Erfolgreiches Lobbying für Kärnten in Brüssel   

erstellt am
07. 12. 11

LH Dörfler führte am 06.12. wichtige Gespräche mit EU-Vertretern - Appell an Parlamentarier für ein Ja zur Baltisch-Adriatischen Achse
Klagenfurt/Brüssel (lpd) - Landeshauptmann Gerhard Dörfler befand sich am 06.12. in Brüssel, wo er mit zahlreichen hochkarätigen Persönlichkeiten auf EU-Ebene zusammentraf, um Kärntenrelevante Themen, allen voran die Baltisch-Adriatische-Verkehrsachse, grenzüberschreitende Kooperationschancen und auch Volksgruppenthemen, zu besprechen. Ein zentrales Thema bildete die angestrebte Kooperation und Unterstützung Kärntens für den Kanton Sarajewo, die im Gespräch mit dem EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle erläutert wurde. Füle zeigte sich über das Engagement und die Mitwirkung Kärntens, Bosnien an die EU heranzuführen, überaus erfreut.

Nach einem kurzen, aber herzlichen Treffen mit EU-Verkehrskommissar Siim Kallas nahm Dörfler an einer Veranstaltung zum Thema der Baltisch-Adriatischen Achse im Europäischen Parlament teil, die vom MEP Cancian (Italien) und den beiden österreichischen Europaparlamentariern Hubert Pirker und Jörg Leichtfried organisiert wurde. Der Vorschlag der EU-Kommission zählt die Baltisch-Adriatische Achse den zehn wichtigsten europäischen Verkehrskorridoren. Dieser Vorschlag müsse nun noch vom Europäischen Parlament und den Verkehrsministern angenommen werden.

Verkehrskommissar und Vizepräsident der Europäischen Kommission Kallas zeigte sich als glühender Befürworter des Projektes. Alle Europaabgeordneten und die politischen Vertreter der Regionen und die Verfasser von Studien der ÖBB und der oberitalienischen Häfen waren sich einig, dass die geplante Achse die wirtschaftliche Entwicklung positiv beeinflussen werde und zudem die Verlagerung von der Straße auf die Schiene großen Nutzen für Umwelt und Sicherheit bedeuten.

Der Landeshauptmann sprach von einem "Goldbarren", der entlang der Achse von Helsinki über Danzig, Warschau, Wien, Klagenfurt bis zu den Adriahäfen entwickelt werde. Er appellierte an die Mitglieder des Europäischen Parlaments, das europäische Projekt, wie von der Kommission vorgeschlagen, zu beschließen. Er dankte allen Beteiligten, den Regionen sowie den ÖBB und der nordadriatischen Hafenvereinigung NAPA für ihre Unterstützung. Zwischen dem Land Kärnten und der NAPA wurde vor kurzem eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Der Präsident der NAPA und gleichzeitig Hafenpräsident von Venedig, Paolo Costa, war während des gestrigen Brüssel Tages ebenfalls Gesprächspartner des Landeshauptmanns. Man kam überein, die Schienenstrecke zwischen Venedig und Villach besser für den Güterverkehr nützen zu wollen. Verhandlungen über die Nutzung logistischer Möglichkeiten soll es demnächst schon unter der Federführung von Albert Kreiner, Leiter des Landes-Kompetenzzentrums Wirtschaftsrecht und Infrastruktur, geben.

Besonders informativ war auch das Treffen mit dem Ministerpräsidenten der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien, Karl-Heinz Lambertz. Er ist Vorreiter in Sachen überregionaler Zusammenarbeit und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft europäischer Grenzregionen. Er gab viele Einblicke und auch Tipps zum Themenkomplex grenzüberschreitenden Kooperationen. Gerade im Hinblick auf die in Gründung befindliche Euregio Senza Confini zwischen Kärnten, Friaul-Julisch Venetien, Veneto und weiteren Regionen Kroatiens sowie Sloweniens sollen mit diesem kompetenten Ansprechpartner weitere vertiefende Gespräche folgen. Lambertz hat auch große Kenntnisse der Volksgruppenpolitik Kärntens und gratulierte dem Landeshauptmann zur erfolgreichen Lösung der Ortstafelfrage.

Der Landeshauptmann unterstrich die Wichtigkeit grenzüberschreitender Kooperationen. Gerade die Regionen könnten zusammenwirken und -wachsen, damit Europa immer mehr auch zu einem Europa der Regionen werde, so Dörfler. Die Qualität Europas hänge gerade an der Qualität der Nahtstellen d.h. an den unmittelbaren Grenzbereichen der Regionen.

Begleitet wurde der Landeshauptmann bei seiner Brüssel-Tour von Albert Kreiner, Leiter des Landes-Kompetenzzentrums Wirtschaftsrecht und Infrastruktur, und der Kärntner EU-Koordinatorin Martina Rattinger, denen für ihre Vorbereitungen herzlich gedankt wurde.
     
zurück