Strategisches Übereinkommen fördert die effiziente Nutzung von wissenschaftlichen Standorten
Wien (boku) - Die Entwicklung von Forschungs-Hot Spots ist eine Prämisse für wettbewerbsfähige
Wissenschaft. Aus diesem Grund haben sich das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), das Umweltbundesamt
(UBA) und die Universität für Bodenkultur (BOKU) im Rahmen von BIOS Science Austria im Dezember 2011
zum Trägerverbund hochinstrumentierte Waldforschungsstandorte zusammengeschlossen und ein strategisches Übereinkommen
zum Ökosystem Wald unterzeichnet. Hier geht es um die Fokussierung auf drei Forschungsstandorte: Zöbelboden
im Nationalpark Kalkalpen (OÖ), Klausen-Leopoldsdorf (NÖ) und Lehrforst Rosalia (B).
Dem Lebenszyklus von Wäldern entsprechend, werden an so genannten „Master Sites“ des Trägerverbundes
– diese repräsentieren wichtige Naturräume und Standorttypen Österreichs (Kalk, Silikat u.a.) –
langfristig eine Vielzahl wesentlicher Parameter gemessen und erhoben. Mithilfe von umfassenden Langzeitmessreihen
können solide Informationen im Hinblick auf die Auswirkung kritischer Einflussfaktoren wie Klimawandel, Treibhausgase
und Extremereignisse gewonnen werden.
Mit der Unterzeichnung des strategischen Übereinkommens wird eine Konzentrierung von Forschungsfragen auf
drei Standorte vorgenommen. „Die Bündelung der Kräfte auf dem Gebiet des Langzeitmonitorings von Ökosystemen
soll einerseits die strategische Positionierung Österreichs hinsichtlich der Forschungsinfrastrukturen in
Europa stärken, als auch durch Datenaustausch und Generierung gemeinsamer Forschungsthemen Synergien des wissenschaftlichen
Outputs der Organisationen verstärken.“ betonten BFW-Leiter Dr. Peter Mayer, Umweltbundesamt-Geschäftsführer
Mag. Georg. Rebernig und BOKU-Rektor Univ.Prof. Martin Gerzabek unisono anlässlich der Unterzeichnung.
Drei Standorte für die Ökosystemforschung Wald
Seit 1992 wird der Standort Zöbelboden, einer der Hot Spots aus dem Bereich Karstwald-Ökosystem, vom
Umweltbundesamt betrieben. Fragestellungen zu den Themen Klimawandel, Naturkatastrophen, Stoff- und Energiehaushalt
machen gemeinsam mit der vollständigen Datensicherung von über 80 Projekten diesen Forschungsstandort
besonders attraktiv.
Der vom BFW betriebene Standort Klausen-Leopoldsdorf wurde 1996 vor allem zur Erforschung von Luftverunreinigung
eingerichtet. Darüber hinaus dienen intensive Messungen aus den Bereichen Klima, Bodeneigenschaften und Waldwachstum
als wissenschaftliche Grundlage für internationale Projekte wie DIANA, NitroEurope und BioSoil.
Der von kristallinen Gesteinen dominierte Lehrforst Rosalia (Österreichische Bundesforste, BOKU) liefert bereits
seit den 70er Jahre Daten zu Waldwachstum, Waldklima und Hydrologie. Auch hier wurde in den letzten Jahren der
Forschungsschwerpunkt auf die Klimaveränderung gelegt. |