WKÖ-Branchenvertreter: "Fundiertes Angebot statt Schnellschuss"
Wien (pwk) - "Die heimische Tourismuswirtschaft braucht ganz klar neue Wege und Lösungen für
mehr Fachkräftenachwuchs", betonen Susanne Kraus-Winkler, stellvertretende Fachverbandsobfrau der Hotellerie,
und Helmut Hinterleitner, Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO).
Gemeinsam vertreten die beiden Fachverbände über 60.000 Betriebe des heimischen Gastgewerbes. 12.500
Lehrlinge bilden aktuell im Tourismus die Basis für die zukünftigen, dringend benötigten Fachkräfte.
Aus diesem Grund haben die Fachverbände Gastronomie und Hotellerie bei den Alpbacher Wirtschaftsgesprächen
im August 2011 den Startschuss zur Erarbeitung einer österreichweiten Tourismus-Lehrlingscard gegeben. Neben
zahlreichen konkreten Vergünstigungen und speziellen Angeboten bei Kooperationspartnern wird die Aktion auch
aktuelle Job-Infos, Beratungsleistungen sowie eine eigene Internetplattform für die Jugendlichen beinhalten.
Die Lehrlingscard wird ab 2012, vergleichbar mit einer umfassenden Servicekarte, für die Dauer der Lehrzeit
ausgestellt werden. "Und zwar als Angebot für alle Betriebe und alle Lehrlinge in Hotellerie und Gastronomie",
wie Kraus-Winkler und Hinterleitner betonen.
"Unsere Branchen und auch die heimischen Lehrlinge haben sich ein gemeinsam erarbeitetes, fundiertes und ausgereiftes
Konzept im Lehrlingsbereich verdient", kommentiert Harald Ultsch, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft
in Tirol. "Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass die Jugendlichen entsprechende Angebote in ganz Österreich
bekommen."
"Wir haben die Entwicklung der österreichischen Tourismus-Lehrlingscard ganz bewusst als transparenten
und offenen Prozess angelegt, zu dem auch österreichweit zahlreiche Branchenexperten beigetragen haben, um
eine bestmögliche rot-weiß-rote Lösung zu finden", so Hotellerie-Branchensprecherin Susanne
Kraus-Winkler. Umso mehr zeigt man sich über die gestern Montag von der Österreichischen Hoteliervereinigung
(ÖHV) angekündigte 'Lehrlings-Karte für die Top-Hotellerie' verwundert.
So auch der Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WK Oberösterreich, Robert Seeber, der
zu einer - offenbar 'im stillen Kämmerlein entworfenen' - Lehrlingscard der ÖHV anmerkt: "Der selbe
Name der Aktion sowie die 'diskrete' Vorgangsweise im Alleingang legen den Verdacht nahe, dass es hier jemandem
weniger um echte Unterstützung der Branche ging, als eher darum, mit fremden Ideen hausieren zu gehen und
einen medialen Schnellschuss zu tätigen.Als Initiator des Projektes empfinde ich das schlichtweg als Raubkopie",
so Seeber abschließend. |