Donauschutzkommission tagt mit ihrer Jahreshauptversammlung zu brisanten Themen
Wien (bmlfuw) - Die Zukunft des Donauflussgebiets unter dem Druck der globalen Erwärmung und
anderer Umweltbelastungen ist Thema der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Internationale Kommission
zum Schutze der Donau (IKSD) am 13. und 14. Dezember in Wien.
“Österreich hat mit seiner zukunftsweisenden Umweltpolitik eine Vorreiterrolle beim Schutz der Donau. Es gibt
viele brisante Herausforderungen, die unter anderem mit dem Klimawandel in Zusammenhang stehen. Wir werden im nächsten
Jahr die Präsidentschaft der IKSD von der Ukraine übernehmen und werden den Schutz der Donau mit höchster
Priorität verfolgen“, so Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich der Tagung.
„Gesunde Flüsse sind die Grundlage für jede Entwicklung – ohne sauberes Wasser gibt es keine Landwirtschaft,
keine gesunden Menschen, keine nachhaltige Industrie“, sagt Botschafter Mykola Melenevskyi, der aktuelle Präsident
der IKSD. „Die Länder des Donauraumes haben in den letzten 20 Jahren mit großem Aufwand daran gearbeitet,
die Donau und ihre Zuflüsse beständig zu verbessern. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, unsere Erfahrungen
auf neue Probleme anzuwenden, die durch den Klimawandel in Erscheinung treten. Die aktuelle Trockenheit mit ihren
vielen Auswirkungen an wichtigen Flussläufen wie Theiss oder Prut zeigt das deutlich."
Den Klimawandel vollkommen zu verhindern, gilt heute als praktisch unmöglich, Anpassungsstrategien werden
weltweit diskutiert. Betroffen ist davon natürlich auch das Einflussgebiet der Donau, das sich durch seine
vielen Anrainerstaaten auszeichnet: Nicht weniger als 19 Länder teilen sich das „Flussgebiet“. Sie alle an
einen Tisch zu bringen und sie dabei zu unterstützen, brisante Probleme wie Klimawandel, Hochwasserschutz
oder die Klärung von Abwässern anzugehen – das ist die Aufgabe der IKSD, die ihren Sitz in der Wiener
UNO-City hat.
Sie koordiniert dabei die Umsetzung von EU Richtlinien, die zu den wichtigsten im Umweltbereich gehören. Eine
besondere Rolle nimmt die IKSD vor allem deshalb ein, weil sechs ihrer Mitglieder nicht Mitgliedsländer der
EU sind und die hohen Umweltstandards aus Brüssel freiwillig anwenden. Konkrete Maßnahmen dafür
sind in einem Flussgebietsbewirtschaftungsplan für die Donau festgehalten, der bis 2015 umgesetzt wird. Rückenwind
erhält die IKSD aber auch durch die „Strategie für den Donauraum“ der EU, die in den nächsten Jahren
die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung im Flussgebiet stärken wird – und auch den Gewässerschutz
mit höchster Priorität verfolgt.
2012 wird die IKSD unter österreichischer Präsidentschaft arbeiten. Dr. Wolfgang Stalzer, Sektionschef
im Lebensministerium a. D., wird im Jänner den Vorsitz von Botschafter Mykola Melenevskyi aus der Ukraine
übernehmen. Wien rückt damit ins Zentrum einer Region, die sie einst zur „Donaumetropole“ machte. |