Eindrucksvoller Neujahrsempfang im Casineum Velden - "Für ein
Jahr des Miteinanders und gemeinsamen Aufbrechens"
Velden (lpd) - Kärnten ist auf Reformkurs und dieser Weg der Reformen und Kooperationen müsse
weitergegangen werden. Schuldenreduktion, sinnvolles Sparen, Effizienzsteigerung und Optimierungen seien weiterhin
notwendig, unterstrich Landeshauptmann Gerhard Dörfler beim Neujahrsempfang 2012 am Abend des 05.01. im Casineum
Velden. An die 800 Personen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft folgten der Einladung des Landeshauptmanns.
Für Dörflers Rede gab es überaus starken Applaus.
Bei Bildung, Forschung und Entwicklung, ebenso in der Wirtschaft und im Tourismus werde die Internationalisierung
vorangetrieben. Der Landeshauptmann plädierte für Mut, Verantwortung und Zuversicht, was zur Bewältigung
der Herausforderungen des neuen Jahres gebraucht werde. Er lud ein zu Gemeinsamkeit, ein Aufrüsten im Miteinander
sei nötig. Er sehe das neue Jahr als "Jahr des Miteinanders und Aufbrechens". Für ihn sei es
sehr wichtig, die familiäre Erziehung, Respekt, Sozialkompetenz, soziale und religiöse Werte zu fördern
und aufzuwerten. So sei die Wegwerfgesellschaft auf Kredit absurd und überholt. Es sei notwendig, dass alle
zur Lösung beitragen. Insgesamt würden viele Rahmenbedingungen nach Reformen schreien, so Dörfler.
Es brauche den Schuldenabbau auf ein erträgliches Maß und es benötige ebenso Fairness zwischen
der Entlohnung des öffentlichen Dienstes und der Privatwirtschaft, spielte Dörfler auf die Lohnverhandlungen
und auf die von ihm gewünschte Nulllohnrunde (ab 2000 Euro) an.
Von der Bundesregierung wolle er wissen, wie die Lasten verteilt werden. Keinesfalls dürften sozial Schwache
belastet werden. Kritik übte er auch an der sprunghaften Politik in der Bundesheerfrage. Für ihn sei
der verpflichtende Dienst im Heer und ebenso der Zivildienst ein wichtiger Beitrag gegen die Entsolidarisierung
der Gesellschaft. Auch sollte in der Bildungspolitik nicht der Leistungsnivellierung nach unten, etwa durch Abschaffung
von Nichtgenügend, das Wort geredet werden.
Kärnten habe im Gegensatz zu anderen Bundesländern verwaltungsmäßig bereits viel reformiert.
Bei Forschung und Entwicklung liege es auf Platz drei. Es sei auf gutem Konsolidierungs- und Budgetkurs, sagte
Dörfler und würdigte die Leistungen von Finanzreferent LR Harald Dobernig. Nicht Kärnten sei der
Schuldenmeister Österreichs, sondern Niederösterreich. Kärnten werde bald schon im Mittelfeld liegen,
so Dörfler. Auch LHStv. Uwe Scheuch wurde für seine Bildungsbemühungen bedankt. Kärnten sei
das Bildungsbundesland Nummer eins. Ein besonderes Vorzeigeprojekt sei die Lehre mit Matura.
Der Landeshauptmann informierte ausführlich über das abgelaufene Jahr, das in vieler Hinsicht "historisch"
zu werten ist. Videoeinspielungen zeigten ebenfalls ganz besondere Momente, wichtige Entscheidungen und Höhepunkte
des Jahres 2011 auf.
Hervorzuheben ist die Ortstafellösung 2011, die nach 56 Jahren Streit endlich gelungen sei und Kärnten
von einer großen Last befreit habe. Dörfler dankte allen, die diesen Weg zur Mitte der Brücke erfolgreiche
unterstützt haben.
Ein anderes Highlight ist der Bau der Koralmbahn, der auch eine große Beschäftigungslokomotive sei.
Die Aufnahme der Baltisch-Adriatischen Achse ins EU-Netz unterstreiche die Bedeutung dieser europäischen Verkehrsachse.
Sie bietet für Kärnten ein enormes Wirtschafts- und Standortpotential. Kärnten müsse sich als
Drehscheibe im Süden weiterentwickeln. Das Land werde auch eine Kooperationsvereinbarung mit Bosnien-Herzegowina
abschließen und damit seine gute Nachbarschaftspolitik weiter ausbauen. Gerade mit Friau-Julisch Venetien
und mit dem Veneto soll demnächst die Euregio "Senza Confini" vertraglich sichergestellt werden,
informierte Dörfler.
Mit dem Nachbar Slowenien gebe es nun eine neue Qualität der Beziehungen, verwies der Landeshauptmann auf
den Besuch und Teilnahme an den Ortstafel-Feierlichkeiten von Ministerpräsident Boris Pahor sowie auf das
Memorandum, das mit dem slowenischen Verkehrsminister Vlacic abgeschlossen wurde. Darin wird der gemeinsame Wille
von Slowenien und Kärnten bekräftigt, für den Bau der zweiten Tunnelröhre des Karawankentunnels
bei der Bundesregierung und auch in Brüssel einzutreten. Kärnten sei auch in Brüssel ein geschätzter
Partner, sagte Dörfler und verwies auf zahlreiche positive Kontakte mit EU-Kommissaren und EU-Beamten. Die
gute Nachbarschaft sei auf Grundlage für eine erfolgreiche gemeinsame Politik, betonte der Landeshauptmann.
Europa müsse menschlich sein, die grenzüberschreitende Kooperation der Regionen sei beispielhaft.
Der Landeshauptmann, begleitet von Gattin Margreth, freute sich über die große Teilnahme, die auch den
Zusammenhalt in Kärnten dokumentiere. Unter den zahlreichen Gästen waren: LHStv. Uwe Scheuch, LR Harald
Dobernig, die Landtagspräsidenten Josef Lobnig und Johann Gallo, Landesamtsdirektor Dieter Platzer und sein
Stellvertreter Markus Matschek, die Bezirkshauptleute Heinz Pansi, Gert-André Klösch, Johannes Leitner,
LAbg. Wilma Warmuth, die Bürgermeister Christian Scheider, Ferdinand Vouk (Velden), Franz-Josef Smrtnik (Eisenkappel),
Max Linder (Afritz), Franz Pirolt (Straßburg), Stefan Deutschmann (Grafenstein), Janez Feifar (aus Bled),
Generalkonsulin Dragica Urtelj, Honorarkonsul Horst Schumi, Landespolizeikommandant Wolfgang Rauchegger, Feuerwehrkommandant
Josef Meschik, Militärkommandant Gunter Spath, Filmproduzent Klaus Graf, ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard,
Uni-Rektor Heinrich C. Mayr, Sportlerin des Jahres Jasmin Ouschan, Bernard Sadovnik und Marjan Sturm, August Gril
(aus der Gottschee), Marco Ventre, Robert Lutschounig, Nationalparkdirektor Peter Rupitsch, Joe "Tiger"
Pachler, Dieter Janz, Franz Mlinar (Mahle), Bauunternehmer Theo Obrietan, Dompfarrer Peter Allmeier, Geshe Tenzin
Dhargye und eine Studentengruppe aus China. Herzlich begrüßt wurde auch Casinodirektor Othmar Resch.
Für Trommelwirbel sorgte das Trommlerkorps Kärnten. Musikalisch unterhielt die Gäste Saxophonist
Edgar Unterkircher. Durch das Programm führte LAbg. Hannes Anton. Jeder Gast erhielt auch noch eine Flasche
Frizzante als Neujahrsgruß überreicht. |