Wissen und Information in der digitalen Welt
Linz (lk) - Das Internet hat die Kommunikation und den Fluss von Informationen revolutioniert. Als
Informationsquelle über das Kulturgeschehen in Oberösterreich wird von vielen das Internet herangezogen,
die Kultureinrichtungen des Landes haben darauf reagiert und ihr Angebot an die Bedürfnisse der Bürgerinnen
und Bürger abgestimmt. Vom Veranstaltungskalender bis hin zu Spezialwissen, die Webpräsenzen der OÖ.
Kultur decken in der Zwischenzeit viele Bedürfnisse der Internetnutzer ab. Das zeigen insbesondere die Entwicklungen
der "Netzzahlen", die in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen sind. Der Ausbau und die Kombination
von Wissensdatenbanken, wie etwa das "Kultur-Natur-Portal", sowie die Miteinnahme der Möglichkeiten
von Social Media, wie etwa vom Landestheater Linz, präsentieren vielfältig die OÖ. Kultur in der
virtuellen Welt.
Information und Wissen
Was die Webpräsenz der Kultureinrichtungen des Landes auszeichnet, ist eine Verbindung mehrerer Faktoren:
es geht einerseits um Information über die jeweilige Einrichtung und ihr Angebot, andererseits aber auch um
vertiefende Inhalte und Datenbanken, die über das Internet allgemein zugänglich gemacht werden. Gerade
im Bereich dieser Datenbanken sind in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht worden. Einige Beispiele:
- Im Bereich des Landesmuseums zählt dazu die digital organisierte biogeographische Datenbank ZOBODAT (Zoologisch-Botanische
Datenbank), das AIS-Archäologisches Informationssystem, der Online-Katalog der Bibliothek, historische Kochrezepte,
Ortsansichten, Postkarten der Wiener Werkstätte.
- Das OÖ. Landesarchiv bietet auf seiner Website verschiedene Such- und Forschungsmöglichkeiten an,
die als Kooperationen mit etwa mit dem Digitalen Oberösterreichische Raum-Informations-System (DORIS) entstanden
sind. Dazu gehören die Urmappe des Franziszeischen Katasters (= Mappierungen des ältesten Katasters aus
der Zeit um 1825), Informationen über prägende Geschichtsorte des Landes Oberösterreich, die KZ-Gedenkstätten,
die Wahlergebnisse der Ersten Republik auf Basis der istorischen Gemeindegrenzen und die biografische Datenbank
zu wichtigen Persönlichkeiten des Landes. Das Zeitungsprojekt ANNO, gemeinsam mit der Österreichischen
Nationalbibliothek entstanden, ist ein virtueller Lesesaal, in dem oberösterreichische Zeitungen bis 1940
erfasst sind. Bisher digitalisiert wurde die Tagespost (1865-1940), das Tagblatt (1919-1938), das Volksblatt (1870-1938),
die Neue Warte am Inn (1881-1940), das Innviertler Heimatblatt (1938-1940) und die Steyrer Zeitung (1876-1890).
Digitalisiert wurde auch ein Großteil der oö. Pfarrmatriken bis 1819 (im Internet unter http://matricula-online.eu).
- Die OÖ. Landesbibliothek hat auf die neuen Lesegewohnheiten der Bibliotheksbesucher reagiert und bietet
mit dem eBook-Anbieter Ciando die Möglichkeit, eBooks "auszuleihen". eBooks verfallen nach einer
Entlehndauer von 14 Tagen automatisch. Die Leser der Oö. Landesbibliothek haben freien Zugriff auf ca. 15.000
elektronische Zeitschriften, die in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) der Universität Regensburg
verwaltet werden. Darüber hinaus bietet die OÖ. Landesbibliothek ein umfangreiches Angebot an DVD's,
CD's und CD-Rom's. Schwerpunkte bilden dabei Literaturverfilmungen, Hörbücher und Sprachlernsysteme.
- Auf der Website des StifterHauses ist das Literatur Netz Oberösterreich zugänglich, eine multimediale
Datenbank mit bio- und bibliografischen Angaben zu Autorinnen und Autoren, Textbeispiele zum Lesen und Anhören
sowie aktuelle Informationen über oberösterreichische Literatureinrichtungen. Ein eigener Bereich auf
der Website ist für Kinder vorgesehen: "Leselotte & Leseflo" bieten lustige Spiele, Rätsel
und Geschichten an.
- Auf der Website der Kunstsammlung ist eine Künstler-Datenbank im Aufbau, die mit den in der Artothek ausleihbaren
Kunstwerken ein spezielles Service für die Nutzerinnen und Nutzer bietet.
Kooperationsprojekte
In verschiedenen Bereichen arbeiten Kultureinrichtungen des Landes auch mit Kooperationspartnern zusammen, um im
Internet neue Initiativen zu starten:
- Tourismus und Kultur gehen gemeinsame Online-Wege: Das Nachfolgeprodukt der "Kultursommer-Broschüre",
die Webplattform www.kulturland-oberoesterreich.at, ist seit Juni 2010 online abrufbar und vereint erstmals, gemeinsam
mit dem OÖ. Tourismus, alle Veranstaltungstermine, Ausflugstipps und die dazu passenden Reise- und Übernachtungsmöglichkeiten
auf einer Homepage. Informationen rund um das kulturelle Geschehen in Oberösterreich stehen im Mittelpunkt.
Das zeigt auch der Veranstaltungskalender, das Herzstück dieser Kulturwebsite für Oberösterreich:
Hier lassen sich Ausstellungen, Museen, Festivals, Heimathäuser, Konzerte, Theater, Literaturveranstaltungen
und vieles mehr nach individuellen Interessen oder für einen bestimmten Zeitraum suchen. Die Suchfunktion
nach Bezirken und Orten ermöglicht es den Nutzerinnen und Nutzern zudem, die Fülle an Veranstaltungen
nach geographischen Kriterien zu filtern. Veranstalter können ihre Veranstaltungstermine selbst in den Kalender
eingeben. Seit der Freischaltung der Plattform haben sich fast 90.000 Besucher auf der Internetseite informiert,
mehr als 250.000 Seitenaufrufe wurden gezählt
- Kultur-Natur Portal Oberösterreich: Die OÖ. Landesmuseen, das OÖ. Landesarchiv und die OÖ.
Landesbibliothek sowie die Abteilungen Statistik und Geoinformation und Liegenschaften beherbergen jeder für
sich einen enormen Wissensschatz, welcher im Rahmen des Projekts "Kultur-Natur Portal Oberösterreich"
über eine gemeinsame Plattform zugänglich gemacht wird. Als Benutzerschnittstellen dienen ein Web-Portal
(Landeskundeportal Online), ein Kiosk-System (Schlossmuseum Linz, Landesarchiv) sowie eine Multi-Media-Installation
(Oberösterreich Interaktiv im Südtrakt des Schlossmuseums). Seit 1. März 2011 ist das Portal im
Internet verfügbar und bis Ende November konnten 3.519 Seitenaufrufe und 1.911 Besuche verzeichnet werden.
- Brauchtum im Internet: Auf Initiative des Landeskulturbeirats wurde gemeinsam mit der Volkskultur Oberösterreich
ein Brauchtumskalender (www.ooe-volkskultur.at) erarbeitet, der laufend mit aktuellen Informationen zum Brauchtum
in Oberösterreich ergänzt wird.
- Monasterium-ooe.net: 22.000 Urkunden aus den Stiften und Klöstern unseres Landes wurden in Kooperation
mit dem OÖ. Landesarchiv im Internet zugänglich gemacht. Damit ist ein bedeutender Teil unserer historischen
Quellen frei und kostenlos zugänglich.
Social Media - Vernetzung und Austausch über Kunst und Kultur
Social Media, beziehungsweise Soziale Medien sind digitale Medien und Technologien, die es Nutzerinnen
und Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft
zu gestalten. Social Networks, wie Facebook, sind in der Mediennutzung, gerade für junge Menschen, nicht mehr
wegzudenken.
Auch im Kulturbereich wird diese zeitechte Kommunikationsform immer mehr genutzt: Derzeit ist eine Facebookseite
der OÖ. Landesmuseen im Entstehen, und seit September 2010 hat das Landestheater Linz eine Facebook-Fanseite.
Bereits 1.777 Fans haben sich auf der Facebookseite des Landestheaters eingefunden und posten Kommentare zu den
Theaterstücken, tauschen sich darüber aus oder laden Videos von Aufführungsausschnitten herunter.
Projekte im Entstehen
Die Kultureinrichtungen des Landes arbeiten ständig an einer kontinuierlichen Weiterentwicklung ihres
Angebots im Internet. Derzeit sind vor allem zwei Projekte im Aufbau:
- Ein neues Digitalisierungsprogramm der Oö. Landesmuseen, "Museumskollektor", kurz MUKO. Mit
diesem Programm können künftig Kunst- und Sammlungsgegenstände in Museen zeitgemäß verwaltet
und inventarisiert werden. Derzeit läuft die Probephase. Geplant ist, dieses neue Programm in der Folge auch
über den OÖ. Museumsverbund den Regional- und Heimatmuseen zur Verfügung zu stellen.
- Ein weiteres Serviceangebot wird ab März 2012 im Internet verfügbar sein: Die Musiksammlung des Landes
Oberösterreich soll ein Forum für Kommunikation, Publikation, Forschung und Recherche im Hinblick auf
das oö. Musikschaffen sein. Die Homepage der Musiksammlung ist für alle Musikinteressierten dabei ein
Schwerpunkt des Serviceangebots. Komponisten von damals und heute mit ihren Werken, die mit Oberösterreich
im Zusammenhang stehen, werden auf der Plattform www.diemusiksammlung.at zu finden sein. Daten und Informationen
von vier großen Teilbereiche werden einen Überblick über das Musikschaffen im Lande ermöglichen:
Anton Bruckner Institut, Forum zeitgenössisches Musikschaffen, Musikpädagogische Bibliothek und das Volksliedarchiv.
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