Töchterle: Stärken bündeln, Profile schärfen   

erstellt am
06. 12. 11

Wissenschafts- und Forschungsminister legt Ministerrat Zwischenbericht der Arbeiten zum Hochschulplan vor
Wien (bmwf) - Stärken bündeln und Profile schärfen – das sind zwei wesentliche Ziele des österreichischen Hochschulplans, der derzeit vom Wissenschaftsministerium in Zusammenarbeit mit Hochschulpartnern erarbeitet und nun auch mit dem Koalitionspartner abgestimmt wird. Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle hat nun in Form eines Ministerratsvortrags einen Zwischenbericht zu den laufenden Arbeiten vorgelegt. „Der Hochschulplan bringt ein Mehr an Kooperation und Koordination, um die Qualität im heimischen Hochschulsystem zu erhöhen und damit Verbesserungen für Studierende, Lehrende und Forschende sicherzustellen“, so der Minister. Ein Erstentwurf des Hochschulplans soll wie geplant Ende Dezember vorliegen, dann folgt die laufende Weiterentwicklung.

„Ziel ist es, strukturelle Änderungen, eine koordinierte Gestaltung des österreichischen Hochschulraumes und die Bündelung von Ressourcen voranzutreiben, um so eine quantitative und qualitative Steigerung zu bewirken und auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken“, so Töchterle. Die Weiterentwicklung des durch die Autonomie der Hochschulen charakterisierten österreichischen Hochschulraumes bedeutet vor allem:

  • mehr Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und zwischen Hochschulsektoren
  • bessere Nutzung der Ressourcen in Forschung und Lehre
  • abgestimmte Profil- und Schwerpunktsetzungen
  • bewusste Profilschärfung


Die Arbeiten am Hochschulplan erfolgen in vier Teilprojekten, in die die Hochschulpartner eingebunden sind:

  • Koordinationsmaßnahmen: Ziel ist insbesondere eine strategische Koordinierung von Lehre und Forschung. Dies soll in einem gemeinsamen Prozess mit den Hochschulen erarbeitet werden. Hierzu wird mit Vorliegen des ersten Hochschulplans die „Hochschulkonferenz“ als beratendes und koordinierendes Gremium eingerichtet. Sie wird zunächst aus einer kleinen Kerngruppe bestehen und regelmäßig beratende Mitglieder und beratende Institutionen, insbesondere nach den jeweiligen Themenschwerpunkten, einbeziehen.
  • Bauleitplan: Ziel ist eine klare und mit den Universitäten vor Ort abgestimmte Reihung künftiger Bauvorhaben und -notwendigkeiten, die dem vereinbarten Zeitplan gemäß abgearbeitet wird. Die drei Regionen sind Region Süd (Kärnten, Steiermark), Region Ost (Wien, Niederösterreich, Burgenland), Region West (Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg).
  • Forschungsinfrastruktur/Internationales: Der Forschungsinfrastrukturplan liefert die Basis für die Entscheidung, wo künftig Großanlagen für die Grundlagenforschung errichtet werden. Universitäten, Fachhochschulen sowie außeruniversitäre Partner richten eine entsprechende Datenbank ein, die künftig eine transparente koordinierte Beschaffung von Großforschungsinfrastruktur ermöglicht. Ziel ist es, die internationale Wettbewerbsfähigkeit durch nationale Koordination und eine stärkere Profilierung durch Prioritätensetzung zu erreichen und gleichzeitig eine möglichst effiziente Nutzung von Infrastrukturen sicherzustellen.
  • Kapazitätsorientierte studierendenbezogene Universitätsfinanzierung (Studienplatzfinanzierung): Die Universitätsfinanzierung soll künftig auf den drei Säulen Lehre, Forschung bzw. Entwicklung und Erschließung der Künste sowie Infrastruktur basieren. Die „Studienplatzfinanzierung“ ist als neue Universitätsfinanzierung zu sehen, die künftig insbesondere die Grundfinanzierung der Lehre der Universitäten sicher stellen soll. Dies bedingt u. a. eine Kapazitätenregelung unter Berücksichtigung einer Studierendenplatzzahlorientierung und ggf. einer Steigerung.


Um bei der Weiterentwicklung des Hochschulraumes aktuelle Grundlagen zu haben, wird der Österreichische Hochschulplan alle drei Jahre im Vorfeld und im Zusammenhang mit den Leistungsvereinbarungen evaluiert und adaptiert.

     
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