Rückgang der Schülerzahlen in Volks- und Hauptschulen hält weiterhin an   

erstellt am
13. 12. 11

Wien (statistik austria) - In den letzten Jahren waren rückläufige Schülerzahlen in Volks- und Hauptschulen die Regel. Dieser Trend - eine Folge des Geburtenrückgangs seit den frühen 1990er-Jahren - hielt laut Statistik Austria auch im abgelaufenen Schuljahr 2010/11 weiterhin an. Gegenüber dem Schuljahr 2000/01 (1.189.310) ging die Schülerzahl im Schuljahr 2010/11 auf 1.123.448 (-5,5%) Schüler zurück. Die AHS-Oberstufe und berufsbildende höhere Schulen konnten insgesamt zwar nochmals steigende Besuchszahlen verzeichnen, aber auch hier sind in den Einstiegsklassen teilweise bereits Rückgänge zu beobachten.

Volksschulen: wieder weniger Schüler, Talsohle fast erreicht
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Österreichs Volksschulen erreichte nach Berechnungen von Statistik Austria im abgelaufenen Schuljahr 2010/11 mit 327.663 einen neuen Tiefststand. Im Zehnjahresvergleich ging die Schülerzahl in Volksschulen um knapp 66.000 zurück (-16,7%). Im Vergleich zum Vorjahr wurde allerdings "nur" noch ein Minus von 1.777 Schulkindern (-0,5%) verzeichnet. Gemäß den aktuellsten Bevölkerungsprognosen ist damit die Talsohle fast erreicht, die Besuchszahlen werden sich in den nächsten Jahren voraussichtlich nur geringfügig ändern. Da seit 2001 die Zahl der Lebendgeborenen tendenziell etwas ansteigt, ist in fünf bis sechs Jahren eine Trendumkehr mit wieder leicht ansteigenden Kinderzahlen in Volksschulen zu erwarten.

Starker Rückgang in Hauptschulen, Auswirkungen des Geburtenrückgangs auch an AHS-Unterstufe
Auch beim Schultyp Hauptschule ging die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren ständig zurück, der Wert von 192.616 für das Schuljahr 2010/11 bedeutete im Zehnjahresvergleich ein Minus von knapp 71.000 (-26,9%). Dieser Rückgang ist einerseits auf die immer geringere Zahl an Volksschulabgängern zurückzuführen, andererseits auch auf den im Schuljahr 2008/09 neu eingeführten Schulversuch der Neuen Mittelschule, der die Hauptschule bis zum Schuljahr 2018/19 komplett ablösen soll. Klassen der Neuen Mittelschule sind derzeit fast ausschließlich an bestehenden Hauptschulstandorten und nur in Einzelfällen an AHS- Standorten eingerichtet, im Schuljahr 2010/11 besuchten insgesamt 34.324 Schülerinnen und Schüler eine Neue Mittelschule.

Die Gesamtschülerzahl in der AHS-Unterstufe stieg im Zehnjahresvergleich zwar um +5,1% auf insgesamt 112.330, seit dem Höchststand im Schuljahr 2007/08 (117.656) werden allerdings auch hier rückläufige Schülerzahlen beobachtet. Grund dafür ist vor allem die von Jahr zu Jahr sinkende Anzahl an Volksschulabgängern, während sich die Einführung der Neuen Mittelschule in der AHS-Unterstufe nur geringfügig auswirkte. Der Anteil der AHS-Kinder an allen Schülerinnen und Schülern in der 5. Schulstufe (Beginn der Sekundarstufe I) betrug vor zehn Jahren 29,5%, im Jahr 2007/08 – also dem Jahr vor Einführung der Neuen Mittelschule – waren es 33,6% und 2010/11 noch immer 32,9%.

Neue Höchststände bei maturaführenden Schulen
Bei den weiterführenden Schulen in der Sekundarstufe II wurden von den maturaführenden Schulen neue Besuchsrekorde gemeldet. In der AHS-Oberstufe bedeuteten die 88.412 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2010/11 einen Zuwachs von +13,7% und die 137.602 in berufsbildenden höheren Schulen von +11,3% gegenüber 2000/01. In den BHS, insbesondere bei Handelsakademien, gingen die Schülerzahlen in den ersten Klassen (9. Schulstufe) in den letzten Jahren allerdings leicht zurück, die Höchststände im Schuljahr 2010/11 wurden nur durch leicht gestiegene Behaltequoten im Ausbildungsverlauf erreicht.

In berufsbildenden mittleren Schulen stiegen die Schülerzahlen bis zum Schuljahr 2006/07 auf 52.468 an. Seither gingen in diesem Schultyp die Zahlen auf 50.094 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2010/11 zurück. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Berufsschulen, die 137.881 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2010/11 bedeuteten ein Plus von 4,0% gegenüber 2000/01, 2008/09 betrug der Wert noch 140.373.
     
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