Landesbank wird langfristig durch Kapitalaufstockung gestärkt
Innsbruck (lk) - Die Hypo Tirol Bank AG verzeichnet aktuell aufgrund massiver Kreditausfälle
in ihrer Tochtergesellschaft Hypo Tirol Bank Italien einen Wertberichtigungsbedarf von rund 120 Millionen Euro.
In ihrer Sitzung vom 13.12. beschloss die Tiroler Landesregierung Maßnahmen zur langfristigen Stärkung
der Bank.
Die Situation sei alles andere als erfreulich, erklärte LH Günther Platter gleich vorweg. Über das
Ziel, die Hypo Tirol langfristig als wettbewerbsfähige und solide Landesbank der Tirolerinnen und Tiroler
zu erhalten, sei man sich in der Landesregierung jedoch einig und habe daher eine entsprechende Kapitalaufstockung
beschlossen. „Aus vorgezogenen Dividenden der TIWAG bis 2017 gehen über die Anteilsverwaltung insgesamt 230
Millionen Euro an die Hypo. Das Kernkapital von 5,8 Prozent ist zwar derzeit ausreichend, eine deutliche Erhöhung
des Kernkapitals dient jedoch der langfristigen Stärkung der Bank und dem Erhalt ihres bislang sehr guten
Ratings. Dies ist wiederum für die künftige Wettbewerbsfähigkeit von besonderer Bedeutung“, erklärt
LH Platter den heutigen Regierungsbeschluss.
Die Erhöhung der Kernkapitalquote auf neun Prozent, die nach aktuellen EU-Vorgaben spätestens ab 2017
erforderlich wird, sei mit der aktuellen Kapitalzufuhr erreichbar, so LH Platter, der zugleich darauf verweist,
dass bei der Landesbank mit der neuen Führung bereits eine spürbare Kurskorrektur zurück zum Kernmarkt
Tirol eingeleitet worden sei.
Für LH Platter ist besonders hervorzuheben, dass die Kapitalspritze für die Hypo Tirol Bank nicht über
neue Schulden, sondern durch einen Vorgriff auf Dividenden der TIWAG erfolgt: „Das Landesbudget wird dadurch nicht
belastet. Somit ist auch sichergestellt, dass der Stabilitätspakt und der Budgetpfad weiterhin eingehalten
werden können!“
"Die Dividenden der TIWAG für die Kapitalaufstockung der HYPO zur Verfügung zu stellen, ist die
beste Variante. Ich halte nichts von Vorschlägen wie der Inanspruchnahme des Bundesrettungsschirms oder einer
Finanzierung durch eine vorzeitige begünstigte Rückzahlung von Wohnbauförderungsdarlehen wie von
AK-Präsident Erwin Zangerl vorgeschlagen. Auch von Beteiligungen ist zum jetzigen Zeitpunkt abzuraten",
betont LHStv Hannes Gschwentner. |