Keine Chance für Pistenrowdys   

erstellt am
22. 12. 11

Sicherheit
Wien (bmi) - Die Einhaltung der FIS-Pistenregeln und die Rücksichtnahme auf andere Pistenbenutzer senkt das Unfallrisiko beim Wintersport. Das Inneministerium will mit der Initiative "Mit Sicherheit auf der Piste" das Bewusstsein für ein rücksichtsvolles und sicheres Verhalten auf den Skipisten fördern.

In der vergangenen Skisaison stieg die Zahl der Wintersportunfälle um 15 Prozent gegenüber der Saison zuvor. Ursachen der Unfälle waren neben der Nichtbeachtung der Pistenregeln harte Kunstschneepisten und wenig Naturschnee über einen längeren Zeitraum. Stürze am Rand der Kunstschneepisten führen oft zu schweren Verletzungen, da es keine Sturzräume gibt, in denen Naturschnee den Aufprall dämpfen könnte. Die Alpinpolizei erhob bei 4.200 Unfällen mit Verdacht auf Fremdverschulden, das sind meist Kollisionen oder tödliche Ereignisse, was cirka zehn Prozent des Gesamtunfallgeschehens auf gesicherten Pisten ausmacht. Etwa 90 Prozent der Verletzungen passieren durch Stürze ohne Fremdeinwirkung. 17 Personen verstarben nach einem Sturz ohne Fremdverschulden, 8 aufgrund eines Aufpralls auf ein Hindernis und drei infolge einer Kollision. Bei 950 Kollisionsunfällen – das sind etwa 20 Prozent der von der Alpinpolizei erhobenen Unfälle – beging einer der Beteiligten Fahrerflucht. Häufigste Todesursache auf Österreichs Pisten ist allerdings Herzkreislaufversagen. Unfälle ereignen sich vor allem am späten Vormittag und am späteren Nachmittag (Ermüdung), bei guter Wetterlage und guten Pistenverhältnissen.

In den Skigebieten erheben mehr als 500 Alpinpolizisten Unfälle mit Verdacht auf Fremdverschulden sowie tödliche Alpinnotfälle. Die Alpinunfallstatistik wird in Zusammenarbeit zwischen der Alpinpolizei und dem Kuratorium für Alpine Sicherheit erstellt.

Hilfeleistungspflicht. "Bei Unfällen ist jeder zur Hilfeleistung verpflichtet und jeder Skifahrer, ob Zeuge oder Beteiligter, muss seine Personalien angeben", sagt Oberst Hans Ebner, Leiter der Alpinpolizei im Innenministerium. Eine Minderheit flüchtet jedoch, häufig aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen. "Wer einem Verletzten nicht Erste Hilfe leistet, handelt nicht nur moralisch bedenklich, sondern begeht eine Straftat", sagt Ebner. Ein weiteres Problem stellt in vielen Fällen die "unabsichtliche" Fahrerflucht dar. Zwei Wintersportler kollidieren, nach einer ersten Meinung sind beide unverletzt und fahren weiter. Erst im weiteren Verlauf stellt sich heraus, dass einer verletzt ist, der dann bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt erstattet. Die Polizei rät allen Wintersportlern bei einer Kollision – ob verletzt oder unverletzt – Telefonnummer und Name auszutauschen. Bei anspruchsvollen Pistenbedingungen ist es wichtig, das Fahrverhalten anzupassen. "Wintersportler sollten ihre eigenen Fähigkeiten richtig einschätzen. Die Leute denken nicht daran, dass sie oft nur eine Woche im Jahr Skilaufen", sagte Oberst Ebner. Die Alpinpolizei empfiehlt, sich vor dem Verletzungsrisiko zu schützen: Skihelm, eventuell Protektoren und Notfallausrüstung bei Fahrten außerhalb des gesicherten Schiraumes sollten Standard sein. Wintersportler sollten außerdem die zehn FIS-Regeln beachten, die an Tal- und Bergstationen veröffentlicht werden. Skifahrer und Snowboarder müssen sich so verhalten, dass sie niemanden gefährden oder schädigen. Sie müssen auf Sicht fahren, ihre Geschwindigkeit und Fahrweise ihrem Können und den Gelände-, Schnee- und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen. Jeder Skifahrer und Snowboarder muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer oder Snowboarder muss eine solche Stelle so schnell wie möglich freimachen.

"Mit Sicherheit auf der Piste". Um das Skifahren sicherer zu machen, startete das Innenministerium am 13. Dezember 2011 gemeinsam mit dem Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ), dem ÖSV, UNIQA und dem ÖAMTC die Initiative "Mit Sicherheit auf der Piste". Mit dieser Initiative soll das Bewusstsein für die Sicherheit auf den Skipisten verstärkt werden. Skifahrer und Snowboarder sollen animiert werden, sich mit den einschlägigen Regeln auf der Piste vertraut zu machen. Damit dies auch gelingt, gibt es neben vielen Sicherheitstipps ein Gewinnspiel, an dem Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren teilnehmen können. Es gibt tolle Preise zu gewinnen:

  • einen gemeinsamer Tag auf der Piste mit den Olympiasiegern Fritz Strobl und Stephan Eberharter sowie den Snowboarderinnen Pia Meusburger und Heidi Krings,
  • Eintrittskarten für ein Rennen im Rahmen des Alpinen Weltcupfinales in Schladming (inkl. Nächtigung und Verpflegung),
  • blaue UNIQA Helme sowie ÖAMTC-Ski-Rucksäcke
  • und als Sonderpreis neun Einsatzflüge mit Polizei-Hubschraubern.


Die Initiative "Mit Sicherheit auf der Piste" startete am 13. Dezember 2011 und endet am 12. Februar 2012. Weitere Informationen zur Initiative sowie zum Gewinnspiel gibt es auf der Homepage .

     
Informationen: http://www.sicher-auf-der-piste.at    
     
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