Lodz/Wien (bmeia) - Im Jänner 2012 jährt sich zum 70. Mal die Liquidierung des Lagers für
Roma und Sinti im Ghetto von Litzmannstadt im heutigen Lodz. In diesem Ghetto und im nahegelegenen Vernichtungslager
Kulmhof am Ner wurden insgesamt 5.007 Roma aus dem Burgenland ermordet.
Aus diesem Anlass fanden am 11. und 12. Jänner Gedenkfeiern in Lodz statt, in deren Rahmen die Bürgermeisterin
von Lodz, der Obmann des Kulturvereins Österreichischer Roma, Prof. Rudolf Sarközi, und der Österreichische
Botschafter in Warschau eine von der Republik Österreich gestiftete Gedenktafel an der Mauer des Jüdischen
Friedhofs enthüllten.
Darüber hinaus hielt der Historiker und Journalist Dr. Gerhard Baumgartner auf Einladung des Österreichischen
Kulturforums in Warschau einen Vortrag zur Verfolgung der Roma aus dem Burgenland in der NS-Zeit. Die Gedenkfeiern
wurden vom Marek-Edelman-Dialog-Zentrum in Lodz gemeinsam mit der Österreichischen Botschaft und dem Österreichischen
Kulturforum in Warschau organisiert.
„Gerade die Roma als Opfer des Holocaust sind nach wie vor im öffentlichen Bewusstsein noch nicht so stark
verankert. Ihnen und allen anderen Verfolgten schulden wir es, die Lehren aus diesen Verbrechen zu ziehen und dafür
zu sorgen, dass sie nicht vergessen werden. Die Aufklärung der Menschen über die Geschichte des Holocaust
und die Erziehung unserer Jugend zu Toleranz und Menschlichkeit müssen uns allen ein vordringliches Anliegen
sein“, erklärte Botschafter Herbert Krauss in seiner Ansprache. |