LH Dörfler bei Angelobung von 220 Jungsoldaten in der Gemeinde Mölbling
Meiselding (lpd) - Es war eine beeindruckende vorweihnachtliche Stimmung, als am Abend des 18.12.
220 Jungsoldaten des österreichischen Bundesheeres in Meiselding, Gemeinde Mölbling, angelobt wurden.
Sie waren Anfang November und Dezember bei den Verbänden und Dienststellen der 7. Jägerbrigade und des
Militärkommandos Kärnten eingerückt.
Landeshauptmann Gerhard Dörfler sagte in seiner Ansprache, dass Österreich niemals auf das Bundesheer
und die allgemeine Wehrpflicht verzichten könne. Zudem sei der Dienst an der Allgemeinheit für die jungen
Menschen eine wichtige Lebensschule. Die Vorweihnachtszeit nahm der Landeshauptmann zum Anlass, um über die
Krise und unsere Konsumgesellschaft zu philosophieren. Weihnachten dürfe kein Fest des Konsums sein, man sollte
die besinnliche Zeit für die „Suche nach dem Licht“ nutzen. Er sprach die Verirrungen im Cash an, die Verführungen
durch Werbung und Kapital. Die aktuelle Krise sei oft auch eine Krise der Menschlichkeit. Im ländlichen Raum
und auch beim Bundesheer hingegen pflege man noch das Miteinander, Teamgeist und Kameradschaft. In Gemeinsamkeit
könne man auch schwierige Zeiten überstehen, meinte Dörfler. Er dankte dem Militärkommando
Kärnten für die erst kürzlich verlängerte Partnerschaft mit dem Land Kärnten und der Militärmusik
Kärnten, die nicht wegzudenken sei. Durch die Angelobung der jungen Rekruten sorge man für Nachwuchs
der Sicherheit und des Friedens.
Militärkommandant Brigadier Gunther Spath fand kritische Worte zur Debatte über die Wehrform, die nur
von den echten Problemen um das Bundesheer ablenke. „Wir Soldaten und Offiziere sind nicht reformfeindlich, wie
oft fälschlich behauptet wird“, betonte Spath. Er warf ein, dass in puncto Landesverteidigung niemand den
Kurs kenne, jedoch alle mit voller Kraft irgendwohin rudern würden. Der Kommandant sprach von einem „hektischen
Stillstand“ und verwies auf die Reformen der Reformen. Das Instrument Bundesheer sei in schwierigen Umständen
„und wir werden schrumpfen“. Wer jedoch glaube, dass mit weniger Geld, Personal, Material und Infrastruktur mehr
und besseres geleistet werden könne, sollte seinen Realitätssinn überprüfen lassen. Bisher
hätten die Soldaten durch Improvisationskunst, Idealismus und Einsatzwillen immer alle Aufgaben erfüllen
können. Als Alternative zum Problem Systemerhaltung sieht Spath zusätzliche Arbeitsplätze für
Zivilisten und Zeitsoldaten. Das werde aber wohl nicht passieren.
Mölblings Bürgermeister Franz Rainer freute sich über die erste Angelobung in seiner Gemeinde. Er
betonte ebenfalls, dass das Bundesheer auch weiterhin einen hohen Stellenwert haben müsse. Rainer verwies
zudem darauf, dass die Angelobung auf dem „Prof.-Hans-Duller-Platz“ stattfand, der nach dem bekannten Gemeinde-
und Militärseelsorger benannt sei.
Bei der feierlichen Angelobung begrüßte Oberst Arno Kronhofer vom Militärkommando Kärnten
u. a. Prälat Michael Kristof, den örtlichen Dekan Rudolf Pacher, Landesamtsdirektor Dieter Platzer, den
stellvertretenden Kommandanten der 7. Jägerbrigade, Oberst Gerhard Mereiter, und Honorarkonsul Sepp Prugger.
Worte der Besinnung sprachen die Militärgeistlichen Emmanuel Longin und Michael Matiasek. Für die musikalische
Umrahmung sorgten die Militärmusik Kärnten unter Oberst Sigismund Seidl und der MGV „Geselligkeit“. Drei
kleine Mädchen aus der Gemeinde sagten Weihnachtsgedichte auf.
Die angelobten Jungsoldaten der Garnison Klagenfurt gehören dem Stabsbataillon 7 aus der Windischkaserne sowie
der Stabskompanie und dem Dienstbetrieb des Militärkommandos Kärnten aus der Khevenhüllerkaserne
an. Aus Strass in der Steiermark kamen die Jungsoldaten des Jägerbataillons 17 aus der Erzherzog-Johann-Kaserne.
Kommandant der ausgerückten Truppe war Oberst Johann Reiter, die Gelöbnisformel verlas Oberst Arno Kronhofer.
Die Angelobung wurde auch von der FF Mölbling, der Landjugend, den Bänderhutfrauen und den Traditionsverbänden
mitgestaltet. |