"2012 wird Jahr der Umsetzung" - Neue Mittelschule zur ganztägigen gemeinsamen
Schule entwickeln - Hochschulpan: Schmied vermisst "fundierte Ist-Analyse"
Ministerin Schmied präsentiert Erfolgbilanz
Wien (sk) - Bildungsministerin Claudia Schmied hat am 22.12. eine positive Bilanz über das Jahr
2011 gezogen und auch einen Ausblick auf ihre Vorhaben für das Jahr 2012 gegeben. "2011 war eindeutig
das Jahr der Bildung. Es war ein Jahr, in dem es durch zielstrebige Arbeit gelungen ist, viele Gesetzesvorhaben
umzusetzen", sagte Ministerin Schmied. Dazu zählen z.B. "große Würfe" wie die Übernahme
der Neuen Mittelschule (NMS) ins Regelschulwesen und der Ausbau der schulischen Tagesbetreuung genauso wie die
Reform der Oberstufe. Das kommende Jahr steht für Schmied unter dem Motto "2012 muss das Jahr der Umsetzung
sein". Hauptschwerpunkte werden u.a. die Bildungsstandards und das neue Dienstrecht für Lehrende sein.
"Außerdem gilt es", so Schmied, "über den Weg der NMS zur ganztägigen gemeinsamen
Schule zu kommen". In Sachen Hochschulplan vermisst die Bildungsministerin eine "fundierte Ist-Analyse".
Klar sei auch, dass die "öffentliche Hand eine gestaltende Rolle" haben müsse, sagte Schmied.
Im Rahmen der Pressekonferenz präsentierte die Bildungsministerin auch bereits die approbierte Liste jener
264 Schulstandorte, die ab Herbst 2012 zusätzlich als Neue Mittelschule geführt werden (Liste der Standorte
auf www.neuemittelschule.at). Im Schuljahr 2012/13 wird es damit rund 700 NMS-Standorte in ganz Österreich
geben, betonte Schmied.
In guter und konstruktiver Zusammenarbeit mit SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer und ÖVP-Bildungssprecher
Werner Amon sei es gelungen, zahlreiche Bildungsreformen auf den Weg zu bringen. Die Ministerin nannte hier z.B.
das kostenlose Nachholen von Bildungsabschlüssen, das neue Dienstrecht für Lehrende an den Pädagogischen
Hochschulen (PH), oder die Überführung der NMS ins Regelschulwesen. Jetzt gelte es, entschlossen weitere
Schritte in der Bildungsreform zu setzen: Das umfasst Maßnahmen zur Stärkung der Qualität (Bildungsstandards,
neue Matura) ebenso wie das Ziel, dass Pädagogische Hochschulen auch im öffentlich-finanzierten Bereich
Master-fähig sein sollen. Außerdem müsse Bildungspolitik noch stärker wirtschaftspolitisch
argumentiert werden, so Schmied mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit und beschäftigungspolitische Effekte.
So sei es durch die auf den Weg gebrachten Schulreformen gelungen, rund 10.000 neue Arbeitsplätze für
Lehrende zu schaffen. Klar ist für Ministerin Schmied auch: "Bildungspolitik muss Bundeskompetenz sein".
Dies sei entscheidend, um Reformen zu entwickeln und umzusetzen.
Angesprochen auf das Thema "Hochschulplan" betonte Schmied, dass die "Gespräche darüber
mit der SPÖ noch zu führen sind". Der SPÖ gehe es um einen Gesamtplan, das Herausgreifen einzelner
Themen, z.B. Studiengebühren, "wird uns nicht weiter bringen". Es brauche eine fundierte Ist-Analyse:
"Wo investieren wir derzeit welche Mittel in welche Kapazitäten? Ohne diese Ist-Analyse tun wir uns schwer,
ein Studienplatzfinanzierungsmodell aufzusetzen", sagte Ministerin Schmied. |