CEE-Aktien gegenüber Eurozone bevorzugt
Wien (erste group) - Neben der anhaltend negativen Stimmung sowie Risikoaversion an den Finanzmärkten
verharren auch Risikoprämien für Aktien weiterhin auf hohen Niveaus. Damit bleiben die Analysten der
Erste Group für die Aktienmärkte 2012 vorsichtig optimistisch, bewerten aber CEE-Aktien attraktiver als
Titel aus der Eurozone. „Zur Lösung der aktuellen Staatsschuldenkrise braucht es strukturelle, längerfristige
Lösungen. Zudem sind Liquiditätsmaßnahmen erforderlich, um die Märkte zu beruhigen und um
Lösungen in Gang zu setzen. Insgesamt erwarten wir nicht, dass eine Erholung der Aktienmärkte ähnlich
stark verlaufen wird wie 2009. Der Aufschwung wird ruhiger einsetzen, wobei sich die langsame Stimmungsaufhellung
in der Entwicklung der Aktienkurse niederschlagen sollte. Es würde uns freuen, wenn erste Anzeichen eines
solchen Trends bereits im ersten Quartal 2012 zu erkennen wären. Dennoch wären wir nicht überrascht,
wenn der Prozess ein wenig länger dauern würde“, erklärt Henning Eßkuchen, Co-Head CEE Equity
Research.
Die Analysten der Erste Group rechnen 2012 mit einem deutlichen Einbruch des BIP-Wachstums und prognostizieren
für Ungarn und Kroatien auch 2012 wieder negative Wachstumsraten. „Wir erwarten, dass die Staatsschuldenkrise
zumindest im vierten Quartal 2011 sowie im ersten Quartal 2012 eine technische Rezession in der Region oder zumindest
für einzelne Länder bewirken wird. Daher ist unser Ausblick für eine Erholung des Aktienmarktes
an dieses Szenario gekoppelt, das einen positiven Ausblick für die Wirtschaftsentwicklung 2012 zulässt“,
so Eßkuchen.
„Kurz zusammengefasst würden wir Banken und Versicherungen auf der Watchlist belassen, den Öl- und Gassektor
bevorzugen, Telekomunternehmen und Versorger als Defensivwerte anschaffen und wegen der Dividendenrendite ein wenig
Healthcare beimischen. Solange die Marktstimmung von Rezessionstrends geprägt ist, würden wir Bau- und
Grundstofftitel sowie sonstige reine Zykliker links liegen lassen. Wir erwarten, dass 2012 wegen des anhaltenden
Konsumwachstums in CEE für den gesamten Einzelhandel positiv verlaufen wird“, so Eßkuchen abschließend. |