Fekter: Bundesfinanzierungsagentur steht auf stabilen Beinen
Wien (pk) - Der Budgetausschuss befasste sich in seiner Sitzung vom 05.12. mit Berichten von Finanzministerin
Maria Fekter zum Budgetvollzug im Jahr 2011. Die Entwicklung des Bundeshaushaltes ist im Zeitraum von Jänner
bis Oktober 2011 von starkem Einnahmenwachstum bei geringer Ausgabenzunahme geprägt. Die Berichte wurden mit
der Mehrheit der Regierungsfraktionen zur Kenntnis genommen. Außerdem akzeptierte die Regierungsmehrheit
Berichte über Vorbelastungen und überplanmäßige Ausgaben im 3. Quartal 2011.
In der Debatte beantwortete Finanzministerin Maria Fekter zunächst Detailfragen der Ausschussmitglieder, die
sich nach überplanmäßigen Ausgaben beim Betrieb der Eurofighter und nach Mehrausgaben im Außenministerium
richteten. Die Mehraufwendungen im Außenressort hängen, wie die Ministerin ausführte, mit den Ereignissen
in Nordafrika zusammen sowie mit Investitionen in die Sicherheit des ressortinternen EDV-Systems.
Beim Thema Budgetvollzug 2011 forderten die Abgeordneten Rainer Widmann (B) und Alois Gradauer (F) angesichts der
reichlich fließenden Steuereinnahmen eine Steuerreform. Widmann setzte sich für die Festsetzung einer
maximalen Steuerquote ein.
Die Abgeordneten Ruperta Lichtenecker (G) und Christoph Matznetter (S) setzen sich mit Einsparungen im Bereich
der Universitäten auseinander, wobei Matznetter kritisch anmerkte, dass es sich bei der "Töchterle-Milliarde"
um Geld handle, dass bei den Universitäten zunächst eingespart wurde. Einmal mehr wandte sich Matznetter
gegen die Besteuerung der Studierenden durch eine Studiengebühr.
Abgeordneter Kai Jan Krainer (S) wollte wissen, wie hoch die Verluste durch Spekulationsgeschäfte der Bundesfinanzierungsagentur
zu beziffern sind.
Gegenüber Abgeordnetem Widmann (B) führte Finanzministerin Maria Fekter das Scheitern der Verhandlungen
mit dem BZÖ über eine Verankerung der Schuldenbremse in der Bundesverfassung auf den mangelnden Willen
des BZÖ zurück, mehr Stabilität zu schaffen. Ihrer Meinung habe dabei parteitaktisches Kalkül
im Vordergrund gestanden. Sie sei bereit gewesen sei, Belastungsgrenzen zu akzeptieren und auch über Sanktionen
zu reden, obwohl solche Sanktionen sowohl im Haushaltsrecht, in der Bundesverfassung und im EU-Recht bereits verankert
seien.
Bei der Finanzierung der Universitäten wies die Ministerin lobend auf Universitäten hin, die ihre Haushalte
in Ordnung halten und auf andere, die sich dabei schwerer tun. Für die Finanzierung des AKH in Wien sei in
erster Linie nicht das Wissenschaftsressort, sondern der Spitalserhalter, also das Land Wien zuständig, hielt
die Ministerin fest.
Bei der österreichischen Bundesfinanzierungsagentur stehen Verlusten von 0,3 Mrd. € Gewinne von 6,6 Mrd. €
gegenüber, sagte Fekter und informierte die Abgeordneten darüber, dass die Finanzierung der Republik
auf sehr konservative Beine gestellt wurde. Alle Risikopositionen wie SWAPs und Fremdwährungskredite seien
zurückgefahren worden. Eine Finanzierung von Gemeinden durch die ÖBFA hielt die Ministerin nur unter
der Voraussetzung für verantwortbar, dass die ÖBFA alle Schulden der Gemeinden steuern könne. Denn
die Erfahrung mit der Finanzierung von Bundesländern zeige, dass dort versucht wurde, sich mit billigem ÖBFA-Geld
durch Veranlagungen ein Körberlgeld zu verdienen. |