dem Herzen kommt, geboten
wird", ist Seeber überzeugt.
Wie die Wirtschaft generell steht gerade auch der heimische Tourismus vor der großen Herausforderung, ausreichende
und gute Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu bekommen. "Um auch hier im Wettbewerb mit den anderen Branchen
attraktiv gerüstet zu sein, entwickeln wir derzeit eine Lehrlingskarte mit vielerlei Angeboten und Vorteilen,
die für junge Leute ein zusätzlicher Motivator sein soll, eine Berufskarriere in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft
zu überlegen und eine Lehrausbildung zu starten", sieht Spartenobmann Seeber auch bei der Akquisition
der Fachkäfte von morgen Handlungsbedarf. Mit neuen Ausbildungsinhalten und einem aufpolierten Branchenimage
soll es der der Tourismuswirtschaft leichter gelingen, jene Fachkräfte zu bekommen, die erforderlich sind,
um die Wünsche der Gäste aus dem In- und Ausland optimal zu erfüllen und damit auch die Ziele des
Kursbuches zu erreichen, schließt Seeber. |