"Inhalative Allergenvermeidung" lindert Asthma im Schlaf
Bochum (idw) - Die Symptome einer schweren allergischen Asthmaerkrankung lassen sich gezielt im Schlaf
behandeln: Eine große europäische Studie unter Beteiligung des Klinikums der RUB belegt, dass die „inhalative
Allergenvermeidung“ durch einen Luftreiniger am Bett effektiv und ohne Nebenwirkungen hilft. Die Behandlung basiert
auf einer in Schweden patentierten Technologie. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher im renommierten
britischen Medizinfachjournal „Thorax“.
Die Symptome einer schweren allergischen Asthmaerkrankung lassen sich gezielt im Schlaf behandeln: Eine große
europäische Studie unter Beteiligung des Klinikums der RUB belegt, dass die „inhalative Allergenvermeidung“
durch einen Luftreiniger am Bett effektiv und ohne Nebenwirkungen hilft. Die Behandlung basiert auf einer in Schweden
patentierten Technologie. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher im renommierten britischen Medizinfachjournal
„Thorax“.
Von München bis Trondheim getestet
An der europäischen Multi-Center-Studie nahmen 282 Kinder und Erwachsene teil. Die Studie lief an 19 Zentren
in sechs Ländern – von München im Süden bis Trondheim im Norden. Beteiligte Studienzentren in Deutschland
waren die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum am St. Josef-Hospital (Direktor:
Prof. Dr. Eckard Hamelmann), die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital Wesel, das Haunersche
Kinderhospital der Ludwig Maximilians Universität München und die Universitätsklinik Rostock.
Gereinigte Luft verdrängt Allergene
Menschen mit schweren Asthmasymptomen leiden häufig unter Schlafproblemen aufgrund ihrer beeinträchtigten
Atmung. Der Luftreiniger ist ein medizinisches Hilfsmittel, das neben dem Bett steht. Es befreit die Atemluft von
Allergenen und baut durch temperaturgesteuerte gleichmäßige (laminare) Luftströmungen eine nahezu
allergenfreie Schutzzone um den Kopf des Patienten auf. Die leicht gekühlte, hoch aufgereinigte Luft mit einem
Temperaturunterschied von ca. 0,8°C verdrängt dabei die allergenhaltige Umgebungsluft. Interessant ist
dieser Ansatz vor allem für Patienten, die unter schweren und häufigen Symptomen ihrer Asthmaerkrankung
leiden.
Nächtliche Erholung verbessert die Lebensqualität
Durch die lang anhaltenden allergenfreien Phasen kann sich der Patient während der Nacht erholen, was gleichzeitig
einen positiven Einfluss auf die Situation tagsüber hat. Die Therapie mit dem neuartigen Medizinprodukt namens
„Protexo“ zeigte nachweislich gute Behandlungserfolge für Patienten, die an einem ganzjährigen allergischen
Asthma leiden und zum Beispiel gegen Hausstaubmilben, Katzen, Hunde oder Pilzsporen sensibilisiert sind. Prof.
Eckard Hamelmann schätzt, dass mindestens fünf Prozent seiner Patienten mit ganzjährigem allergischem
Asthma eine unzureichende Kontrolle der Symptome aufweisen: „Diese Patienten brauchen weitere Behandlungsmöglichkeiten,
um ihre Symptome zu kontrollieren und häufige Anfälle zu vermeiden. Die neuartige Methode kann als begleitende
Therapie sicher gute Dienste leisten.“
Titelaufnahme
R.J. Boyle, C. Pedroletti, M. Wickman et al.: Nocturnal temperature controlled laminar airflow for treating atopic
asthma: a randomised controlled trial. Thorax (2011), doi:10.1136/thoraxjnl-2011-200665 |