400.000ste Containereinheit von WienCont abgefertigt - Noch nie wurden so viele Containereinheiten
umgeschlagen wie im Jahr 2011
Wien (pid) - Turmhoch sind die bunten Container im Hafen Wien - einem Unternehmen der Wien Holding - gestapelt.
Tausende lagern derzeit auf dem Gelände, bis sie weitertransportiert werden. Noch nie sind so viele Container
über den Hafen Wien gelaufen wie im Jahr 2011. Am 06.12. wurde für heuer bereits die 400.000ste Containereinheit
von der WienCont umgeschlagen, einem Tochterunternehmen des Hafens Wien und Betreiber des dortigen Containerterminals.
Der "Rekordcontainer" reist mit dem Containerzug nach Bludenz. Unterwegs ist der Container der Spedition
Gebrüder Weiss für REWE International AG (Billa, Merkur, Penny, Bipa, Adeg).
Der Rekord-Container wurde im Beisein von Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate
Brauner, Wien Holding-Geschäftsführer Peter Hanke, der WienCont Geschäftsführung Karin Zipperer
und Robert Groiss sowie Jürgen Bauer (Direktor Regionalleitung Ost, Spedition Gebrüder Weiss) und Andreas
Bayer (Geschäftsführer von REWE International Lager- und Transport GmbH) verabschiedet.
"Der Rekord beim Containerumschlag beweist einmal mehr die Bedeutung des Hafens Wien für die Wiener Wirtschaft
und als schlagkräftige Logistikdrehscheibe im CEE-Raum. Deshalb bauen wir den Hafen Wien auch konsequent aus
und haben in den letzten fünf Jahren gemeinsam mit privaten Partnern rund 150 Millionen Euro investiert, in
neue Umschlagseinrichtungen, größere Lagerhallen, den neuen Containerterminal oder eine bessere Verkehrsinfrastruktur
sowie den Hochwasserschutz. Bis 2015 stehen nochmals rund 95 Millionen Euro für den weiteren Hafenausbau bereit
mit dem Ziel, die Nutzflächen im Hafen Wien zu optimieren, neue Flächen zu schaffen, die Sicherheit zu
erhöhen und neue Unternehmen auf dem Areal anzusiedeln", so Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin
Renate Brauner.
Verbindungen in die ganze Welt
Pro Woche werden von der WienCont im Hafen Wien rund 100 Eisenbahnzüge voll beladen mit Containern abgefertigt.
Diese Zugverbindungen verknüpfen den Hafen Wien auch mit den großen Seehäfen wie Hamburg, Rotterdam
oder Bremerhaven. Weitere Züge verbinden den Hafen mit Knotenpunkten in Central Eastern Europe wie Budapest
und Bratislava. Und natürlich gehen viele Container vom Hafen Wien aus auch in die verschiedensten Städte
in Österreich. Das Netz der Verbindungen wird stetig ausgebaut: So verkehren seit Ende Oktober 2011 zwei Containerzüge
wöchentlich vom Hafen Wien in den Hafen Koper. Die Anbindung an den Seehafen Koper bringt für die österreichische
Wirtschaft eine enorme Zeitersparnis. Gütertransporte in den Fernen Osten laufen über Koper um sieben
Tage schneller als der Transport über einen der Nordseehäfen. Zusätzlich wird die europäische
Nord-Süd-Achse über die Wasserstraße Donau mit der Schwarzmeerregion verbunden.
"Neben der Erweiterung der Transportverbindungen in alle Welt rüsten wir den Hafen Wien aber auch hoch,
um die Umschlagskapazitäten weiter zu steigern. Eines der Kernprojekte dabei ist die Landgewinnung im Hafen
Freudenau. Dabei wird das Hafenbecken um 20 Prozent verkleinert. Auf den so gewonnenen neuen Flächen werden
Anlagen für den Warenumschlag per Schiff und Bahn errichtet. Die erste Etappe der Landgewinnung läuft
bereits, wobei eine Fläche von 25.000 Quadratmetern dem Wasser im Hafenbecken abgerungen wird", erklärt
Wien Holding-Geschäftsführer Peter Hanke.
Starkes Wachstum
"Der Containerterminal der WienCont ist das Herzstück des Hafens Wien und das Containergeschäft
ist hier in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. Im Jahr 2010 war ein Zuwachs von 10 Prozent bei Vollcontainern
und 17 Prozent bei Leercontainern zu verzeichnen. Insgesamt wurden 2010 knapp 320.000 Containereinheiten bewegt.
Auch das Jahr 2011 läuft hervorragend, wie das Erreichen der Rekordmarke von 400.000 Containereinheiten zeigt.
Damit kann für das Jahr 2011 eine Steigerung von über 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010 erwartet
werden", so WienCont Geschäftsführerin Karin Zipperer.
Neben dem 115.000 Quadratmeter großen Standort im Freudenauer Hafen betreibt die WienCont auch den Containerterminal
im Hafen Krems, sowie die Leercontainerdepots in Graz, Wels und Villach. Das Unternehmen bietet ein breites Dienstleistungsangebot
in Containerreparatur, Containerhandel und -vermietung, sowie in der Zollabfertigung und dem LKW Vor- und Nachlauf.
Zu den KundInnen der WienCont zählt so gut wie alles, was im weltweiten Logistikgeschäft an Reedereien,
Leasingcompanies und Speditionen Rang und Namen hat: von China Shipping über Hapag Lloyd, von Hanjin Shipping
bis zu Maersk, Evergreen, Hyundai Merchant Marine und viele mehr.
Containerumschlag läuft auf Hochtouren
"Als WienCont betreiben wir hier im Hafen Wien eines der größten und modernsten Containerterminals
und -depots in einem europäischen Binnenhafen. Der im Jahr 2008 eröffnete Terminal ermöglicht durch
seine Schwungeinfahrt die Abfertigung eines Zuges schneller und effizienter, da kein zusätzlicher Verschub
notwendig ist. Gestützt auf ein leistungsfähiges Equipment und ein ausgeklügeltes Verkehrsleitsystem
erbringt die WienCont umfassende Dienstleistungen rund um Containerverkehre und macht den Hafen Wien zu einem hocheffizienten
Umschlagsplatz für Schiene, Straße und Wasser", so WienCont-Geschäftsführer Robert Groiß.
Die Umschlagseinrichtungen am Containerterminal im Hafen Wien arbeiten auf Hochtouren. Derzeit werden bis zu 1.800
Containereinheiten täglich umgeschlagen, mit Hilfe von sieben Vollcontainerstaplern, acht Leercontainerstaplern
und zwei riesigen Kranbrücken. Und die WienCont investiert konsequent in neue Geräte und Umschlagseinrichtungen,
um das langfristige Wachstum des Containerumschlags weiter zu stärken und die Marktposition durch perfekten
Service weiter auszubauen. Erst seit wenigen Wochen sind zwei völlig neue, riesige Vollcontainerstapler im
Einsatz. Elf Meter lang und vier Meter breit sind die Stapler-Riesen. 85 Tonnen bringt jeder von ihnen auf die
Waage. Unter der Motorhaube ist die geballte Kraft von 355 PS gebündelt. 15,2 Meter hoch kann so ein neuer
Stapler seinen Greifarm ausfahren. Mit Leichtigkeit packt er die voll beladenen Container, um sie übereinander
zu stapeln oder auf die wartenden Container-Trucks zu hieven. Und noch ein weiterer neuer Containerstapler - und
zwar für Leercontainer - ergänzt seit Anfang Dezember die Umschlag-Flotte der WienCont.
Rekordcontainer reist nach Bludenz
Etwa 80 Prozent aller Stückgutfrachten werden weltweit in Containern transportiert. Im Prinzip gibt es zwei
Containergrößen: den 40 Fuß-Standardcontainer, der exakt 12,2 Meter lang, 2,44 Meter breit, und
2,60 Meter hoch ist. Die zweite, kleinere Variante ist halb so groß und wird als 20-Fuß-Standardcontainer
bezeichnet.
Bei der 400.000sten Containereinheit, die durch WienCont abgefertigt wurde und nach Bludenz reist, handelt es sich
um einen Wechselbehälter, einen sogenannten WAB. Beladen ist dieser mit verschiedensten Waren der Firma REWE
International AG. Der Container reist per Bahn bis nach Bludenz und wird dann auf einen LKW umgeladen, der die
Waren zu den Filialen und Märkten des Unternehmens im Umland bringt. "Wir gratulieren sehr herzlich zum
400.000sten Container - und freuen uns mit dem Hafen Wien über diese tolle, umweltschonende Entwicklung. Aus
Gründen der Nachhaltigkeit setzen auch wir sehr stark auf Containerlieferungen - wir versorgen unsere Märkte
im Westen, in Vorarlberg, Tirol und Salzburg, wo möglich über die Schiene. Unsere Billa, Merkur, Penny,
Bipa, Adeg und Sutterlüty Filialen erhalten so haltbare Produkte und Dinge des täglichen Bedarfs. Das
spart nicht nur mehr als 3,3 Millionen LKW-Autobahnkilometer pro Jahr, sondern auch etwa 1,1 Millionen Liter Diesel
und Emissionen im Ausmaß von geschätzten 3.000 Tonnen CO2", so Andreas Bayer, Geschäftsführer
der REWE International Lager und TransportgesmbH.
Der gesamte Transport erfolgt durch die Spedition Gebrüder Weiss. Der Orange Combi Cargo (OCC) ist ein beeindruckendes
Beispiel für die Marktfähigkeit nachhaltiger Logistiklösungen. Seit Januar 2008 pendelt der Zug
täglich zwischen Vorarlberg und Wien. "In den vergangenen vier Jahren wurden durch den OCC etwa 50.000
LKW-Fahrten von der Straße auf die Schiene verlagert", so Jürgen Bauer, Regionaldirektor Ost bei
Gebrüder Weiss. Mit über 4.500 Mitarbeitern, 156 firmeneigenen Standorten und einem Jahresumsatz von
978 Millionen Euro (2010) zählt Gebrüder Weiss zu den führenden Transport- und Logistikunternehmen
Europas.
Zum Hafen Wien: 11 Millionen Tonnen Güter pro Jahr
Rund 2.000 Kilometer entfernt vom Schwarzen Meer und rund 1.500 Kilometer von der Nordsee, punktet der Hafen Wien
mit seiner optimalen direkten Anbindung an die drei Verkehrsträger Schiff, Eisenbahn und LKW sowie mit der
Nähe zum Flughafen Wien-Schwechat. Diese Standortvorteile steigern die Bedeutung des Hafens Wien für
die Wirtschaft im gesamten CEE-Raum und machen ihn zum idealen Hub zwischen Ost und West.
Im Logistikzentrum Hafen Wien - es umfasst das gesamte Hafenareal, die Wien Holding-Tochter Wiener Hafen GmbH &
Co KG und alle dort ansässigen privaten Firmen - werden jährlich knapp 11 Millionen Tonnen Güter
umgeschlagen. Etwa die Hälfte davon direkt von der in der Wien Holding angesiedelten Wiener Hafen-Gruppe,
in der die Wiener Hafen GmbH & Co KG sowie ihre Tochterunternehmen gebündelt sind.
Mit einer Fläche von 3,5 Millionen Quadratmetern ist dieses Logistikzentrum das größte Güterverkehrszentrum
in Österreich. Es beherbergt den größten öffentlichen Donauhafen Österreichs mit den
Frachthäfen Freudenau, Albern und Lobau. Und auch die Personenhäfen bei der Reichsbrücke und am
Donaukanal gehören dazu. Neben den Gesellschaften der Wiener Hafen-Gruppe haben sich mittlerweile rund 120
hauptsächlich logistiknahe Unternehmen angesiedelt, darunter weltweit agierende Logistiker, wie etwa Schenker,
Kühne & Nagel, DHL oder die Rail Cargo Austria sowie zahlreiche Unternehmen aus dem Handels- und Baubereich
oder der Treibstoffbranche. Insgesamt arbeiten rund 5.000 Beschäftigte im Logistikzentrum Hafen Wien. |