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Wie feiern Christen Weihnachten? |
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Die Kirchlich Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems, die einzige ökumenisch geführte
Hochschule Europas, informiert über verschiedene christliche Weihnachtsbräuche. Wien/Krems (kphvie) - Weihnachten wird selbst unter den Christinnen und Christen in Österreich höchst unterschiedlich gefeiert. 14 christliche Kirchen sind in Österreich offiziell anerkannt. Allen gemeinsam ist lediglich der Inhalt ihrer Weihnachtsfeier: Sie feiern die Geburt von Jesus Christus als Menschwerdung Gottes. Doch schon beim Feiertermin gibt es Unterschiede: Viele orthodoxe Kirchen feiern, entsprechend dem alten julianischen Kalender, Weihnachten am 6. und 7. Jänner. Evangelischer Adventkranz, katholische Weihnachtskrippe, gemeinsame Bräuche Auch in den überlieferten Bräuchen rund um das Fest gibt es große Unterschiede. Wobei heute die katholischen und evangelischen Kirchen viele Traditionen miteinander teilen. So haben etwa die Katholikinnen und Katholiken den ursprünglich evangelischen Adventkranz übernommen und viele Protestantinnen und Protestanten die katholische Weihnachtskrippe. Die Krippe stand bis zum 19. Jahrhundert im Mittelpunkt des familiären Festes und wurde dann durch den Christbaum - ein ursprünglich überwiegend evangelischer Brauch - weitgehend verdrängt. Katholisches Weihnachtsfest Nach dem Familienfest am Heiligen Abend, dem 24. Dezember feiern katholische Christinnen und Christen die heilige Nacht mit der Christmette. Üblicherweise ist diese um Mitternacht, in manchen Gemeinden schon früher. Noch im 18. Jahrhundert fand dieser Gottesdienst in den frühen Morgenstunden statt. Der Heilige Abend selbst wird vielerorts von regionalen Bräuchen eingeleitet, wie z.B. dem "Weihnachtsblasen" von Turmbläsern oder von Räucherzeremonien in den Häusern. Am 26. Dezember ist das Fest des heiligen Stephanus, der als erster Märtyrer gilt und Hauptpatron der Metropolitankirche von Wien ist. Die Weihnachtszeit dauert bist zum Fest der Taufe des Herrn am Sonntag nach dem Fest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie) am 6. Jänner. Protestantisches Weihnachtsfest In evangelischen Gemeinden beginnt Weihnachten am 24. Dezember mit der traditionellen Christvesper, die meist am späten Nachmittag stattfindet. Am frühen Nachmittag gibt es vielerorts eine Kinderweihnacht. Zur Christvesper füllen sich, oft von Posaunenchören eingeleitet, die evangelischen Gotteshäuser. Die Vesper wird gerne als Familiengottesdienst gestaltet, in der von Kindern Krippenspiele aufgeführt werden und Advents- und Weihnachtslieder (z.B. "Macht hoch die Tür") eine bedeutende Rolle spielen. Viele Gemeinden feiern auch noch eine Christmette zu später Stunde. An den auf die Heilige Nacht folgenden beiden Weihnachtsfeiertagen finden Festgottesdienste statt. Besuche im Familienkreis werden an diesen Tagen sehr gepflegt ("Wiedersehensfeste"). Übrigens verdanken wir den Brauch der Weihnachtsgeschenke dem Reformator Martin Luther. Er hat die im Mittelalter üblich gewordene Nikolausbescherung auf Weihnachten verlegt. An die Stelle des Heiligen Nikolaus rückte der "Heilige Christ" als Gabenbringer. Orthodoxe Christen Kirchen, wie das Patriarchat von Konstantinopel, die rumänisch-, bulgarisch- und griechisch orthodoxen Kirchen, die den gregorianischen Kalender übernommen haben, feiern Weihnachten am 24. und 25. Dezember. Jene Kirchen, die den Julianischen Kalender akzeptieren, wie zum Beispiel die Serbische, Russische oder die Jerusalemer Kirche, feiern dagegen Weihnachten 13 Tage später, also am 6. und 7. Jänner. Orthodoxe Gläubige fasten vor Weihnachten 40 Tage lang. Am 24.12. bzw. 6. Jänner wird liturgisch eine Vesper mit mehreren Schriftlesungen gefeiert und am Tag darauf die feierliche göttliche Liturgie zum Weihnachtsfest zelebriert. Der 26. Dezember bzw. 8. Jänner rückt Maria als Mutter Gottes in den Mittelpunkt, während am 27.12 der Erzdiakon Stephanus erinnert wird. Am 1. (bzw. 14.) Jänner feiert die Orthodoxie das Hochfest der "Beschneidung des Herren" und am 6.1. bzw 19.1. die Taufe Christi (Epiphanie). "Weihnachtsfeste werden heute in einer Vielzahl traditionell religiöser und modern säkularer Bräuche begangen", sagt Vizerektor Dr. Thomas Krobath. "Hinter den verschiedenen kirchlichen Bräuchen leuchtet immer wieder das eine Weihnachtsevangelium hervor: Die Geschichte der Menschwerdung Gottes in einem neugeborenen Kind unter erbärmlichen Umständen. Ihre Botschaft ist das uneingeschränkte JA Gottes zu den Menschen. Im Schatten der grellen Weihnachtsbeleuchtungen spielen sich ähnliche Geschichten unter vergleichbaren Umständen ab. Welche Bräuche begleiten ihr Schicksal? Die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems ist Österreichs größte Private Pädagogische Hochschule mit fünf Standorten in Wien und Niederösterreich. Das gemeinsame Konzept der Erstausbildung, Fort- und Weiterbildung soll Lehrerinnen und Lehrer in ihren pädagogischen und religionspädagogischen Berufsfeldern bestmöglich qualifizieren und professionalisieren. Im Sinne einer aufgeklärten christlichen Perspektive fördert und vertritt die KPH Wien/Krems die Kooperation der fünf an der Hochschule vertretenen christlichen Konfessionen (Katholische Kirche, Evangelische Kirche A.B. und H.B., Orthodoxe und Orientalisch-Orthodoxe Kirchen sowie Altkatholische Kirche) bei gleichzeitiger Wahrung der jeweiligen Identität. Das breite Lehrangebot der KPH Wien/Krems setzt sich derzeit zusammen aus 44 Erststudien, aufbauenden Studien sowie Erweiterungs- und Fernstudien, 6 Master- und Hochschullehrgängen sowie einer Vielzahl an Seminaren. |
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Informationen: http://www.kphvie.at | ||
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