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Arbeitsmarkt |
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erstellt am
30. 12. 11
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Kurz:
Frühpension muss Ausnahme sein
Staatssekretär Sebastian Kurz lässt im „Österreich“-Interview mit konkreten
Vorschlägen aufhorchen, um die Anzahl der Frühpensionen zu verringern.
Wien (övp-pd) - Staatssekretär Sebastian Kurz spricht sich am 30.12. im Interview mit der
„Österreich-Zeitung“ dafür aus, dass Frühpensionen die Ausnahme sein sollten. Derzeit gehen jedoch
80 Prozent in Frühpension, wobei der Schnitt bei 58 Jahren liegt. Um diesem Trend ein Ende zu setzen, schlägt
Kurz ein Bonus-Malus-System vor: „Wer in Frühpension geht, muss mit Abschlägen rechnen.“ Für Kurz
wären 7 Prozent für jedes Jahr, das man früher in Pension geht, eine Möglichkeit. Auf der anderen
Seite stellt der Staatssekretär klar: „Wer länger bleibt als bis 65, sollte auch sieben Prozent Bonus
pro Jahr bekommen.“
Einsparungen in Milliardenhöhe
Finanziell wurde diese Erhöhung des Antrittsalters pro Jahr eine Milliarde Euro bringen: „Wenn wir mit 65
statt mit 58 Jahren in Pension gehen, wäre das eine Summe von sieben Milliarden Euro.“ Aber schon in der Erhöhung
des faktischen Pensionsalters von vier Jahren, wie es ÖVP-Chef Michael Spindelegger vorschlägt, sieht
Kurz einen Erfolg: „Wenn das gelingt, sind wir schon viel weiter, als wir heute sind. Die Frühpension muss
die Ausnahme sein.“ |
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Wohlmuth: Längeres Arbeiten ist nur mit altersgerechten Arbeitsplätzen
möglich
Klare Absage an Strafe für ältere Arbeitnehmer die in die Pension gedrängt
werden - Betriebe und Wirtschaft müssen auch einen Beitrag leisten
Wien (pv) - Pensionistenverbands-Generalsekretär Andreas Wohlmuth erteilt dem Vorschlag von VP-Staatssekretär
Kurz, alleine die Frühpensionisten mit weiteren Abschlägen zu bestrafen, eine klare Absage. "Immer
noch werden viele ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von ihren Firmen in die Frühpension gedrängt
oder sogar gemobbt. Warum sollen also immer nur die Arbeitnehmer mit Abschlägen bestraft werden und die Firmen,
die sich oft nur allzu gerne ihrer älteren Dienstnehmer 'entledigen', keinerlei Konsequenzen tragen?",
betont Wohlmuth am 30.12. im Gespräch mit dem SPÖ-Pressedienst.
"Die wahren Schuldigen am niedrigen faktischen Pensionsantrittsalter sind nicht die älteren Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer. Es sind die Dienstgeber, die das Potenzial von älteren, erfahrenen Mitarbeitern oftmals
nicht erkennen, sie häufig ausschließlich als finanzielle Belastung sehen und sie mit Druck und nicht-adäquaten
Arbeitsplätzen in die Frühpension drängen", so Wohlmuth. Das gemeinsame Ziel von Politik und
Wirtschaft müsse es vielmehr sein, ältere Menschen länger und vor allem gesund im Erwerbsleben zu
halten, denn, so Wohlmuth: "Arbeitgeber profitieren von den Erfahrungen ihrer älteren Mitarbeiter und
ein Jahr länger Arbeiten spart eine Milliarde Euro an Pensionsleistungen."
Der Pensionistenverband hat daher das 12-Punkte-Programm "Gesund länger arbeiten" entwickelt, denn:
"Eine Erhöhung des faktischen Pensionsantrittsalters kann nur durch eine Reform der Arbeitswelt erreicht
werden". Daher fordert der Pensionistenverband eine stärkere Beteiligung der Wirtschaft an "fit2work"-Programmen
und einen Malus für Firmen, die ältere Dienstnehmer in die Frühpension drängen. Wohlmuth fordert
VP-Kurz dazu auf, mit den Seniorenvertretern und der Wirtschaft darüber nachzudenken, wie man endlich auch
die Arbeitgeber, Firmen und die Wirtschaft in die Pflicht nehmen kann. |
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