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ERC Advanced Grant an Teilchenphysiker Eberhard Widmann |
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Hochdotierte EU-Förderung für ÖAW-Wissenschaftler Wien (öaw) - Eberhard Widmann, Direktor des Stefan-Meyer-Instituts für subatomare Physik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) erhält einen Advanced Investigator Grant des Europäischen Forschungsrats ERC (European Research Council). Sein Projekt „Hyperfine Structure of Antihydrogen HBAR-HFS“ wird mit rund 2,6 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert. Der ERC Advanced Grant wird für Pionierarbeiten auf dem Gebiet der Grundlagenforschung vergeben und gilt als höchste Auszeichnung für europäische Spitzenwissenschaftler(innen). Hyperfeinstruktur von Antiwasserstoff Antiwasserstoff, das einfachste nur aus Antimaterie bestehende Atom, steht im Mittelpunkt des vom ERC geförderten Projekts. Da sein Materieäquivalent Wasserstoff zu den experimentell am besten untersuchten Atomen gehört, versprechen sich die Forscher durch den Vergleich zwischen Wasserstoff und Antiwasserstoff eine der empfindlichsten Überprüfungen der Symmetrie zwischen Materie und Antimaterie. Im Standardmodell der Teilchenphysik ist diese Symmetrie durch die Erhaltung der fundamentalen Symmetrie CPT gegeben. „Die im Kosmos beobachtete Vorherrschaft der Materie sowie die bekannte Brechung anderer fundamentaler Symmetrien wie CP legen die experimentelle Überprüfung einer möglichen CPT-Verletzung nahe“, sagt Eberhard Widmann. Weiters gelten die mathematischen Grundlagen der Erhaltung der CPT-Symmetrie in Erweiterungen des Standardmodells wie der Stringtheorie nicht mehr. Die Beobachtung einer CPT-Verletzung könnte daher der erste Hinweis auf die Anwendbarkeit der Stringtheorie sein und ebenso wichtige kosmologische Konsequenzen haben. Im vom ERC geförderten Projekt soll die so genannte Hyperfeinaufspaltung des Grundzustands von Antiwasserstoff gemessen werden. Das führt zu einem der empfindlichsten Tests der CPT-Symmetrie. Ziel der Forscher ist es, das Verständnis der Teilchenphysik zu erweitern und fundamentale Fragen der Kosmologie zu beantworten. Die Experimente werden am Europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf stattfinden. Sie werden an der auf der Welt einzigartigen Anlage für Niederenergetische Antiprotonen, dem Antiproton Decelerator AD, innerhalb der internationalen ASACUSA-Kollaboration durchgeführt werden. Eberhard Widmann Eberhard Widmann studierte Physik in an der Universität Stuttgart und promovierte dort im Jahr 1990 am Max-Planck-Institut für Metallforschung mit einem Thema aus der Teilchenphysik. Danach wechselte er auf das Gebiet der exotischen Atome und verbrachte viele Jahre in Japan (Universität Tokio und RIKEN) sowie am CERN. Er ist Gründungsmitglied sowie Leiter der Spektroskopie-Gruppe der ASACUSA-Kollaboration am Antiproton Decelerator des CERN und Sprecher der FLAIR-Kollaboration an der zukünftigen FAIR-Anlage in Darmstadt. Er habilitierte sich 1999 an der Technischen Universität München auf dem Gebiet der Experimentalphysik. Seit 2004 ist er Direktor des Stefan-Meyer-Instituts für subatomare Physik der ÖAW und seit 2005 Honorarprofessor an der Fakultät für Physik der Universität Wien. |
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Informationen: http://www.antiwasserstoff.at | ||
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