Serbiens Präsident kam am Abend des 15.12. zu einem "Blitzbesuch" nach Wien
Wien (bpk) - Bundespräsident Dr. Heinz Fischer ist am Abend des 15.12. zu einem etwa einstündigen
Gespräch mit dem serbischen Präsidenten Boris Tadic in der Präsidentschaftskanzlei zusammengetroffen.
Hauptthema des Gesprächs war die aktuelle Situation in Serbien nach der Verschiebung der Entscheidung über
einen Kandidatenstatus für Serbien durch den Europäischen Rat.
Der serbische Präsident Boris Tadic ließ keinen Zweifel daran, dass er an seinem pro-europäischen
demokratischen Kurs festhalten werde und äußerte die Auffassung, dass Serbien die von der EU-Kommission
formulierten Bedingungen für die Gewährung des Kandidatenstatus an Serbien erfüllt habe. Daher sei
die Vertagung dieser Entscheidung für Serbien enttäuschend gewesen.
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer verwies darauf, dass Österreich und eine große Mehrheit der EU-Staaten
der Meinung sind, dass die Mitgliedschaft Kroatiens und Serbiens einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung
und Demokratisierung des westlichen Balkans leisten werde. Der österreichische Bundespräsident äußerte
sich daher zuversichtlich, dass es nach der vertagten Entscheidung Anfang Dezember im März zu einer positiven
Entscheidung bezüglich Serbiens kommen werde.
Präsident Tadic äußerte gegenüber dem österreichischen Bundespräsidenten auch sein
tiefes Bedauern, dass im Zuge von Auseinandersetzungen an der Grenze zwischen Serbien und Kosovo eine große
Anzahl österreichischer UN-Soldaten verletzt wurde.
In einem anschließenden Interview für das serbische Fernsehen bekräftigte Präsident Tadic
dieses Bedauern und fügte hinzu, dass von serbischer Seite alles getan werde, um solche Zwischenfälle
in Zukunft zu vermeiden und auszuschließen. |