Sicherheit
Wien (bmi) - Die Einhaltung der FIS-Pistenregeln und die Rücksichtnahme auf andere Pistenbenutzer
senkt das Unfallrisiko beim Wintersport. Das Inneministerium will mit der Initiative "Mit Sicherheit auf der
Piste" das Bewusstsein für ein rücksichtsvolles und sicheres Verhalten auf den Skipisten fördern.
In der vergangenen Skisaison stieg die Zahl der Wintersportunfälle um 15 Prozent gegenüber der Saison
zuvor. Ursachen der Unfälle waren neben der Nichtbeachtung der Pistenregeln harte Kunstschneepisten und wenig
Naturschnee über einen längeren Zeitraum. Stürze am Rand der Kunstschneepisten führen oft zu
schweren Verletzungen, da es keine Sturzräume gibt, in denen Naturschnee den Aufprall dämpfen könnte.
Die Alpinpolizei erhob bei 4.200 Unfällen mit Verdacht auf Fremdverschulden, das sind meist Kollisionen oder
tödliche Ereignisse, was cirka zehn Prozent des Gesamtunfallgeschehens auf gesicherten Pisten ausmacht. Etwa
90 Prozent der Verletzungen passieren durch Stürze ohne Fremdeinwirkung. 17 Personen verstarben nach einem
Sturz ohne Fremdverschulden, 8 aufgrund eines Aufpralls auf ein Hindernis und drei infolge einer Kollision. Bei
950 Kollisionsunfällen – das sind etwa 20 Prozent der von der Alpinpolizei erhobenen Unfälle – beging
einer der Beteiligten Fahrerflucht. Häufigste Todesursache auf Österreichs Pisten ist allerdings Herzkreislaufversagen.
Unfälle ereignen sich vor allem am späten Vormittag und am späteren Nachmittag (Ermüdung),
bei guter Wetterlage und guten Pistenverhältnissen.
In den Skigebieten erheben mehr als 500 Alpinpolizisten Unfälle mit Verdacht auf Fremdverschulden sowie
tödliche Alpinnotfälle. Die Alpinunfallstatistik wird in Zusammenarbeit zwischen der Alpinpolizei und
dem Kuratorium für Alpine Sicherheit erstellt.
Hilfeleistungspflicht. "Bei Unfällen ist jeder zur Hilfeleistung verpflichtet und jeder Skifahrer, ob
Zeuge oder Beteiligter, muss seine Personalien angeben", sagt Oberst Hans Ebner, Leiter der Alpinpolizei im
Innenministerium. Eine Minderheit flüchtet jedoch, häufig aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen. "Wer
einem Verletzten nicht Erste Hilfe leistet, handelt nicht nur moralisch bedenklich, sondern begeht eine Straftat",
sagt Ebner. Ein weiteres Problem stellt in vielen Fällen die "unabsichtliche" Fahrerflucht dar.
Zwei Wintersportler kollidieren, nach einer ersten Meinung sind beide unverletzt und fahren weiter. Erst im weiteren
Verlauf stellt sich heraus, dass einer verletzt ist, der dann bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt erstattet.
Die Polizei rät allen Wintersportlern bei einer Kollision – ob verletzt oder unverletzt – Telefonnummer und
Name auszutauschen. Bei anspruchsvollen Pistenbedingungen ist es wichtig, das Fahrverhalten anzupassen. "Wintersportler
sollten ihre eigenen Fähigkeiten richtig einschätzen. Die Leute denken nicht daran, dass sie oft nur
eine Woche im Jahr Skilaufen", sagte Oberst Ebner. Die Alpinpolizei empfiehlt, sich vor dem Verletzungsrisiko
zu schützen: Skihelm, eventuell Protektoren und Notfallausrüstung bei Fahrten außerhalb des gesicherten
Schiraumes sollten Standard sein. Wintersportler sollten außerdem die zehn FIS-Regeln beachten, die an Tal-
und Bergstationen veröffentlicht werden. Skifahrer und Snowboarder müssen sich so verhalten, dass sie
niemanden gefährden oder schädigen. Sie müssen auf Sicht fahren, ihre Geschwindigkeit und Fahrweise
ihrem Können und den Gelände-, Schnee- und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen.
Jeder Skifahrer und Snowboarder muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen einer
Abfahrt aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer oder Snowboarder muss eine solche Stelle so schnell wie möglich
freimachen.
"Mit Sicherheit auf der Piste". Um das Skifahren sicherer zu machen, startete das Innenministerium am
13. Dezember 2011 gemeinsam mit dem Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ), dem ÖSV, UNIQA und dem
ÖAMTC die Initiative "Mit Sicherheit auf der Piste". Mit dieser Initiative soll das Bewusstsein
für die Sicherheit auf den Skipisten verstärkt werden. Skifahrer und Snowboarder sollen animiert werden,
sich mit den einschlägigen Regeln auf der Piste vertraut zu machen. Damit dies auch gelingt, gibt es neben
vielen Sicherheitstipps ein Gewinnspiel, an dem Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren teilnehmen können.
Es gibt tolle Preise zu gewinnen:
- einen gemeinsamer Tag auf der Piste mit den Olympiasiegern Fritz Strobl und Stephan Eberharter sowie den Snowboarderinnen
Pia Meusburger und Heidi Krings,
- Eintrittskarten für ein Rennen im Rahmen des Alpinen Weltcupfinales in Schladming (inkl. Nächtigung
und Verpflegung),
- blaue UNIQA Helme sowie ÖAMTC-Ski-Rucksäcke
- und als Sonderpreis neun Einsatzflüge mit Polizei-Hubschraubern.
Die Initiative "Mit Sicherheit auf der Piste" startete am 13. Dezember 2011 und endet am 12. Februar
2012. Weitere Informationen zur Initiative sowie zum Gewinnspiel gibt es auf der Homepage .
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