Wien (bmi) - Im Jahr 2011 war der Zivildienst so erfolgreich wie noch nie zuvor in seiner mittlerweile 36
jährigen Geschichte. Mehr als 14.000 Wehrpflichtige haben sich heuer durch die Abgabe einer Zivildiensterklärung
für den Zivildienst entschieden, über 13.500 junge Männer wurden zu Organisationen im Rettungswesen,
in der Sozialhilfe, der Behindertenbetreuung und zu vielen weiteren Einrichtungen zugewiesen. Durchschnittlich
waren heuer 9.644 Zivildienstleistende gleichzeitig im Einsatz.
Die rund 13.000 Zuweisungen des Vorjahres konnten damit um weitere 6% erhöht werden. Seit Mitte der 1990er-Jahre
haben sich die Zuweisungszahlen bereits verdoppelt. Die seit 2006 kürzere Dauer des Zivildienstes und Anpassungen
bei den gesetzlichen Grundlagen führten zu einer schnelleren und effizienteren Abwicklung der Zuweisung. Wenn
es auch bei den beliebteren Herbstterminen noch zu Engpässen kommen kann, gibt es im Vergleich zu früheren
Jahren kaum noch Wartezeiten auf einen Zivildienstplatz.
Auch die Abdeckung des von den Trägerorganisationen gemeldeten Bedarfs an Zivildienern konnte nochmals erhöht
werden: Von 94% im Jahr 2010 auf über 97%! Eine Zahl, die kaum gesteigert werden kann, da eine hundertprozentige
Bedarfsdeckung aufgrund von kurzfristigen Ausfällen wegen Ausbildungen oder Erkrankungen nicht möglich
ist.
"Der immer größere Bedarf an Zivildienern und die gleichzeitig steigende Zahl junger Männer,
die sich für die Abgabe einer Zivildiensterklärung entscheiden, belegen, dass der Zivildienst ein wichtiger
Motor des österreichischen Soziallebens ist, sagt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. "Ohne Zivildiener
müssten viele Trägerorganisationen ihr umfangreiches und qualitativ hochwertiges Dienstleistungsangebot
reduzieren oder könnten dieses ihren Klienten nicht in der gegenwärtigen Form zur Verfügung stellen."
Mit der Rekord-Zuweisung 2011 wurde auch für jedes einzelne Bundesland ein neuer Höchststand erreicht:
Die meisten Zivildiener wurden in Wien zugewiesen (3.007; +0,8%), gefolgt von Oberösterreich (2.580; +6,1%),
Niederösterreich (2.472; +5,6%), der Steiermark (1.735; +3,7%), Tirol (1.133: +3,3%), Salzburg (891; +6,6%),
Vorarlberg (723; +0,8%), Kärnten (600; +9,3%) und dem Burgenland (369; +3,7%).
Das Einsatzspektrum von Zivildienern ist heute sehr breit gefächert: Die meisten Zivildiener (5.925) wurden
im Rettungs- und Krankentransport eingesetzt, in der Behindertenhilfe unterstützen 2.584 Zivildiener die hauptberuflichen
Mitarbeiter. Aber auch in Bereichen wie dem Umweltschutz, der Betreuung von Drogenabhängigen, der Landwirtschaft
oder beim Dienst in inländischen Gedenkstätten verrichten Zivildiener wertvolle Dienste. Erstmals gab
es heuer auch Zuweisungen in der neuen Sparte Kinderbetreuung. |