Klagenfurt (stadt) - Alle 10 Jahre sind Städte gesetzlich dazu verpflichtet, ein Leitkonzept für
die künftige Städtebebauung zu erstellen. Stadtplanungsreferentin Vizebürgermeisterin Dr. Maria-Luise
Mathiaschitz präsentierte am Vormittag des 19.12. gemeinsam mit der Abteilung Stadtplanung das Stadtentwicklungskonzept
für Klagenfurt (das gesamte wird erst im nächsten Jahr präsentiert werden. Bei der Pressekonferenz
heute wurden zwei wichtige Teile davon, die Gebiete rund um das Fernheizwerk und das Hallenbad, detailliert besprochen,
die im nächsten Jahr in das Gesamtkonzept miteinfließen werden).
Ein Stadtentwicklungskonzept (Stek) ist ein mittelfristiges, zielorientiertes kommunal- und regionalpolitisches
Handlungsprogramm, es basiert auf einer Analyse bisheriger und absehbarer Entwicklungsvorgänge und beinhaltet
Ziele und Maßnahmen der örtlichen Raumplanung innerhalb von 10 Jahren. Das neue Konzept dazu wurde von
der Abteilung Stadtplanung in Zusammenarbeit mit dem renommierten Architekten DI Peter Lorenz (Peter Lorenz Ateliers
Wien, Innsbruck, Triest) erarbeitet. Folgende innenstadtnahe Standorte sind darin eingebunden: Fernheizwerk und
Umgebung, Walk, Ostbahnhof und Umfeld, Hallenbad und Umgebung sowie das Bahnhofsviertel. Zwei Gebiete wurden im
Detail konzipiert: Das Gebiet im Norden rund um das Fernheizkraftwerk und die südliche Gegend um das derzeitige
Hallenbad. "Diese beiden Standorte haben durch ihre zentrale Lage enormes urbanes Potenzial", erklärt
DI Robert Piechl, Leiter der Abteilung Stadtplanung. Nach einer neuen Planungsmethodik sollen die beiden Gebiete
in Zukunft den Weg in Richtung Smart City ebnen. "Eine Smart City ist eine kompakte Stadt, deren Zentren gestärkt
ist", erklärt Piechl weiter. Ziel einer Smart City ist es mit Mobilität, Energie und Infrastruktur
effizient, umweltbewusst und einen auf die Bedürfnisse und Interessen der Bevölkerung abgestimmten Lebensraum
zu schaffen. Eine Smart City bietet die Möglichkeit, eine Stadt autofrei zu durchqueren, alles soll zu Fuß
erreichbar sein. Arbeitsplätze und Wohnräume sollen nah beieinander liegen, Ärzte, Kinderbetreuungsmöglichkeiten,
Einkaufen etc. mittels Fußweg erreichbar sein. "Das Stek soll als städtebauliche Grundlage, als
eine Art Rahmenbedingung für künftige Bauvorhaben dienen", so Dr. Mathiaschitz.
Der Masterplan "ECO City" umfasst das Planungsgebiet von rund 26, 3 Hektar um das bestehende Fernheizwerk.
Umliegende Grundstücke sind teilweise nicht in Besitz der Stadt - die Eigentümer (Die Katholische Kirche,
Raiffeisen, Landwirtschaftskammer, Konvent der Elisabethinen, Stadtwerke, Kärntner Saatbaugenossenschaft und
die Schlachthof GmbH) stehen dem Konzept positiv gegenüber. Das Gebiet würde Potenzial für rund
2.000 Wohneinheiten und die Möglichkeit für einen "Park & Go"-Parkplatz (Pendlerparkplatz
mit rund 500 Stellplätzen) bieten.
Masterplan "City-Campus" umfasst detailliert das Gebiet rund um das derzeitige Hallenbad. Hier könnte
in Zukunft ein Bildungszentrum entstehen - HTL, HBLA, WIFI oder die Berufschule liegen in unmittelbarer Nähe.
Die Errichtung neuer, direkter Fußgänger- und Radwegverbindungen, eine gemeinsame Großgarage,
Wohnräume, ein zentrales Campuscenter und ausreichende gastronomische Versorgung sind hier in Zukunft angedacht.
"Mit diesem Konzept möchten wir eine Weichenstellung für künftige Projekte bieten. Auch in
der Flächenwidmung der Stadtplanung wird das Stadtentwicklungskonzept 2012 mit einfließen und soll der
nächsten Generation in den folgenden vier Jahrzehnten bei der Planung helfen", sagt die Vizebürgermeisterin.
Künftige Bauvorhaben erhalten so bereits Rahmenbedingungen und Informationen vorab. |