Schmied: 2012 kommen die Bildungsreformen in den Klassenzimmern an   

erstellt am
30. 12. 11

Anlässlich des Jahreswechsels präsentiert die Bildungsministerin die wichtigsten Neuerungen im Bildungswesen, die im Jahr 2012 umgesetzt werden.
Wien (bmukk) - Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied legt zum Jahreswechsel eine umfassende Liste der Änderungen vor, die im neuen Jahr umgesetzt werden: "Nach den vielen tiefgreifenden Reformen, die im Jahr der Bildungsoffensive 2011 von der Neuen Mittelschule über die Ganztagsschule bis zur neuen Oberstufe beschlossen wurden, werden wir nun dafür Sorge tragen, dass diese Innovationen im neuen Jahr auch gut in den Klassenzimmern ankommen. Zusätzlich zu den öffentlich breit diskutierten Reformen bringen auch wichtigen Strukturmaßnahmen wie die Stärkung des Schulleiterprofils, das Qualitätsmanagement in der Schulaufsicht und vor allem die Bildungsstandards, die 2012 erstmals erhoben werden, einen Modernisierungsschub ins Bildungssystem. Die ersten Erfolge sind da - bei den berufsbildenden Schulen etwa hat Österreich längst einen Fixplatz in der Weltspitze. Das ist für mich der Ansporn, die Umsetzung der Reformen mit voller Kraft zu unterstützen."

Die Liste der Änderungen für 2012 im Detail:

  • Ab 1. Jänner gibt es das kostenfreie Nachholen von Bildungsabschlüssen (für Basisbildung und Hauptschulabschlüsse.
  • Ab Jänner werden die ersten Tranchen der 320 Mio. Euro umfassenden Anschubfinanzierungen für den Ausbau der ganztägigen Schulformen an die Bundesländer und in weiterer Folge an die Schulerhalter überwiesen.
  • Im Sommersemester beginnt die Ausbildung der ersten FreizeitpädagogInnen für den Freizeit-Teil der ganztägigen Schulformen - an den Pädagogischen Hochschulen werden berufsbegleitende Lehrgänge, die zwei Semester dauern, angeboten.
  • Ab Herbst gibt es wieder 264 zusätzliche NMS. Die Neue Mittelschule soll im Frühjahr auch durch einen Gesetzesbeschluss im Nationalrat ins Regelschulwesen übernommen werden. Damit entsteht erstmals nach 50 Jahren ein völlig neuer Schultyp mit neuer Lehr- und Lernkultur statt eines bloßen Schilderaustauschs in der bisherigen Hauptschule.
  • Am 23. Mai 2012 werden erstmals in Mathematik in der 8. Schulstufe von allen Kindern eines Jahrgangs flächendeckend die Bildungsstandards erhoben (bei PISA werden zum Vergleich deutlich weniger als zehn Prozent der Kinder eines Jahrgangs getestet). Im Mai 2013 kommt Mathematik in der 4. Volksschule und Englisch in der 8. Schulstufe dran. 2014 wird in der 4. und 8. Schulstufe Deutsch getestet.
  • Ebenfalls im Mai beginnen erste Schulversuche in Mathematik zur teilstandardisierten Reifeprüfung. Die Durchführungsverordnung zur neuen Reifeprüfung soll im Sommersemester in Kraft treten, an allen Oberstufen wird eine Informationsoffensive für die Schulpartner durchgeführt.
  • Ab Herbst wird die Integration auf der 9. Schulstufe (Polytechnische Schule und einjährigen Haushaltungsschulen) ausgebaut. Schulversuche auf der 10. Schulstufe sind in Planung.
  • Ab Herbst beginnt der Einstieg in die modulare Oberstufe mit dem Ausbau der Schulversuche - es geht um Individualisierung, Kompetenzorientierung und positive Leistungsanreize, um die SchülerInnen optimal auf künftige tertiäre Ausbildungen vorzubereiten. Ab 2012/13 werden jährlich 160 Oberstufen umgestellt, der Vollausbau soll binnen fünf weiteren Jahren erreicht werden.
  • Ab Herbst treten das Schulleiterprofil NEU und die Schulaufsicht NEU in Kraft - das bringt den Ausbau des Qualitätsmanagements und mehr Eigenverantwortung der Schulleiter an den Schulstandorten.
  • Ab dem Wintersemester 2012/13 starten die ersten Pilotprojekte für Pädagoginnenbildung NEU an den Pädagogischen Hochschulen, die auch in enger Kooperation mit Universitäten durchgeführt werden sollen.
  • Ab Jänner wird in Zusammenarbeit mit dem BMASK ein "Jobcoaching" entwickelt, das sich an SchülerInnen richtet, bei denen absehbar ist, dass der Ausbildungs- und Berufsweg nach Ende der Schulpflicht problematisch verlaufen könnte.
     
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