LR Dunst stellte den burgenländischen Frauenbericht 2011 vor
Eisenstadt (blms) - „Der letzte burgenländische Frauenbericht erschien im Jahr 2007, wobei sich
seit dem vieles getan hat! Dies zu evaluieren, ist absolut notwendig, um die Entwicklung der unterschiedlichsten
Parameter beobachten und daraus Schlussfolgerungen ziehen zu können. Der Burgenländische Frauenbericht
2011 besteht aus 10 Kapiteln und fasst damit die Situation der Frauen in den vergangenen fünf Jahren zusammen“,
informiert die zuständige Landesrätin Verena Dunst und präsentiert gemeinsam mit Mag. Judith Jakowitsch
von der Burgenländischen Forschungsgesellschaft und Mag. Karina Ringhofer vom Frauenreferat im Amt der Burgenländischen
Landesregierung die Ergebnisse.
2009 verdienten Frauen um 21,4 Prozent weniger als Männer
„Warum die Erstellung eines Frauenbericht notwendig war, ist einfach erklärt. Anhand des erhobenen
Zahlenwerkes und dem Vergleich zum letzten Frauenbericht 2007 ist es uns möglich, Maßnahmen, die gesetzt
wurden zu evaluieren“, erklärt Frauenlandesrätin Verena Dunst. Der Bericht „Frauen im Burgenland“ fasst
in zehn Kapiteln die Situation burgenländischer Frauen kompakt und übersichtlich zusammen. Im Mittelpunkt
steht dabei die Entwicklung der letzten fünf Jahre vor dem Hintergrund langfristiger Trends. „Dabei zeichnen
sich auch neue, spannende und überraschende Entwicklungen ab“, so die Landesrätin. Derzeit sind 46 %
aller unselbständig Erwerbstätigen weiblich. Davon sind 35 % ganzjährig und vollzeitbeschäftigt.
Insgesamt verdienten Frauen im Jahr 2009 um 42 % weniger als Männer. Bei den ganzjährig, vollzeitbeschäftigen
Frauen war es um 21,4 % weniger! 2004 waren das noch 28 %. „Das heißt, hier schließt sich die Einkommensschere!“,
freut sich Landesrätin Dunst.
Immer mehr Frauen arbeiten in Vollzeitjobs, aber fast die Hälfte arbeitet Teilzeit
Dem Frauenbericht sind weitere Trends zu entnehmen: Die steigende Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt
hält an. Zwischen 2005 und 2010 nahm die Zahl erwerbstätiger Frauen um rund 15% zu – fünfmal so
stark wie die Zahl erwerbstätiger Männer (+3%). 2010 waren rund 55.700 Burgenländerinnen erwerbstätig.
Der Großteil des weiblichen Beschäftigungszuwachses (mehr als 70%) entfällt auf Vollzeitjobs: Zwischen
2005 und 2010 sank der Anteil teilzeitbeschäftigter Frauen (an allen beschäftigten Frauen) von 43,2%
auf 41,3%. Aber noch immer arbeiten rund 20 von 50 erwerbstätigen Frauen Teilzeit – im Vergleich zu nur 3
von 50 Männern. Teilzeitbeschäftigung bleibt aber weiterhin ein weibliches Phänomen - noch immer
sind mehr als acht von zehn Erwerbstätigen mit reduzierter Wochenarbeitszeit weiblich.
Zunahme der erwerbstätigen 30- bis 35-jährigen Frauen
Die Beschäftigung stieg vor allem unter jungen Müttern: Die Erwerbsquote 30 bis 35-jähriger
Frauen stieg von 77,7% im Jahr 2005 auf 89,3% im Jahr 2010. „Bemerkenswert ist die enorme Zunahme der Erwerbsintegration
30- bis 35-jähriger Frauen um 11,6 Prozentpunkte“, ergänzt Mag. Judith Jakowitsch und führt diesen
Trend auf den Ausbau des Kinderbetreuungsangebots zurück. Das Burgenland liegt bei der Betreuung der unter
Dreijährigen nach Wien österreichweit an zweiter Stelle. Eine Hürde bei der Vereinbarkeit von Erwerbsleben
und Kinderbetreuungspflichten bleiben die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen: Zwar haben drei Viertel
aller Kinderkrippen und vier Fünftel aller Kindergärten täglich mindestens acht Stunden geöffnet.
Nach 16.00h sind aber nur mehr 31% aller Kinderkrippen und 23% aller Kindergärten in Betrieb.
„Ich freue mich, mit diesem Frauenbericht in die Zukunft schauen zu können. Damit haben wir eine Basis, um
Maßnahmen und Projekte gezielt auf die Bedürfnisse der Frauen zuschneiden zu können“, sagt Frauenlandesrätin
Dunst und will in den nächsten fünf Jahren die Frauenerwerbsquote um 5 % heben, die Einkommensschere
weiter schließen und mehr Frauen in Führungspositionen bringen.
Der Frauenbericht ist ab Mitte Jänner 2012 in gedruckter Form über das Frauenreferat des Landes erhältlich.
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