LH Dörfler: Kärnten muss Weg der Reformen und Kooperationen weitergehen   

erstellt am
09. 01. 12

Eindrucksvoller Neujahrsempfang im Casineum Velden - "Für ein Jahr des Miteinanders und gemeinsamen Aufbrechens"
Velden (lpd) - Kärnten ist auf Reformkurs und dieser Weg der Reformen und Kooperationen müsse weitergegangen werden. Schuldenreduktion, sinnvolles Sparen, Effizienzsteigerung und Optimierungen seien weiterhin notwendig, unterstrich Landeshauptmann Gerhard Dörfler beim Neujahrsempfang 2012 am Abend des 05.01. im Casineum Velden. An die 800 Personen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft folgten der Einladung des Landeshauptmanns. Für Dörflers Rede gab es überaus starken Applaus.

Bei Bildung, Forschung und Entwicklung, ebenso in der Wirtschaft und im Tourismus werde die Internationalisierung vorangetrieben. Der Landeshauptmann plädierte für Mut, Verantwortung und Zuversicht, was zur Bewältigung der Herausforderungen des neuen Jahres gebraucht werde. Er lud ein zu Gemeinsamkeit, ein Aufrüsten im Miteinander sei nötig. Er sehe das neue Jahr als "Jahr des Miteinanders und Aufbrechens". Für ihn sei es sehr wichtig, die familiäre Erziehung, Respekt, Sozialkompetenz, soziale und religiöse Werte zu fördern und aufzuwerten. So sei die Wegwerfgesellschaft auf Kredit absurd und überholt. Es sei notwendig, dass alle zur Lösung beitragen. Insgesamt würden viele Rahmenbedingungen nach Reformen schreien, so Dörfler.

Es brauche den Schuldenabbau auf ein erträgliches Maß und es benötige ebenso Fairness zwischen der Entlohnung des öffentlichen Dienstes und der Privatwirtschaft, spielte Dörfler auf die Lohnverhandlungen und auf die von ihm gewünschte Nulllohnrunde (ab 2000 Euro) an.

Von der Bundesregierung wolle er wissen, wie die Lasten verteilt werden. Keinesfalls dürften sozial Schwache belastet werden. Kritik übte er auch an der sprunghaften Politik in der Bundesheerfrage. Für ihn sei der verpflichtende Dienst im Heer und ebenso der Zivildienst ein wichtiger Beitrag gegen die Entsolidarisierung der Gesellschaft. Auch sollte in der Bildungspolitik nicht der Leistungsnivellierung nach unten, etwa durch Abschaffung von Nichtgenügend, das Wort geredet werden.

Kärnten habe im Gegensatz zu anderen Bundesländern verwaltungsmäßig bereits viel reformiert. Bei Forschung und Entwicklung liege es auf Platz drei. Es sei auf gutem Konsolidierungs- und Budgetkurs, sagte Dörfler und würdigte die Leistungen von Finanzreferent LR Harald Dobernig. Nicht Kärnten sei der Schuldenmeister Österreichs, sondern Niederösterreich. Kärnten werde bald schon im Mittelfeld liegen, so Dörfler. Auch LHStv. Uwe Scheuch wurde für seine Bildungsbemühungen bedankt. Kärnten sei das Bildungsbundesland Nummer eins. Ein besonderes Vorzeigeprojekt sei die Lehre mit Matura.

Der Landeshauptmann informierte ausführlich über das abgelaufene Jahr, das in vieler Hinsicht "historisch" zu werten ist. Videoeinspielungen zeigten ebenfalls ganz besondere Momente, wichtige Entscheidungen und Höhepunkte des Jahres 2011 auf.
Hervorzuheben ist die Ortstafellösung 2011, die nach 56 Jahren Streit endlich gelungen sei und Kärnten von einer großen Last befreit habe. Dörfler dankte allen, die diesen Weg zur Mitte der Brücke erfolgreiche unterstützt haben.

Ein anderes Highlight ist der Bau der Koralmbahn, der auch eine große Beschäftigungslokomotive sei. Die Aufnahme der Baltisch-Adriatischen Achse ins EU-Netz unterstreiche die Bedeutung dieser europäischen Verkehrsachse. Sie bietet für Kärnten ein enormes Wirtschafts- und Standortpotential. Kärnten müsse sich als Drehscheibe im Süden weiterentwickeln. Das Land werde auch eine Kooperationsvereinbarung mit Bosnien-Herzegowina abschließen und damit seine gute Nachbarschaftspolitik weiter ausbauen. Gerade mit Friau-Julisch Venetien und mit dem Veneto soll demnächst die Euregio "Senza Confini" vertraglich sichergestellt werden, informierte Dörfler.

Mit dem Nachbar Slowenien gebe es nun eine neue Qualität der Beziehungen, verwies der Landeshauptmann auf den Besuch und Teilnahme an den Ortstafel-Feierlichkeiten von Ministerpräsident Boris Pahor sowie auf das Memorandum, das mit dem slowenischen Verkehrsminister Vlacic abgeschlossen wurde. Darin wird der gemeinsame Wille von Slowenien und Kärnten bekräftigt, für den Bau der zweiten Tunnelröhre des Karawankentunnels bei der Bundesregierung und auch in Brüssel einzutreten. Kärnten sei auch in Brüssel ein geschätzter Partner, sagte Dörfler und verwies auf zahlreiche positive Kontakte mit EU-Kommissaren und EU-Beamten. Die gute Nachbarschaft sei auf Grundlage für eine erfolgreiche gemeinsame Politik, betonte der Landeshauptmann. Europa müsse menschlich sein, die grenzüberschreitende Kooperation der Regionen sei beispielhaft.

Der Landeshauptmann, begleitet von Gattin Margreth, freute sich über die große Teilnahme, die auch den Zusammenhalt in Kärnten dokumentiere. Unter den zahlreichen Gästen waren: LHStv. Uwe Scheuch, LR Harald Dobernig, die Landtagspräsidenten Josef Lobnig und Johann Gallo, Landesamtsdirektor Dieter Platzer und sein Stellvertreter Markus Matschek, die Bezirkshauptleute Heinz Pansi, Gert-André Klösch, Johannes Leitner, LAbg. Wilma Warmuth, die Bürgermeister Christian Scheider, Ferdinand Vouk (Velden), Franz-Josef Smrtnik (Eisenkappel), Max Linder (Afritz), Franz Pirolt (Straßburg), Stefan Deutschmann (Grafenstein), Janez Feifar (aus Bled), Generalkonsulin Dragica Urtelj, Honorarkonsul Horst Schumi, Landespolizeikommandant Wolfgang Rauchegger, Feuerwehrkommandant Josef Meschik, Militärkommandant Gunter Spath, Filmproduzent Klaus Graf, ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard, Uni-Rektor Heinrich C. Mayr, Sportlerin des Jahres Jasmin Ouschan, Bernard Sadovnik und Marjan Sturm, August Gril (aus der Gottschee), Marco Ventre, Robert Lutschounig, Nationalparkdirektor Peter Rupitsch, Joe "Tiger" Pachler, Dieter Janz, Franz Mlinar (Mahle), Bauunternehmer Theo Obrietan, Dompfarrer Peter Allmeier, Geshe Tenzin Dhargye und eine Studentengruppe aus China. Herzlich begrüßt wurde auch Casinodirektor Othmar Resch.

Für Trommelwirbel sorgte das Trommlerkorps Kärnten. Musikalisch unterhielt die Gäste Saxophonist Edgar Unterkircher. Durch das Programm führte LAbg. Hannes Anton. Jeder Gast erhielt auch noch eine Flasche Frizzante als Neujahrsgruß überreicht.
     
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