Sozialpartner setzen Arbeitsmarktstrategie gemeinsam um
Linz (lk) - Mit Hochdruck arbeitet die Technologie- und Marketinggesellschaft (TMG) im Auftrag von
Land OÖ und AMS OÖ gemeinsam mit den Sozialpartnern seit Herbst am strategischen Rahmen für die
oö. Arbeitsmarktpolitik. Das Ergebnis liegt nun vor: Die Arbeitsmarktstrategie "Arbeitsplatz OÖ
2020", die sich ausgehend von einem Fünf-Säulen-Modell mit den künftigen Herausforderungen
der Arbeitsmarktpolitik auseinandersetzt. Im Jänner 2012 startet die Umsetzung der Arbeitsmarktstrategie mit
einer Serie regionaler Workshops, in denen sich die Experten vor Ort - Unternehmen, Sozialpartner und Politik -
vor dem Hintergrund stark sinkender Zahl an Personen im erwerbsfähigen Alter gemeinsam mit dem Thema Fachkräftesicherung
befassen. "Das bedeutet, dass wir für jede Region unterschiedliche Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogramme
entwickeln werden", skizziert Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl, auf dessen Initiative hin das strategische
Programm erarbeitet wurde, den künftigen Fahrplan in der Arbeitsmarktpolitik: Regional, individuell und innovativ
muss sie sein, um den Anforderungen eines modernen Wirtschaftsstandortes gerecht zu werden.
Fachkräfte-Offensive ist in der neuen Arbeitsmarktstrategie dreifach verankert
Das neue strategische Rahmenprogramm "Arbeitsplatz Oberösterreich 2020" zur Sicherung der
zukünftigen Fachkräfte für Oberösterreich baut auf fünf Säulen für Lebensqualität,
Wachstum und soziale Sicherheit in Oberösterreich auf. Zwei Säulen haben dabei speziell den Menschen,
zwei Säulen speziell die Unternehmen im Fokus - und die fünfte Säule die Gesellschaft insgesamt:
Sie hat die Arbeitswelt der Zukunft im Auge.
"Damit decken wir von der Ausbildungsgarantie für die Jugend über das Fachkräfteprogramm
zur Verbesserung der Qualifikationen einzelner Gruppen, die Frage der Arbeitswelt der Zukunft bis hin zum regionalen
und branchenbezogenen Fachkräftebedarf alle Herausforderungen der kommenden Jahre ab", sagt Wirtschafts-Landesrat
Viktor Sigl. Die Fachkräfte-Offensive ist das große Thema in der aktiven Arbeitsmarktpolitik in OÖ.
Bedenkt man, dass ab dem Jahr 2016 die Zahl der 60-Jährigen höher sein wird als jene der 20-Jährigen
(im Jahr 2024 um 8.000), wird die demographische Last auf den Arbeitsmarkt besonders deutlich. Auch insgesamt wird
die Zahl der 20- bis 60-Jährigen von 2016 bis 2030 um mehr als 70.000 Personen (8,5 Prozent) zurückgehen.
OÖ setzt sich mit dem Fachkräftebedarf daher auf allen Ebenen intensiv auseinander, damit keine Potenziale
ungenützt bleiben. Konkret wurde das Thema in der neuen Arbeitsmarktstrategie dreifach verankert:
- Branchenbezogen - etwa im Bereich Ökojobs mit dem Ökojob-Fachkräfteprogramm oder in der Tourismus-
und Freizeitwirtschaft,
- bei einzelnen Gruppen wie Jugendliche, Frauen, älteren Arbeitnehmer/innen oder Migrant/innen und
- regionaler Bedarf
"Sich mit der regionalen und branchenorientierten Fachkräftesicherung zu befassen bedeutet, individuell
für jede Region innovative Weiterbildungsprogramme zu entwickeln", sagt Sigl. "Daher starten wir
gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice und dem Regionalmanagement OÖ noch im Jänner eine Serie von Workshops
in allen Bezirken Oberösterreichs, in denen sich die Experten aus Wirtschaft, Sozialpartnerschaft und Politik
vor Ort mit dem Thema Fachkräftesicherung beschäftigen."
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