Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für November 2011 betrug nach Berechnungen von Statistik
Austria 3,6% (Oktober 3,4%, September 3,6%). Für diesen Anstieg war die erneut zunehmende Preisdynamik bei
Nahrungsmitteln und bei Mineralölprodukten, insbesondere bei Heizöl, verantwortlich. Außerdem blieben
diesmal die Preise für die Dienstleistungen der Nachrichtenübermittlung im Jahresabstand nahezu unverändert
und hatten somit einen wesentlich geringeren preisdämpfenden Einfluss als im Monat zuvor. Das ist in erster
Linie auf einen Basiseffekt (siehe methodische Informationen) zurückzuführen. Ohne Teuerungen bei Mineralölprodukten
(+19%), die sich weiterhin als Hauptpreistreiber erwiesen, hätte die Inflation 2,7% betragen. Zu weiteren
bedeutenden Preistreibern zählten neben Nahrungsmitteln auch Ausgaben für Wohnen.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat November 2011 betrug 104,1. Gegenüber
dem Vormonat (Oktober 2011) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.
Ausgaben für Tanken, Energie und Nahrungsmittel für zwei Fünftel der Inflation verantwortlich
Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +5,8%; Einfluss: +0,81 Prozentpunkte) erwies sich
im Jahresabstand erneut als Hauptpreistreiber. Ausschlaggebend dafür waren fast ausschließlich die Treibstoffpreise,
die sich gegenüber dem Vorjahr um 18% erhöhten. Die Kosten für Wartung und Reparaturen von Pkw stiegen
insgesamt um 4%.
Für die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +4,0%;
Einfluss +0,74 Prozentpunkte) waren hauptsächlich Teuerungen bei der Haushaltsenergie (insgesamt +7,7%, Heizöl
+26%, Gas +14%, jedoch Strom 0%) verantwortlich. Die Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen verteuerten
sich durchschnittlich um 3,4%, Wohnungsmieten um 4,0%.
In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +4,7%; Einfluss:
+0,57 Prozentpunkte) lagen die Nahrungsmittelpreise (durchschnittlich +4,4%) deutlich über der allgemeinen
Inflationsrate. Hauptpreistreiber waren diesmal Fleisch und Fleischwaren (+6%), sowie Molkereiprodukte und Eier,
die sich um 7% verteuerten. Brot und Getreideerzeugnisse kosteten um 3% mehr, Obst um 6%, während die Preise
für Gemüse um 4% unter dem Vorjahr lagen. Überdurchschnittliche Teuerungen gab es bei alkoholfreien
Getränken (durchschnittlich +8,1%), verursacht hauptsächlich durch die stark gestiegenen Kaffeepreise
(+23%).
In der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (durchschnittlich +3,4%; Einfluss +0,32
Prozentpunkte) schlugen vor allem teurere Versicherungsdienstleistungen (+2,7%) durch. Schmuck und Uhren verteuerten
sich insgesamt um 17 %.
Als nahezu preisstabil erwies sich die Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" (durchschnittlich
-0,1%; Einfluss: 0,00 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem Telefon- und Faxdienstleistungen bei, die im Jahresabstand
durchschnittlich um 0,2% weniger kosteten.
+0,1% gegenüber Oktober 2011
Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" war Hauptpreistreiber im Monatsabstand (durchschnittlich+0,4%;
Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür war teureres Heizöl (insgesamt +5%).
Als stärkster Preisdämpfer im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur"
(durchschnittlich -1,4%; Einfluss: -0,16 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend die Pauschalreisen bei, die
- nebensaisonbedingt - im Monatsabstand um 8,4% billiger waren.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im November 2011: +3,8%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im
November 2011 bei 114,41. Die harmonisierte Inflationsrate war im Jahresabstand mit 3,8% (Oktober 3,8%, September
3,9%) erneut höher als jene des nationalen VPI. Der Unterschied zum VPI von 0,2 Prozentpunkten war überwiegend
auf die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels", bei Treibstoffen sowie bei Freizeit-
und Kulturdienstleistungen zurückzuführen (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI). Die
Instandhaltung von Wohnungen und Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtsanteile im HVPI als im
VPI), wirkten hingegen insgesamt dämpfend auf den HVPI.
Teuerung für Pensionistenhaushalte im November 2011 bei +3,8%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im November 2011 3,8%
(Oktober 3,6%, September 3,8%). Der Indexstand lag bei 104,3. Die Differenz zum VPI von 0,2 Prozentpunkten war
vor allem auf Teuerungen bei Krankenhaus- und Sozialschutzdienstleistungen, bei Heizöl und Nahrungsmitteln
sowie bei der Instandhaltung von Wohnungen zurückzuführen (jeweils höherer Gewichtsanteil im PIPH).
Preisanstiege bei Treibstoffen, in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" und "Erziehung und
Unterricht" (jeweils geringerer Gewichtsanteil im PIPH) schlugen im PIPH weniger durch als im VPI.
Inflation beim täglichen und wöchentlichen Einkauf deutlich überdurchschnittlich
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf
repräsentiert, lag im November 2011 um 3,9% über dem Novemberwert 2010 (Oktober 3,4%). Das Preisniveau
des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf widerspiegelt und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen
auch Treibstoffe enthält, erhöhte sich im 12-Monatsvergleich um 6,9% (Oktober 6,7%). |