Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters: Wirtschaft muss sich hier noch stärker engagieren
Wien (sk) - Bei der Präsentation des Jahrbuchs für unternehmerische Verantwortung (CSR-Jahrbuch
2012) am 09.01. betonte Sozialminister Rudolf Hundstorfer die Wichtigkeit und Notwendigkeit von unternehmerischer
Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. "CSR, Corporate Social Responsibility, ist
nichts Punktuelles. Sie ist Ausdruck einer umfassenden Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern",
sagte der Minister, der in diesem Zusammenhang auch die Schlüsselrolle der Unternehmen, der Wirtschaft, bei
der Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters hervorhob. "Hier muss die Wirtschaft noch mehr Verantwortung
zeigen und sich noch stärker für altersgerechte Arbeitsplätze engagieren", so der Minister.
Aufgabe der Politik in Sachen CSR sei es, die Wirtschaft dabei zu unterstützen, ihre soziale Verantwortung
wahrzunehmen, die Rahmenbedingungen zu schaffen. In diesem Bereich habe die öffentliche Hand aber auch eine
Vorbildfunktion und müsse mit gutem Beispiel vorangehen. Um die Wichtigkeit von CSR zu betonen, setzt das
Ministerium für Soziales, Arbeit und Konsumentenschutz vor allem auf Transparenz und Vorbildwirkung. Mit Auszeichnungen
werden so jene Unternehmen vor den Vorhang geholt, die ein Vorbild in Sachen unternehmerischer Verantwortung darstellen
und CSR unter Einbindung aller Betroffenen leben. Denn, so der Minister: "CSR-Aktivitäten dürfen
kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern müssen täglich - unabhängig von der Größe des
Betriebes - gelebt werden." Und davon profitieren auch die Unternehmen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise habe
nämlich gezeigt, dass Firmen, die viele CSR-Maßnahmen gesetzt haben, auch besser durch die Krise gekommen
sind.
Die Verantwortung der Wirtschaft sei auch in Sachen Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters gefragt. Die
diesbezügliche Vorbildwirkung Skandinaviens resultiere nämlich, so Hundstorfer, vor allem daraus, dass
sich skandinavische Firmen besonders stark dafür engagieren, ältere Mitarbeiter im Erwerbsleben zu halten.
Politik und Wirtschaft müssen hier zusammenarbeiten, denn auch die Unternehmen profitieren davon, wenn sie
ältere, erfahrene Mitarbeiter haben. Der Handlungsauftrag müsse daher lauten: "Wie können wir
hier gemeinsam noch mehr erreichen, um Menschen länger gesund im Erwerbsleben zu halten", sagte der Minister. |