Waldner: "Schutz der Rechte religiöser Minderheiten ist Test
für Demokratiefähigkeit Ägyptens"
Wien (bmeia) - „Die Achtung der Religionsfreiheit und der Schutz religiöser Minderheiten sind
ein Schwerpunkt unserer Außenpolitik“, erklärte Staatssekretär Wolfgang Waldner anlässlich
seines Treffens mit dem Patriarchen von Alexandria und Oberhaupt der koptisch-katholischen Kirche in Ägypten,
Kardinal Antonios Habashy Naguib, am 09.12. Das Gespräch mit dem Staatssekretär bildete den Abschluss
eines einwöchigen Besuchs des Kardinals in Österreich auf Einladung der Dreikönigsaktion.
Kardinal Naguib dankte für die seit langem bestehende Projektarbeit der Dreikönigsaktion in Ägypten
in den Bereichen soziale Entwicklung, Gesundheit und Stärkung der Rolle von Frauen. Im Hinblick auf den laufenden
Transitionsprozess und die anstehende Verfassungsgebung in Ägypten unterstrich der Kardinal die Notwendigkeit,
die Rechte religiöser Minderheiten zu garantieren. Die Situation in Ägypten sei derzeit unübersichtlich.
Sorge bereite vor allem das Sicherheitsvakuum. So wurden in den vergangenen Monaten vermehrt Christen Opfer gewaltsamer
Übergriffe.
Staatssekretär Waldner bekräftigte gegenüber Kardinal Naguib, dass Österreich seine Stimme
für den Schutz von Christen und die Einhaltung der Religionsfreiheit bei jeder sich bietenden Möglichkeit
erhebe. „Der Schutz der Religions- und Glaubensfreiheit ist eine Priorität der Menschenrechtspolitik Österreichs
und der Europäischen Union. Wir werden auch unsere Mitgliedschaft im UN-Menschenrechtsrat bis 2014 nutzen,
um Akzente beim Schutz religiöser Minderheiten zu setzen und dafür sorgen, dass diese Thematik nicht
nur im höchsten Menschenrechtsgremium die angemessene Aufmerksamkeit findet“, betonte Waldner, der auch auf
die klaren Worte von Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger zur Diskriminierung von Christen
im Nahen Osten verwies. |