Findige Geschäftsidee mit sozialen Wurzeln
Oberwart (blms) - In einer Zeit, wo "sparen" angesagt ist, haben es Bevölkerungsgruppen,
wie beispielsweise Alleinerziehende Mütter besonders schwer, die Kosten des täglichen Lebens zu decken
und es ihren Kindern an nichts fehlen zu lassen. Die Kosten für Bekleidung, Sportartikel und Spielsachen können
einem dabei schnell über den Kopf wachsen. Abhilfe schafft dabei eine findige Geschäftsidee, die unter
dem Namen „Kinderwelt“ von Petra Kristen und Andrea Werderits in der Steinamangererstraße 157 in Oberwart
auf einer Verkaufsfläche von 200 m2 realisiert wurde. Menschen, die Waren nicht mehr benötigen, bringen
diese in die „Kinderwelt“. Dort werden sie katalogisiert und zum Verkauf angeboten. Ab und an schauen die „Verkäufer“
dann im Geschäft vorbei und holen sich den Verkaufserlös ab. Dabei wird ein kleiner Teil für Aufwendungen
zurückbehalten. Umgekehrt kann man als „Käufer“ alles, was im Geschäft angeboten wird, günstig
erwerben.
Dazu Landesrätin Verena Dunst: „Wie wir wissen, ist Armut ‚weiblich‘, sind es doch hauptsächlich Frauen,
die in wirtschaftlich turbulenten Zeiten mit weniger finanziellen Mittel ihr Auskommen finden müssen. Aber
nicht nur für diese Menschen, die jeden Euro dreimal umdrehen müssen, bevor sie ihn ausgeben, um den
Alltag zu bewältigen, sondern für alle Konsumentinnen und Konsumenten, ist diese Geschäftsidee interessant.“
Einen saisonalen Abverkauf gibt es jedes Jahr jeweils im Februar und August. Jene Sachen, die selbst danach noch
im Geschäft verbleiben, werden für caritative Zwecke gespendet. „Die ‚Kinderwelt‘ beruht auf einem Geschäftskonzept,
das nicht nur aus Sicht der Frauenpolitik, sondern auch aus der Sicht des Konsumenten-, aber auch des Natur- und
Umweltschutzes äußerst begrüßenswert ist“, so die zuständige Referentin Landesrätin
Verena Dunst, die Sabine Kappel mit ihrem Sohn Justin aus Badersdorf mit einem Einkaufsgutschein für die „Kinderwelt“
überraschte. |