Zehn Jahre Integrationsstelle des Landes:
Innsbruck (lk) - Vor zehn Jahren beschloss die Tiroler Landesregierung, eine Koordinationsstelle
für die Integration von AusländerInnen einzurichten. Beim Start legte das kleine Team unter Leitung von
Hannes Gstir besonderes Augenmerk auf Deutschkurse, Lernhilfe oder Unterstützung beim Einstieg in den Arbeitsmarkt.
Dazu hat sich mittlerweile als weiterer Schwerpunkt die Bewusstseinsbildung der einheimischen Bevölkerung
gesellt: Unter dem Motto „Vielfalt bedeutet auch Chancen“ wird ein negativ besetztes Bild von Migration und Integration
in der Öffentlichkeit korrigiert.
Rund 700.000 Menschen leben in Tirol, etwa 100.000 von ihnen haben Migrationshintergrund. Viele “neue“ TirolerInnen
haben ihren Platz in der Gesellschaft bereits gefunden: Sie sprechen Deutsch, arbeiten, erziehen Kinder – und sie
identifizieren sich mit der neuen Heimat Tirol. „Integration bedeutet aber auch, dass wir Einheimische uns gegenüber
dem Neuen und Fremden nicht verschließen – und diese Funktion eines Türöffners zeichnet die Arbeit
der Integrationsstelle des Landes Tirol seit zehn Jahren aus“, gratuliert LR Gerhard Reheis zum Jubiläum.
Das Landeskonzept „Integration mit Zugewanderten in Tirol“ soll das Potential der Zuwanderung bewusst machen, ohne
dabei die damit verbundenen Herausforderungen und Probleme zu verkennen. Die Einbindung der Tiroler Gemeinden ist
bei dem so ausgelösten und breit angelegten Entwicklungsprozess von zentraler Bedeutung: Inzwischen erfolgte
bereits die Vernetzung mit den Integrationsbeauftragten in den Gemeinden. Im heurigen Dezember ist die Wanderausstellung
„Vielfalt daheim in Tirol“ zu Ende gegangen, die Menschen mit Migrationshintergrund in acht Orten zu Wort kommen
ließ. „Migration und Integration müssen als Normalität auch der Tiroler Gesellschaft begriffen
werden, die schon immer Zu- und Abwanderung erlebte“, fasst Hannes Gstir zusammen. |