LH Niessl: Brauchen Einrichtungen wie das BUZ, die Qualifizierung entscheidet über die Sicherheit
des Arbeitsplatzes.
Eisenstadt (blms) - Seit seiner Gründung im 1975 nimmt das Burgenländische Schulungszentrum
(BUZ) in Neutal eine zentrale Funktion in der Aus- und Weiterbildung ein. Aktuelles theoretisches Fachwissen wird
mit praktischen betrieblichen Kenntnissen verknüpft. Besonderes Augenmerk wird auf die Lehrausbildungen und
Facharbeiter-Intensivausbildungen gelegt. „Für mich gibt es, unter anderen, zwei wichtige Zukunftsthemen –
die Jugendbeschäftigung mit der Ausbildungsgarantie und die erneuerbare Energie. Jeder Jugendliche soll die
Chance auf einen Job, ein Studium, einen Schul- oder einen Ausbildungsplatz haben. Mit der bedarfsorientierten
Ausbildung spielt das BUZ Neutal eine wichtige Rolle.“ Neues gibt es im personellen Bereich: Daniela Prandl ist
die neue Bereichsleiterin für den Bereich Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) im BUZ. Prandl hat
ihre berufliche Laufbahn als Lehrling im BUZ Neutal begonnen. IM BUZ werden erfolgreich Berufsinformation, Berufsorientierung
und Berufsausbildung im Lehrlings- und Facharbeiterbereich angeboten.
Es wird auch in Zukunft so sein, dass nicht alle Jugendlichen einen Lehrplatz in Betrieben bekommen. „Deshalb“,
betont Landeshauptmann Hans Niessl, „brauchen wir Einrichtungen wie das BUZ, um die Ausbildungsgarantie umsetzen
zu können. Das BUZ mit seinem bedarfsorientierten modularen Ausbildungssystem ist hier vorbildlich. Es hat
ja keinen Sinn Jugendliche in Berufen auszubilden wo es dann keine Jobs gibt.“ Der Vorteil einer modularen Ausbildung,
diese wird im Burgenland übrigens nur im BUZ angeboten, ist laut BUZ-Geschäftsführer Mag. (FH) Christian
Vlasich groß: „Wir können jederzeit Ausbildungsplätze anbieten, da ein Einstieg in die Module alle
vier Wochen möglich. Muss die Ausbildung unterbrochen werden, kann diese zu einem späteren Zeitpunkt
ohne Probleme wieder aufgenommen.“ Man könne sich auch nur jene Module aussuchen, die für die für
den neuen Karriereweg benötigt werden.
Qualifizierung entscheidet über die Arbeitsplatzsicherheit
Die Qualifizierung entscheide über die Sicherheit des Arbeitsplatzes, über die Perspektiven und
Chancen junger Menschen, so Niessl. Darüber müssten sich die Jugendlichen auch klar sein. Das ist leider
nicht immer so, wie ein Blick auf die Statistik zeigt: Im Durchschnitt melden sich 18 Prozent der arbeitslosen
Schulabgänger eines Jahrganges nicht sofort beim AMS. „Sie sitzen zu Hause und warten darauf, dass sich etwas
ergibt. Dabei gibt es beim Arbeitsmarktservice hervorragende Berater, die weiterhelfen können. Man darf auch
nicht vergessen, dass Jugendliche, die eine Lehrausbildung im BUZ absolvieren, eine monatliche Ausbildungsentschädigung
bekommen und sie sind voll sozialversichert. Da müssten auch die Eltern mehr dahinter sein“, sagt die Leiterin
der AMS Regionalgeschäftsstelle Oberpullendorf, Jutta Mohl. In die gleiche Kerbe schlägt auch Landeshauptmann
Niessl: „Die beste Ausbildung ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit. Dass muss Motivation für Jugendliche
sein, einen Beruf zu erlernen. Aber es ist auch Aufgabe der Politik, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Um die Jugendliche in Beschäftigung zu bringen hat das Land Burgenland in den letzten Jahren viel Geld in
die Hand genommen. Das zeigen folgende Beispiele: die finanziellen Mitteln wurden von 2,85 Millionen Euro im Jahr
2005 auf 7,6 Millionen Euro für 2011/12 aufgestockt; 2005 gab es vier Lehrwerkstätten, heute sind es
dreizehn Lehrwerkstätten mit über 550 Ausbildungsplätzen; in den BAG-Maßnahmen stieg Zahl
der Ausbildungsplätze von 231 auf 508. Eine Vorreiterrolle nimmt das Burgenland auch bei der Umsetzung der
„Lehre mit Matura“ ein. Aktuelle absolvieren rund 450 Jugendliche eine Lehrlingsausbildung Angebot und drücken
nebenbei die Schulbank.
Vom Lehrling zur IT-Bereichsleiterin
Eine, die ihre berufliche Karriere im BUZ gestartet hat, ist die neu bestellte BUZ-Bereichsleiterin für
den Bereich Informations- und Kommunikationstechnik (IKT), Daniela Prandl. Im September 2001 begann Prandl im BUZ
ihre Lehre zur EDV-Technikerin. 2005 bestand sie ihre Lehrabschlussprüfung mit Auszeichnung und blieb dem
Haus treu. Bis 2007 war sie in der Kursverwaltung tätig und wechselte danach in den IT-Bereich.
Das BUZ bietet Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen vorwiegend für das Arbeitsmarktservice, die Bgld. Landesregierung
und das Bundessozialamt an. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Lehrausbildungen und die FacharbeiterInnen-Intensivausbildungen
gelegt. „Zielsetzung des BUZ Neutal ist es Angebote zu entwickeln und umzusetzen, die dem aktuellen Bedarf der
burgenländischen Wirtschaft Rechnung tragen. Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur Bereitstellung gut qualifizierter
Arbeitskräfte und zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit im Burgenland geleistet werden“, sagt BUZ-GF Vlasich.
Auf die große Bedeutung des BUZ für die Region verweist der Neutaler Bürgermeister LAbg. Erich
Trummer: „Durch das BUZ als Kompetenzzentrum für Aus- und Weiterbildung hat sich sie die Region zu einem Kompetenzregion
im Metall- und Elektrobereich entwickelt. Das bekomme ich auch von der Wirtschaft immer wieder bestätigt,
vor allem dann, wenn ich Gespräche zur Ansiedlung neuer Betriebe führe.“ |