Innsbruck (i-med) - Bereits seit 50 Jahren werden nuklearmedizinische Verfahren in der Diagnostik und
Therapie an der Innsbrucker Klinik eingesetzt. Im Jubiläumsjahr kann die Universitätsklinik für
Nuklearmedizin (Direktorin: Univ.-Prof.in Dr.in Irene Virgolini) ein neues radiopharmazeutisches Labor in Betrieb
nehmen, das in dieser Form österreichweit einzigartig ist. Die neue Infrastruktur garantiert eine Versorgung
der PatientInnen nach dem aktuellsten Stand der Technik und schafft beste Voraussetzungen für die Forschung.
An der Innsbrucker Universitätsklinik für Nuklearmedizin werden radioaktiv markierte Substanzen zur medizinischen
Versorgung von PatientInnen eingesetzt. Nuklearmedizinische Verfahren werden beispielsweise zur Diagnostik und
Therapie von Tumor- oder Schilddrüsenerkrankungen angewendet. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit der verwendeten
radioaktiven Substanzen (Radionuklide) von nur wenigen Minuten bis Tagen, ist die Herstellung der so genannten
Radiopharmaka direkt an der Klinik von großem Vorteil. Der nun neu errichtete radiopharmazeutische Laborbereich
dient der raschen Zubereitung dieser radioaktiv markierten Substanzen. Deren höchste Reinheit und Qualität
werden durch den neu errichteten Laborbereich und die dort tätigen WissenschaftlerInnen und MitarbeiterInnen
in höchstem Maße gewährleistet.
„In unserer Klinik besteht mit der Etablierung der neuen Labore die Voraussetzung, auch weiterhin eine führende
Rolle auf diesem Gebiet zu spielen. Ich freue mich sehr, dass wir die neuen Räume nun in Betrieb nehmen können“,
sagt Univ.-Prof.in Dr.in Irene Virgolini. Im Rahmen der Eröffnung betont TILAK-Vorstandsdirektor Mag. Stefan
Deflorian außerdem: „Wir haben hier eines der modernsten nuklearmedizinischen Labore Europas zur Verfügung,
was weiterhin Patientenversorgung auf Spitzenniveau ermöglicht“. Die Räume des Labors erstrecken sich
auf 170 m2. „Wir haben hiermit auch eine hervorragende Infrastruktur für die Forschung geschaffen“, ergänzt
der Vizerektor der Medizinischen Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Günther Sperk, beim Festakt am
15. Dezember 2011.
2500 PET/CT-Untersuchungen
Bei typischen PatientInnen der Universitätsklinik für Nuklearmedizin wird zuerst eine umfassende Diagnose
erstellt. Bereits Ende 2010 konnte dafür ein kombinierter Positronen-Emissions-Tomographie Scanner (PET/CT)
angeschafft werden. Damit können Untersuchungen wesentlich schneller und mit einer geringeren Strahlenbelastung
für die PatientInnen durchgeführt werden. Jährlich erfolgen rund 2.500 solcher PET/CT-Untersuchungen.
50 Jahre Nuklearmedizin in Innsbruck
Nuklearmedizinische Verfahren in der Diagnostik und Therapie wurden erstmals 1961 bei Schilddrüsenerkrankungen
im „Isotopenlabor“ der Chirurgischen Universitätsklinik in Innsbruck eingeführt. 1973 wird aus dem „Isotopenlabor“
die erste österreichische „Lehrkanzel für Nuklearmedizin“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Georg
Riccabona. 1976 erfolgte die Gründung der Universitätsklinik für Nuklearmedizin. Nach der Emeritierung
von Prof. Riccabona übernahm 2004 Frau Prof.in Virgolini die Klinikleitung.
Leistungen der Univ.-Klinik für Nuklearmedizin:
- In der Schilddrüsenambulanz werden jährlich 8.000 PatientInnen betreut, ca. 17.000 Leistungen werden
erbracht.
- Im nuklearmedizinischen Labor werden 70.000 Blutproben ausgewertet.
- Ds breite Spektrum der konventionellen Nuklearmedizin umfasst sämtlich Organe, jährlich werden ca.
7.000 PatientInnen untersucht.
- Im PET-Zentrum werden jährlich 2.500 PET/CT (Positronen-Emissions-Tomographie/ Computertomographie) Untersuchungen
durchgeführt.
- An der Bettenstation erfolgen im Jahr 1.000 PatientInnenaufnahmen
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